Mehr als die Hälfte der deutschen Führungskräfte ist davon überzeugt, dass sie in der Corona-Pandemie ein engeres Verhältnis zu ihren Mitarbeiter:innen aufgebaut haben. Das Problem dabei: Die interne Kommunikation kommt bei den Angestellten ganz anders an. Das offenbart eine Studie.
Interne Kommunikation wird digitale Kommunikation
Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeit so stark verändert wie zuvor das letzte Mal das Internet. Durch die Schließung von Büros hat sich auch die interne Kommunikation gewandelt. Aus zwischenmenschlichen Gesprächen sind digitale Konferenzen und Slack-Nachrichten geworden.
So ist beispielsweise die Zahl der aktiven Slack-Nutzer:innen von 8,7 Millionen im Jahr 2019 auf 19,2 Millionen im Jahr 2021 gestiegen. Und auch die rund 2,06 Milliarden Views auf Zoom.us stellen eine massive Vervielfachung im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie dar.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Journalist (m/w/d) als Leiter PR und Social-Media NOMOS Glashütte/SA Roland Schwertner KG in Berlin |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
Fehleinschätzung bei Führungskräften: Manager überschätzen die eigene Rolle
Der Weg ins Home Office hat viele Manager und Führungskräfte vor neue Herausforderungen gestellt. Sie waren plötzlich mit der Situation konfrontiert, dass sie auf Distanz und ohne persönlichen Kontakt die Gefühle der Mitarbeiter:innen richtig einschätzen müssen.
Dabei sind mehr als die Hälfte der Führungskräfte fest davon überzeugt, dass sie ein engeres Verhältnis zu ihren Angestellten haben als noch vor der Pandemie.
Das Problem dabei: Drei von vier Mitarbeiter:innen – genauer gesagt sind es 73,3 Prozent – teilen diese Ansicht nicht. Sie haben eher das Gefühl, weniger Kontakt zu haben. Nur 43,3 Prozent haben mindestens einmal täglich Kontakt mit ihren Vorgesetzten.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie von Talentsoft. Die Experten für Personal-Management haben im 2021 insgesamt 105 Führungskräfte und 400 Arbeitnehmer:innen ab 19 Jahren zur internen Kommunikation befragt.
Mitarbeiter vermissen Wertschätzung und Hilfe durch Vorgesetzte
Und der Eindruck setzt sich fort. So geben fast neun von zehn befragten Managern (84,4 Prozent) an, dass ihre Rolle seit dem Ausbruch der Pandemie mehr Wertschätzung erfährt. Zum Vergleich: Nur 64,8 Prozent der Mitarbeiter:innen sind derselben Meinung.
Doch es fehlt nicht nur an Wertschätzung auf zwischenmenschlicher Ebene, sondern auch im konkreten Arbeitsalltag. So gibt mehr als die Hälfte (65,6 Prozent) der Angestellten an, dass sie nicht den Eindruck haben, dass ihre Vorgesetzten eine „unverzichtbare Hilfe bei der Bewältigung der täglichen Arbeit“ sind.
Oder anders ausgedrückt: Durch Ghosting, passiv-aggressive Kommunikation und fehlende Empathie verlieren viele Geschäftsführer den Kontakt zu ihren Mitarbeiter:innen und auch zur Management-Ebene.
Wir brauchen mehr aktiven Dialog!
Dazu sagt Elton Schwerzel, Managing Director bei Talentsoft:
Kollaborative Lösungen können ihnen [den Führungskräften] dabei helfen, einen kontinuierlichen Dialog mit ihrem Team zu führen und Echtzeit-Feedback zu ermöglichen. Auf diese Weise lassen sich Missverständnisse schnell aus dem Weg räumen, was die Zufriedenheit auf beiden Seiten langfristig erhöht.
Die Intention dahinter ist deutlich: Viele Manager sollten einen Schritt zurücktreten und die Kommunikation mit den eigenen Angestellten gezielt reflektieren.
Insbesondere in außergewöhnlichen Zeiten genügt es eben nicht, per Slack die wichtigsten beruflichen Fragestellungen zu klären. Stattdessen ist es wichtig, stetig den Austausch mit den eigenen Mitarbeiter:innen zu suchen – auch im privaten Bereich.
Denn wenn die interne Kommunikation zum digitalen Chat verkommt, schwindet die Bindung vom Angestellten zum Unternehmen. Das führt oftmals dazu, dass sich Mitarbeiter:innen nach neuen Stellen umschauen und früher oder später kündigen.
Auch interessant: