Die Coronaviruspandemie wird uns noch einige Zeit beschäftigen, eine Erkenntnis hat der Ausnahmezustand der vergangenen 1,5 Jahre aber schon zutage gefördert: Die Menge an (medizinischen) Abfällen, darunter FFP2- und OP-Masken, Schnelltests und Desinfektionstüchern nimmt immer weiter zu. Außerdem bestellen wir immer mehr Produkte direkt an unsere Haustüre, Verpackungsmaterialien stapeln sich daraus folgend inzwischen vielerorts in den Müllcontainern.
Dieser weitere Anstieg von Abfällen wird in Ländern ohne einheitliches Recyclingsystem zum größer werdenden Problem. Kein Wunder also, dass die amerikanische Umweltbehörde EPA eine neue nationale Strategie zum Recycling ausrief. Es ist die erste Ankündigung dieser Art und könnte einen großen Gewinn für die Umwelt darstellen.
Ziel ist demnach mindestens die Hälfte des kommunal anfallenden Abfalls zu recyceln, Maßnahmen hierfür sollen in den nächsten Jahren kontinuierlich definiert und umgesetzt werden. Anstelle von riesigen Abfallbergen könnten dann Verpackungen und Altgeräte ein zweites Leben eingehaucht bekommen.
Dass die USA in diesem Gebiet Maßnahmen definiert, ist seit Jahren überfällig. 2018 kündigte China an, keine weiteren Recyclingabfälle aus den Vereinigten Staaten zu importieren, seitdem werden die Müllhalden immer voller. Damit sich dies in den folgenden Jahren kontinuierlich ändert und die aktuelle Recyclingquote von gerade einmal neun Prozent steigt, sollen neben dem eigentlichen Recycling noch weitere Kampagnen gefahren werden.
So sollen Verbraucher besser über den Umgang mit recyclingfähigen Materialien geschult werden. Ein Beispiel ist Pappe, die häufig nur von Einzelhändlern korrekt zurückgegeben wird, bei Endverbrauchern ist das Material meist zu verschmutzt. Grund sind etwa Essensreste, recycelbare Stoffe landen dann auf Müllhalden und in Verbrennungsanlagen.
Neben diesen beiden Säulen bleibt dann noch die finanzielle und gesetzliche Seite. Neue Verordnungen könnten das Recycling zu einem gewissen Teil verpflichtend machen, finanzielle Anreize sollen Unternehmen dazu bringen, mehr recycelte Materialien in ihrer Produktion einzusetzen. Übrig bleibt letztlich die pragmatischste Lösung: durch Müllvermeidung das Recycling überflüssig zu machen.
Via The Verge