Elektroschrott sammeln und recyceln sollte in Deutschland einfach sein. Eigentlich. Doch praktisch wurde die Sammelquote für Altgeräte deutlich verfehlt. Dennoch gibt es Hoffnung. Ein Forschungsprojekt zeigt, wie aus Elektroschrott-Recycling ein lukratives Geschäft werden kann.
Eigentlich ist es in Deutschland verhältnismäßig unkompliziert, seine alten Elektrogeräte zu entsorgen und Elektroschrott zu recyceln. Es gibt zahlreiche kommunale Sammelstellen. Geschäfte nehmen alte Elektrogeräte gratis wieder zurück und auch Online-Händler bieten Gratis-Retouren an.
Angetrieben von der EU-Richtlinie WEEE zum E-Waste-Recycling gibt es seit einigen Jahren sogar politische Vorgaben zu Sammelquoten zu Elektroschrott. Diese hat Deutschland allerdings weit verfehlt.
Neue Stellenangebote
Studentisches Praktikum – Video- & Social-Media-Marketing im Bankwesen (m/w/d) Taunus Sparkasse in Bad Homburg vor der Höhe |
||
Social Media Manager (m/w/d) NordwestLotto Schleswig-Holstein GmbH & Co. KG in Kiel |
||
Social – Media Redakteur / Manager / Journalist (m/w/d) Niedersächsischer Fußballverband e.V. in Barsinghausen bei Hannover |
Elektroschrott-Recycling: Deutschland verpasst Sammelquote deutlich
Wie das Umweltbundesamt mitgeteilt hat, lag die Sammelquote in Deutschland für das Jahr 2019 bei 43,3 Prozent. Das liegt weit unter der geforderten Quote von 65 Prozent.
Diese Quote bezieht sich auf die Menge an gesammelten alten Elektrogeräten aus den letzten drei Jahren. So muss die Sammelquote alter Elektrogeräte mindestens 65 Prozent des gemittelten Gesamtgewichts aller Elektrogeräte ausmachen, die in den vorigen drei Jahren im Umlauf waren.
Sprich: Mit mehr Elektrogeräten im Umlauf müssen EU-Länder auch dafür sorgen, dass mehr Altgeräte eingesammelt werden. Das scheint in Deutschland ein Problem zu sein.
Immerhin: Wenn es um die Vorbereitung der Wiederverwendung von E-Waste geht oder auch um das Recycling selbst, konnte Deutschland die Vorgaben einhalten.
Zu viele Altgeräte landen im Hausmüll
Wie das Umweltbundesamt berichtet, landen aber nach wie vor zu viele Altgeräte verbotenerweise im Haushaltsmüll. Das neue Elektro- und Elektronikgerätegesetz könnte hier zu einer Verbesserung der Situation führen.
Das Gesetz tritt 2022 in Kraft und bietet Verbraucher:innen dann beispielsweise auch die Möglichkeit, Elektroaltgeräte beim Lebensmitteldiscounter zu entsorgen. Das würde die fachgerechte Entsorgung von E-Waste noch einfacher machen. Doch auch andere Faktoren könnten dazu führen, dass die Sammelquoten künftig weiter steigen.
Denn mit strikterer Gesetzeslage zur Entsorgung von alten Elektrogeräten wird auch der Recycling-Markt lukrativer. Damit könnte auch die Wirtschaft die Sammelquoten hochtreiben, wie ein Forschungsprojekt zeigt.
Recycling von Elektroschrott: Großer Durchbruch bei Akkus
So erzielte vor Kurzem ein Forschungsteam aus den USA einen großen Durchbruch bei Lithium-Ionen-Akkus. Das Team des Worcester Polytechnic Institutes schaffte es mit einer neuen Recycling-Methode für Akkus, die Leistungsfähigkeit der Akkus zu erhöhen.
Die Akkus waren damit nach der Wiederaufbereitung um bis zu 53 Prozent leistungsfähiger als brandneue Akkus – und das bei einer ähnlichen Energiedichte. Das ist ein enormer Fortschritt im Recycling von Akkus. Die Methode soll daher nun in ein Geschäftsmodell umgewandelt werden.
So gab es eine Ausgründung des Forschungsprojekts zum Start-up „Battery Resourcers“. Das Start-up konnte bereits 70 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 60 Millionen Euro) sammeln und will Anfang 2022 in den USA anfangen, Akkus aufzubereiten. Weitere Fabriken in Europa sollen folgen.
Das stimmt hoffnungsvoll, dass bessere Recycling-Methoden langfristig nicht nur zu weniger E-Waste führen, sondern auch den Ressourcenbedarf reduzieren.
Auch interessant: