Ein schottischer Nachtclub geht ungewöhnliche Wege beim Klimaschutz. So sammelt der Club beim Tanzen die Energie seiner Gäste, verwandelt diese in Strom – und spart so auch noch CO2!
Die Idee ist so einfach wie clever. Tanzwütige produzieren in Diskotheken eine beträchtliche Menge Wärmeenergie. Tatsächlich setzt ein menschlicher Körper bei engem Kontakt etwa 100 Watt überschüssige Hitze frei. In der Regel setzt sich diese Wärme aber ungenutzt in die Atmosphäre ab.
Genau diese Wärmeenergie will der Club SWG3 in der schottischen Stadt Glasgow nicht mehr einfach so verpuffen lassen. Stattdessen soll sie in Strom verwandelt werden.
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Mit Tanzen das Klima schützen
Dieser nachhaltig erzeugte Strom wiederum kann dann, je nach Bedarf, entweder zur Kühlung der Gäste oder zum Heizen des Gebäudes eingesetzt werden.
Das System, das SWG3 dafür einsetzt, nennt sich Bodyheat – also Körperwärme. Bodyheat nutzt Hitzepumpen und Flüssigkeiten, um die Körperwärme zu sammeln und schließlich unterirdisch weiterzuleiten. In einer Tiefe von 150 Metern will der Club die Energie dann speichern.
So würde man aus menschlicher Körperwärme nutzbare Energie machen. Darüber hinaus könnte die Methode CO2-Emissionen reduzieren, sagen die Clubbetreiber.
Diese innovative Methode zur Wärmesteuerung soll unseren Energieverbrauch drastisch reduzieren, mit potenziellen Einsparungen von bis zu 70 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Die Idee ist nicht ganz neu. Diskotheken in den USA und den Niederlanden arbeiten mit ähnlichen Konzepten. In Deutschland wiederum animierte vor einigen Jahren eine Freiburger Disko ihre Gäste dazu, in die Pedale zu treten, um so mit Fahrrädern im Club Strom zu erzeugen.
Theoretisch ließe sich das Konzept auch auf andere „heiße“ Orte übertragen – wie etwa Saunas oder Fitnessstudios.
Enges Tanzen mit Corona?
Doch so klimafreundlich die Idee sein mag, der Gedanke an große Menschenmengen, die in Innenräumen dicht aneinandergedrängt tanzen, ist insbesondere in Zeiten von Corona etwas befremdlich.
Zwar gelten auch in Schottland strikte Auflagen. So dürfen eigentlich nur vollständig Geimpfte in Diskotheken eingelassen werden. Doch wie vor Kurzem bekannt wurde, haben einige Einrichtungen in der Vergangenheit hier nicht sonderlich strikt kontrolliert.
SWG3-Manager Andrew Fleming Brown wiederum glaubt, dass seine Idee durchaus funktionieren kann. So sagte er gegenüber dem Magazin Good News Network:
Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Covid-19-Pandemie gewaltige Herausforderungen weltweit für die Veranstaltungsbranche gebracht hat. Doch sie hat Unternehmen auch einen erdbebenartigen Ruck gegeben und das Bedürfnis nach einer stabilen, nachhaltigen Zukunft untermauert.
Bodyheat soll dabei nur der Anfang sein. SWG3 hat sich vorgenommen, bis 2025 die Netto-Null bei den eigenen Emissionen zu erreichen.
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