Deutschland hat einen neuen Lieferdienst: Pottsalat. Und das Start-up aus Essen macht so gut wie alles anders als die Konkurrenz. Taugt der Lieferdienst als Alternative zu Gorillas und Co.?
Lieferdienste liegen im Trend. Nicht ohne Grund weitet der Zehn-Minuten-Lieferdienst Gorillas sein Marktgebiet kontinuierlich aus. Und nicht umsonst ist der größte US-Anbieter Doordash seit Kurzem auch in Deutschland vertreten. Doch die Lieferdienste stehen auch immer wieder in der Kritik.
Gorillas sieht sich immer wieder Vorwürfen der unfairen Behandlung seiner Mitarbeitenden ausgesetzt. Und Doordash befand sich in den USA aufgrund seines umstrittenen Trinkgeld-Systems schon in einem Rechtsstreit. Doch nun kommt ein weiteres Angebot hinzu: Pottsalat. Und dieser Lieferdienst scheint alles anders zu machen.
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Pottsalat liefert nur gesundes Essen
Das beginnt bereits damit, dass Pottsalat sich auf gesunde Ernährung spezialisiert hat. Entsprechend kannst du über Pottsalat keine Pizzen oder Pommes bestellen. Im Angebot finden sich (fast) nur ausgewogene Mahlzeiten.
So gibt es beispielsweise Salate und Bowls. Die meisten davon sind vegetarisch oder auch vegan. Das Ungesündeste im Menü scheinen noch das Ciabatta-Brot und das Karamell-Popcorn zu sein, wenn man sehr angestrengt sucht.
Die Preise liegen bei den Bowls um die elf Euro, bei Salaten um rund zehn Euro. Die Desserts kosten im Schnitt sechs Euro und die Dips liegen bei 1,50 Euro. In unserem Test fiel für die Lieferung eine Gebühr von 2,90 Euro an. Ab 15 Euro Bestellwert ist die Lieferung gratis.
Lieferung per E-Bike und E-Roller
Wie fast alle deutschen Lieferdienste setzt auch Pottsalat auf nachhaltigen Transport. So kommt das Essen entweder per E-Bike oder E-Roller zu dir.
Hinzu kommt, dass es dem Start-up sehr wichtig ist, die eigenen CO2-Emissionen transparent zu machen. User finden die genauen Angaben zu CO2-Fußabdruck und Wasserverbrauchswert jeder einzelnen Speise auf der Website des Dienstes aufgelistet. Die Informationen ermittelt Pottsalat gemeinsam mit der Organisation Eaternity.
„Mit den Werten zum ökologischen Fußabdruck aller unserer Produkte und Zutaten geben wir unseren Kunden die Möglichkeit, bei der Auswahl der Mahlzeit eine nachhaltige Entscheidung zu treffen“, sagt Mitgründer Ben Küstner.
CO2- und Wasserabdruck schon im Menü
Du siehst den einzelnen CO2- und Wasserabdruck einzelner Zutaten schon direkt im Menü. Am Ende der Bestellung bekommst du zudem nochmals den Gesamtabdruck angezeigt und hast hier auch die Möglichkeit, diesen durch einen kleinen Aufpreis zu kompensieren oder Klimaschutzprojekte zu fördern. Zudem setzt der Lieferdienst aus Essen auf ökologische, recycelbare Verpackung.
Inwiefern die Emissionen aus den Essenslieferungen in den CO2-Abdruck mit eingerechnet werden, ist unklar. Pottsalat hat eine entsprechende Anfrage von BASIC thinking bislang nicht beantwortet.
Keine Kooperation mit Restaurants, kleines Liefergebiet
Neben der gesünderen Essensauswahl und der CO2-Transparenz hebt Pottsalat sich auch dadurch ab, dass das Start-up die Mahlzeiten selbst zubereitet. Dazu bezieht der Dienst nach eigenen Angaben frisches Obst und Gemüse und bereitet dies ebenfalls direkt vor Ort zu.
Es gibt also keine Kooperationen mit Restaurants. Interessant ist auch, dass Pottsalat jetzt schon auf physische Läden setzt. Aktuell gibt es zwei Locations in Essen und Dortmund.
Im direkten Vergleich mit Gorillas, Doordash und Co. ist die Auswahl an Produkten natürlich geringer, weil das Unternehmen das Essen selbst zusammenstellt. Deswegen sind die Lieferzeiten ebenfalls eingeschränkter.
Nur zwei Standorte in Deutschland
Doch der größte Nachteil von Pottsalat ist, dass es das Angebot bislang nur in zwei Städten im Ruhrpott gibt, in Essen und Dortmund (mit einigen umliegenden Gebieten). Wer also nicht in dieser Region wohnt, kann den Dienst bislang nicht nutzen.
In diesem Sinne stellt das Start-up bislang (noch) keine ernstzunehmende Alternative zu Gorillas und Co. dar. Immerhin: Auf seiner Website sucht das Unternehmen schon nach Mitarbeitenden in Düsseldorf.
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