Die Corona-Inzidenzen und die Corona-Infektionen befinden sich in Deutschland im Spätherbst 2021 auf einem Rekordniveau. Doch wo stecken sich Menschen wirklich mit dem Coronavirus an? Eine Analyse der Luca-App zeigt die wahren Corona-Hotspots in Deutschland.
Corona-Inzidenz steigt auf Rekordniveau
Die vierte Welle der Corona-Pandemie ist in Deutschland angekommen. Am 15. November 2021 durchbrach die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland erstmals die 300er-Marke. Exakt liegt sie bei 302,9.
Und auch andere Kennzahlen sind alarmierend hoch. So sind laut dem Robert-Koch-Institut 13,9 Prozent aller Intensivbetten in Deutschland mit Corona-Patienten belegt. Derweil liegt die Infektionsrate bei 6,07 Prozent und die Todesfälle nähern sich der Marke von 100.000 Toten.
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Analyse der Luca-App zeigt: Das sind die größten Corona-Hotspots in Deutschland
In den Zeiten der Krise haben die Entwickler der Luca-App alle Warnungen analysiert, die die deutschen Gesundheitsämter an die Nutzer:innen der Luca-App herausgegeben haben.
Die Analyse der Daten erfolgte komplett anonymisiert. Demnach lassen sich keine Rückschlüsse auf einzelne Personen ziehen. Insgesamt gab es im Oktober 2021 über die Luca-App 181.072 Corona-Warnungen.
Die Verteilung ist dabei eindeutig:
- Clubs und Diskotheken (49,09 Prozent)
- Bars (23,21 Prozent)
- Restaurants (10,87 Prozent)
- Veranstaltungen (7,78 Prozent)
Das heißt: Die mit Abstand größten Corona-Hotspots in Deutschland sind Clubs, Diskotheken und Bars, die für über 72 Prozent aller Corona-Warnungen in Deutschland verantwortlich sind. Das Infektionsrisiko in Restaurants fällt dagegen mit rund zehn Prozent deutlich niedriger aus.
Einzelhandel, Kino und Schwimmbäder sind keine Corona-Hotspots in Deutschland
Insgesamt zeigt die Analyse der anonymisierten Luca-Daten deutlich, dass der Einzelhandel, Festivals im Freien, Theater, Museen, Cafés, Kinos, Schwimmbäder und Sport mit je rund einem Prozent keine Treiber der Corona-Pandemie sind.
Und selbst Veranstaltungen mit 7,78 Prozent sind ein verhältnismäßig geringer Treiber für Corona-Hotspots. Das zeigt auch, dass engmaschige Kontrollen und Zugangskonzepte wie 2G (geimpft, genesen) oder 3G Plus (geimpft, genesen, PCR-Test) auch Großveranstaltungen erlauben.
Etwaige Schließungen von Cafés, Kultureinrichtungen oder Schwimmbädern und Spas lassen sich zumindest aufgrund der Luca-Analyse nicht mehr rechtfertigen.
38 Millionen Menschen nutzen die Luca-App
So sagt auch Patrick Hennig, CEO von Cultur4Life, dem Entwickler der Luca-App:
Mit den Zahlen wollen wir einen weiteren wichtigen Datenpunkt liefern, um Politiker:innen, Betreiber:innen aber auch Bürger:innen dabei zu unterstützen, ihre Entscheidungen auf Basis möglichst guter und vollständiger Informationen zu treffen.
Dass die Daten aus der Analyse der Luca-App repräsentativ sind, zeigt auch ein Blick auf die Zahlen. Demnach gibt es im November 2021 über 38 Millionen registrierte User der Luca-App in Deutschland.
Ebenso sind 323 von 375 Gesundheitsämtern in Deutschland an das Luca-System angeschlossen. Hinzu kommen dann noch einmal 420.000 Betriebe, die auf die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung setzen.
Impfen gehen und eigenes Handeln überdenken
Eine erfolgreiche Kontaktnachverfolgung alleine genügt selbstverständlich noch nicht, um die Corona-Pandemie nachhaltig in den Griff zu bekommen.
Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus impfen lassen. Aktuell liegt die Impfquote lediglich bei rund 70 Prozent. Die Ständige Impfkommission empfiehlt einen Wert von 80 bis 85 Prozent zum Schutz der Gesellschaft.
Ebenso ist es wichtig, dass sich auch Geimpfte regelmäßig testen lassen. Sie dürfen sich nicht auf ihrem Status ausruhen, weil auch sie das Virus weiterverbreiten können. Insgesamt ist es essenziell, das eigene Handeln zu hinterfragen und das Gefahrenpotenzial abzuschätzen.
Hinweis: Die Analyse befasst sich nicht mit Schulen, Universitäten und anderen Orten, an denen die Luca-App nicht zum Einsatz kommt. Nichtdestotrotz ist die Untersuchung aufschlussreich, um die Treiber von Corona-Infektionen in der freien Wirtschaft und bei Veranstaltungen grob zu analysieren.
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