Von 2002 bis 2005 arbeitete Ann Hiatt als persönliche Assistentin von Jeff Bezos. In der Zwischenzeit leitet Hiatt eine eigene Unternehmensberatung. In ihrem Vorstellungsgespräch bei Amazon wurden ihr damals nur zwei Fragen gestellt. Das sind sie.
Wie tickt der Mensch Jeff Bezos?
Jeff Bezos ist keineswegs unumstritten. Nichtsdestotrotz steht fest, dass er zu den größten Revolutionären des 21. Jahrhunderts zählt. Seit der Gründung im Jahr 1994 ist es dem Amazon-Gründer gelungen, den Versand- und Online-Handel komplett zu verändern.
Dabei stellen sich viele Menschen die Frage, wer Jeff Bezos eigentlich ist. Was zeichnet einen der erfolgreichsten Manager der Welt aus? Wie tickt er? Genau auf diese Frage gibt Ann Hiatt in einer Kolumne bei CNBC jetzt seltene Einblicke.
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Sie arbeitete nach ihrer schulischen Laufbahn von 2002 bis 2005 als persönliche Assistentin direkt an der Seite von Jeff Bezos. In ihrem kürzlich veröffentlichen Text blickt sie zurück auf das Vorstellungsgespräch, das sie vor fast zwei Jahrzehnten mit dem Amazon-Gründer führte.
Jeff Bezos stellt(e) nur 2 Fragen im Vorstellungsgespräch
Dabei berichtet Ann Hiatt zunächst vom klassischen Bewerbungszyklus. So gab es mehrere Job-Interviews mit langjährigen Assistent:innen, die zum Teil fast einen ganzen Tag in Anspruch nahmen.
Auch teilweise absurde Situationen, in denen neben einer Glühbirne nur ein Computer-Bildschirm leuchtete, auf dem einige Zeilen Code zu sehen waren, gehörten zum Bewerbungsprozess bei Amazon.
Nach vielen Gesprächen und einer langen Wartezeit lud Amazon Ann Hiatt zu einem letzten Gespräch für ihre Bewerbung als Junior Assistentin ein. Was sie dabei nicht wusste: Der damalige Amazon-Chef Jeff Bezos führte das Gespräch höchstpersönlich.
Schon nach der Vorstellung sagte der Amazon-Gründer, dass er Ann Hiatt nur zwei Fragen stellen will.
Die erste Frage: Ein „spaßiger“ Brainteaser
Die erste Frage lautete: „Ich will, dass du die Anzahl der Glasscherben in Seattle schätzt.“
Dabei handelt es sich um einen klassischen Brainteaser. Bei diesem Frage-Typus geht es nicht zwingend darum, die richtige Antwort zu finden. Vielmehr ist von den Bewerber:innen mathematisches Verständnis und logisches Denken gefragt. Ebenso wichtig ist es, die eigenen Gedankenprozesse nicht für sich zu behalten, sondern den Recruiter aktiv daran teilhaben zu lassen.
Und genau das machte Ann Hiatt laut eigener Aussage. Sie schätzte die Größe der Stadt, die Anzahl der Haushalte, bezog Eventualitäten wie zerbrochene Fenster in Schulen und Glasflaschen mit ein. Währenddessen führte Jeff Bezos die Berechnungen durch.
Am Ende des Denk- und Rechenprozesses stand ein Ergebnis, mit dem der Amazon-Gründer zufrieden war.
Die zweite Frage: Was sind deine Karriereziele?
Auch diese Frage fällt in vielen Job-Interviews. Dabei entschied sich Ann Hiatt für Ehrlichkeit. Das ist eine weitere der Grundregeln für erfolgreiche Vorstellungsgespräche.
Sie erzählte, dass sie noch nie als Assistentin gearbeitet hatte und dass sie von den Kolleg:innen bei Amazon lernen wolle. Ihr eigener Anspruch: Sie will sich dauerhaft außerhalb ihrer Komfortzone bewegen und eine stelle Lernkurve hinlegen.
Von den eigenen Mitarbeitern lernen
Doch warum stellte Jeff Bezos diese zwei Fragen im Vorstellungsgespräch bei Amazon? Letztendlich ging es dem Amazon-Gründer darum, Menschen einzustellen, die selbst eine hohe intrinsische Motivation zur Veränderung haben.
Insbesondere Geschäftsführer von riesigen Konzernen haben keine Zeit, ihre Angestellten zu motivieren. Sie suchen deshalb eher Mitarbeiter:innen, die im Zweifelsfall zurückgehalten und ausgebremst werden müssen, wenn sie über das Ziel hinausschießen.
Ebenso zeigt diese Vorgehensweise ein weiteres Problem von einigen Führungskräften auf. Sie sind davon überzeugt, dass sie die klügsten Menschen im eigenen Unternehmen sind. Deshalb mag diese Art von Geschäftsführer:innen keine Angestellten, die ständig neue Ideen hervorbringen.
Doch auch dazu zählte Jeff Bezos offensichtlich nicht. Er wusste, dass er selbst und natürlich auch Amazon am meisten von kreativen und mutigen Personen profitiert. Deshalb förderte er Menschen wie Ann Hiatt.
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