Amazon prescht mit großen Radioplänen voran. „Project Mic“ soll allen die Möglichkeit bieten von zu Hause aus zum DJ zu werden und eigene Radiosendungen zu gestalten. Sie Sendungen könnten dann sogar im Auto zu hören sein.
Unter dem Codenamen „Project Mic“ brütet Amazon offenbar große Radiopläne aus. Das berichtet das Magazin The Verge und beruft sich dabei auf interne Dokumente einer Projektpräsentation von Amazon.
So will der Tech-Konzern angeblich eine eigene Radio-App herausbringen, mit der jeder seine eigenen Radiosendungen gestalten kann, von zu Hause aus. Damit könnte jeder zum DJ werden und seine eigene Radiosendung hosten.
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So will Project Mic dich zum DJ machen
Anders als bei einem Podcast könnten damit Radiomoderator:innen über die App ihre Radiosendungen nicht nur einsprechen, sondern auch mit Musik untermalen und gleichzeitig vertreiben. Die Musik soll dabei aus Amazons eigener Musikbibliothek kommen.
Die Radiosendungen würden demnach über die App selbst zu hören sein, aber auch bei Audible, Twitch, bei Amazon Music sowie bei allen Geräten, die Amazons virtuelle Assistentin Alexa unterstützen. Das bedeutet auch: Die Radiosendungen könnten über das smarte System auch direkt im Auto landen und somit das klassische Autoradio ersetzen.
Damit könnten Radioschaffende weltweit einfach zu Hause professionell klingende Shows aufnehmen und massiv vertreiben. Amazon nennt dies die „Demokratisierung“ des Radios. Tatsächlich könnte man auch von der nächsten Stufe der Digitalisierung des Radios sprechen.
Kommt jetzt das YouTube für Radio?
Eine derartige App würde für Radio womöglich das werden, was YouTube fürs klassische TV war. Entsprechend wittert Amazon hier auch Einnahmemöglichkeiten. The Verge liegt angeblich ein Mockup-Bild der App von Project Mic vor. Darauf seien erste Shows zu sehen, wie etwa eine Radiosendung zur US-Basketballliga NBA.
Eine erste Version der App soll zunächst in den USA starten. Amazon hat sich auf Nachfrage von BASIC thinking bislang nicht zu Project Mic geäußert. Doch es gab in der Vergangenheit immer wieder Berichte zu Amazons Investitionen in Audio-Content. Und im Dezember 2020 kaufte Amazon die Podcast-Plattform Wondery.
Der Audio-Markt ist heiß
Doch Amazon ist nicht das einzige Tech-Unternehmen, das sich in dieser Richtung aufstellen will.
So launchte Spotify vor Kurzem ein sehr ähnliches Konzept, bei dem Radioschaffende auf Spotify ihre eigenen Shows moderieren können, mit integrierter Playlist.
Und auch Apple arbeitet an verschiedenen Fronten an Audio-Inhalten, etwa mit dem neuen Abo-Service für Apple Podcasts.
Denn spätestens seit dem Hype um die Audio-App Clubhouse ist klar, dass Audio-Inhalte im Trend liegen. Doch auch ein Blick auf die Beliebtheit von Podcasts zeigt: Das Format ist im Kommen. In den USA hört die Hälfte aller Haushalte regelmäßig mindestens einen Podcast. Und auch in Deutschland ist die Zahl der Podcast-Hörer:innen in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Der Audio-Markt ist also heiß und so erstaunt es nicht, dass die großen Tech-Player einsteigen wollen. Insbesondere die Möglichkeit, eigene Radiosendungen über die eigenen smarten Geräte in die Häuser und Autos der Menschen zu bringen, wirkt dabei sicherlich besonders lukrativ.
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