Care Management ist ein Begriff aus dem gesundheitlichen Hilfesystem von Städten. Doch jeder Arbeitgeber sollte sich für betriebliches Gesundheitsmanagement einsetzen. Dabei geht es um menschliche, soziale und auch wirtschaftliche Faktoren.
Care Management: Wirtschaftlicher und sozialer Faktor
In Vollzeit tätige deutsche Arbeitnehmer:innen verbringen am Tag etwa acht Stunden an ihrem Arbeitsplatz. Das ist ein Drittel des Tages. Ein langer Zeitraum, der einen Menschen nachhaltig beeinflusst. In dieser Zeit investieren Mitarbeiter:innen Energie für das Unternehmen.
Im Umkehrschluss sollte auch das Unternehmen Energie in seine Angestellten investieren. Ich als Unternehmer sehe eine klare Verantwortung gegenüber meinen Mitarbeiter:innen. Und neben wirtschaftlicher Stabilität gehört für mich auch das gesundheitliche Wohlergehen der Angestellten dazu.
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Care Management ist ein Begriff, der meist im Zusammenhang mit dem gesundheits- und sozialpflegerischen Hilfesystem von Kommunen oder Städten bekannt ist. Doch auch betriebliches Gesundheitsmanagement ist von sehr großer Bedeutung. Zum einen aus sozialer Sicht, zum anderen aus wirtschaftlicher Sicht.
Nur gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähig
Denn nur gesunde Mitarbeiter:innen können ihre Arbeit motiviert und leistungsstark ausführen. Doch in den letzten zehn Jahren sind die Krankheitstage in Deutschland konstant angestiegen.
Und auch wenn die Anzahl in Deutschland laut Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist, so ist die Dauer der Krankmeldungen gestiegen.
Das weist auf eine Zunahme von psychischen Erkrankungen hin, da diese zu längeren Ausfallzeiten führen. Und dass die Situation im Lockdown für viele Menschen psychische Folgen hatte, steht außer Frage.
Muskel- und Skeletterkrankungen häufigste Ausfallursache
Der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft gibt einige interessante Zahlen an. Mehr als 16,8 Prozent der Krankheitsfälle in Betrieben waren im Jahr 2019 auf psychische Erkrankungen zurückzuführen.
Sogar 24,3 Prozent auf Muskel- und Skeletterkrankungen – also klassische Bürokrankheiten wie Rückenprobleme. Laut Bundesgesundheitsministerium ist die häufigste Ursache gesundheitlicher Probleme in der heutigen Zeit die körperliche Unterforderung.
Kranke Mitarbeiter:innen kosten Geld
Dagegen können und sollten Betriebe definitiv etwas tun. Denn neben der fehlenden Arbeitskraft, unter der im Alltag häufig Kolleg:innen zu leiden haben, steigen auch die Ausgaben für die Entgeltfortzahlung für Arbeitgeber immer weiter an.
Zufriedene Mitarbeiter:innen sind leistungsfähiger und identifizieren sich stärker mit dem Arbeitgeber. Und genau deswegen sollten sich alle Arbeitgeber dem Thema Care Management und Prävention annehmen.
Gesundheitsangebote
In meinem Unternehmen haben wir hierfür seit Jahren schon unterschiedliche Maßnahmen etabliert. Neben diversen Sportangeboten, wie kostenlosen Yoga-Kursen, gibt es gratis Bio-Obst und Gemüse. Dank unseres Fahrradleasing-Angebots sind bereits etliche Mitarbeiter:innen vor von vier auf zwei Räder umgestiegen.
Zudem ermöglichen wir unseren Mitarbeiter:innen den Zugriff auf ein sogenanntes Gesundheitstelefon. Gemeinsam mit unserem Versicherungspartner bieten wir hier medizinische oder psychologische Telefonberatung oder eine ärztliche Zweitmeinung an.
Zusätzlich gibt es einen Terminservice für Fachärzte und Therapeuten, der lange Wartezeiten vermeidet.
Fazit
Um die zu Beginn gestellte Frage noch einmal zu beantworten: Welche Verantwortung tragen Unternehmen gegenüber ihren Mitarbeiter:innen?
Ich sage: Der Arbeitgeber darf nicht der Grund für eine negative gesundheitliche Entwicklung seiner Angestellten sein. Das Gegenteil ist der Optimalfall: Ein Arbeitgeber, der die Gesundheit der Angestellten sogar verbessert.
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