Einem aktuellen Forschungspapier zufolge ist der Lithiumpreis momentan überbewertet. Das könnte langfristig die Fertigung von Elektroautos und den Ausbau von regenerativen Energien gefährden. Eine Bestandsaufnahme.
Vom Elektroauto bis zum Smartphone: Als wichtiger Bestandteil von Lithium-Ionen-Akkus ist Lithium derzeit einer der gefragtesten Rohstoffe überhaupt. Auf den Finanzmärkten spiegelt sich dies derzeit in einer Überbewertung des Preises wider.
Der hohe Lithiumpreis wiederum könnte die Fertigung von Elektroautos, die Umstellung auf nachhaltigere Transportmittel sowie den Ausbau von erneuerbaren Energien gefährden.
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Spekulationen treiben Lithiumpreis in die Höhe
Das ist jedenfalls die Einschätzung des Arbeitspapiers „Price Bubbles in Lithium Markets around the World“ (Preisblasen in Lithiummärkten weltweit) eines Forschungsteams der Universität Barcelona.
So seien seit 2015 verschiedene Preisblasen rund um Lithium zu beobachten, heißt es in dem Papier. Verschiedene Datenmodelle zeigen zudem, dass die Preisspitzen von Lithium sich auch auf andere Märkte auswirken, wie etwa Hydroxid oder Kohlenstoff.
Das Problem dabei: Diese „positiven Blasen“ spiegeln nicht das wahre Verhältnis von Angebot und Nachfrage wider. Vielmehr sind sie eine Überbewertung des Marktes und das Ergebnis von Spekulation.
Lithium als Faktor im Kampf gegen den Klimawandel
Die Spekulationen ergeben sich wiederum daraus, dass Lithium eine wichtige Rolle im Kampf gegen die globale Erwärmung spielt.
Denn Länder wie China oder auch Regionen wie Europa setzen auf Elektromobilität, um ihre Klimaziele zu erreichen. Vermehrte Anstrengungen – etwa zum Lithium-Abbau in Europa – zeigen, wie wichtig das Leichtmetall schon jetzt ist.
Die Bedeutung von Lithium wird langfristig noch steigen – spätestens jedoch wenn durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie mehr Energiespeicher benötigt werden.
Früher oder später folgt der Crash
Wenn aber der Lithiumpreis durch Spekulationen künstlich in die Höhe getrieben wird, folgt früher oder später ein Crash. Das zeigt die Erfahrung aus der Vergangenheit. Und genau diese Instabilität sei für Lithium besonders problematisch.
Denn das könnte dazu führen, dass der Markt rund um Elektromobilität zusammenbricht und wichtige Investitionen verhindert werden. So haben wir es beispielsweise bei der Immobilienblase in den USA gesehen.
Das wiederum könnte die Fertigung von Elektrofahrzeugen beeinträchtigen, damit den Ausbau von regenerativen Energien und so letztlich die globalen Klimaziele gefährden.
Politik sollte Lithium-Markt stabilisieren
In Märkten, die von derart großer politischer Bedeutung sind, wie es der Lithium-Markt ist, sollte daher die Politik für mehr Stabilität sorgen.
So schlagen die Wissenschaftler:innen einen Stabilisierungsfonds vor. Diesen könnten Regierungen in Europa, China oder den USA etablieren – also überall dort, wo Lithium wichtig für die Reduzierung der CO₂-Emissionen-Emissionen im Transportsektor wichtig sei.
Auch Kapitalpuffer, wie etwa aus der Finanzindustrie, seien denkbar. Diese könnten produzierende sowie kaufende Unternehmen schützen.
Wenn es eine Absicherung gäbe – wie etwa einen von Regierungen vertraglich festgelegten Mindestwert für den Lithiumpreis – könnte dies Blasen und Spekulationen eindämmen.
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