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So löscht du deine Daten aus dem Internet – in 8 Schritten

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Pixabay.com / Gerd Altmann
geschrieben von Marinela Potor

Du möchtest gerne deine Daten aus dem Internet löschen? Das ist gar nicht so leicht und teilweise sogar unmöglich. Doch du kannst immerhin deine Spuren im Netz deutlich reduzieren. Wir verraten dir, wie du in acht Schritten mehr Privatsphäre erhalten kannst. 

Das peinliche Partyfoto? Veraltete Social-Media-Profile? Wenn es um persönliche Informationen geht, wünschen sich viele, dass sie ihre Daten aus dem Internet wieder löschen könnten. Dabei geht es natürlich um mehr als nur unschöne Fotos. Private Daten können eine Vorlage für Spam, lästige Werbung oder auch Hacker-Angriffe sein.

Doch tatsächlich ist es gar nicht so leicht – beziehungsweise teilweise auch unmöglich – all deine Daten komplett aus dem Internet zu löschen. Doch in einem gewissen Rahmen kannst du durchaus für mehr Privatsphäre im Netz sorgen. Wir blicken auf acht Schritte, um deine Spuren im Netz zu reduzieren.

1. Daten aus dem Internet löschen: Starte mit Google

Die größte Suchmaschine der Welt ist vermutlich auch der Ort, an dem die meisten Informationen über dich am schnellsten zu finden sind. Es wird vermutlich nicht möglich sein, dich völlig aus Google zu löschen – vor allem, wenn du im Netz aktiv bist. Doch du kannst es Google zumindest erschweren, deinen Namen zu finden.

Da Google sich zum Beispiel persönliche Informationen von Social-Media-Seiten zieht, kann ein erster Schritt zu mehr Privatsphäre sein deine Profile auf „privat“ zu stellen. Bei Facebook gibt es beispielsweise eine spezielle Einstellung, mit der du dein Facebook-Profil vor Google verbergen kannst.

2. Lösche alte Social-Media-Profile

Hast du noch einen uralten Myspace-Account? Hast du vor zig Jahren mal ein LinkedIn-Konto eröffnet, das du nie nutzt? So sinnvoll Social Media auch sein kann und so hilfreich Berufsnetzwerke auch sein mögen: Das gilt nur, wenn du sie aktiv nutzt.

Wenn du also noch als „Karteileiche“ in sozialen Netzwerken herumschwirrst, fange an, nach und nach ungenutzte Profile zu löschen. Denn auch wenn es nicht immer ganz leicht ist, es geht – von WhatsApp über Snapchat bis hin zu Twitter und sogar Facebook!

Übrigens: Manchmal kann es auch nur darum gehen, ältere Posts zu löschen und nicht gleich das ganze Profil. Auch das geht. Du kannst zum Beispiel auch einzelne alte Facebook-Beiträge löschen.

3. Achte auf Cookie-Einstellungen

Durch Cookies erlaubst du gegebenenfalls Internet-Diensten, Unternehmen oder Websites, deine Informationen mit anderen Unternehmen zu teilen. Hier kannst du durch entsprechende Browser-Einstellungen und deine Zustimmungen bei Cookie-Anfragen einschränken, dass deine Daten weiter im Netz verbreitet werden.

Eine andere Option ist es auch, Suchmaschinen zu verwenden, die bewusst auf den Schutz deiner Privatsphäre ausgelegt sind. Dazu gehören Anbieter wie etwa Duck Duck Go oder auch Neeva.

4. Daten aus dem Internet löschen: Finde die Quelle

Wenn dein Name oder deine Informationen in Suchmaschinen auftauchen, muss das nicht immer an sozialen Netzwerken liegen. Wenn du deine Profile bereits auf „privat“ gestellt hast und deine Privatsphären-Einstellungen ebenfalls strikt sind, deine Daten aber immer noch auftauchen, musst du dich auf Quellensuche begeben.

Wo könnten die Informationen herkommen? Mögliche Anlaufstellen können Kleinanzeigen-Seiten wie etwa Ebay sein. Es kann natürlich auch sein, dass jemand in der Vergangenheit über dich berichtet hat und dein Name etwa in einem Blog-Beitrag, auf einer alten Unternehmensseite oder in einem archivierten Zeitungsartikel auftaucht. Hier müsstest du dich direkt an die Urheber wenden und darum bitten deine Daten zu entfernen.

Hinweis: Manchmal kann es passieren, dass der Urheber die Informationen löscht, diese aber dennoch in den Google-Suchergebnissen auftauchen. Dann liegt das an einer alten Cache-Version der Seite auf Google.

Hier kannst du über ein spezielles URL-Entfernungs-Tool direkt bei Google darum bitten, das Suchergebnis zu löschen. Google muss der Bitte zwar nicht nachkommen, doch es ist einen Versuch wert.

5. Lösche alte E-Mail-Adressen

Lösche alte Mail-Konten, wenn du nicht möchtest, dass alte E-Mail-Adressen von dir im Netz kursieren. Der Prozess dafür kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Falls du einen der alten Accounts zur Verifizierung brauchst, achte darauf, dass du diesen erst zum Schluss löschst.

6. Datensammelmaschinen kontaktieren

Weil persönliche Daten das Gold der Internet-Ära sind, gibt es Dienste, die sich genau darauf spezialisiert haben. Sie heißen People Finder oder Spokeo und machen nichts anderes als persönliche Informationen zu sammeln – und diese in einer Datenbank anzulegen.

Wenn du deine Informationen hier findest, musst du in der Tat jede einzelne dieser Seiten kontaktieren und den entsprechenden Prozess durchlaufen, um deine Daten wieder zu löschen. Das kann sehr aufwendig sein. Wenn es nur ein oder zwei Dienste sind, ist das noch überschaubar.

Andernfalls gibt es auch Bezahldienste, wie etwa Deleteme, die so etwas übernehmen. Das ist allerdings auch nicht sehr günstig, aber zumindest effektiv.

7. Finde deine Online-Shopping-Profile

Etwas, das viele nicht bedenken, wenn sie ihre Daten aus dem Internet löschen wollen: Wir geben unsere Daten sehr freizügig fürs Online-Shopping an.

Wenn du im Internet einkaufst, lässt sich das natürlich nicht vermeiden. Doch überlege, in welchen Online-Shops du wirklich noch aktiv bist und lösche alle Profile, die du nicht mehr nutzt.

8. Informationsgeiz ist geil

Du kommst sicher nicht immer darum herum, private Informationen von dir im Netz einzugeben. Wenn du einen Online-Versanddienst nutzen möchtest, braucht dieser nun mal deine Adresse.

Doch niemand zwingt dich dazu, auf Facebook deinen Wohnort, Studienort oder deinen Beziehungsstatus einzugeben. Sei also entsprechend sparsam mit persönlichen Daten im Netz. So banal es auch klingen mag: Der beste Datenschutz im Internet ist nach wie vor, so wenige Daten wie möglich ins Netz zu stellen.

Welche Daten willst du aus dem Internet löschen?

Bevor du aber anfängst, all deine Daten aus dem Internet zu löschen, überlege, was du wirklich entfernen möchtest und warum. Möchtest du, dass ein alter Zeitungsartikel mit deiner Hausadresse gelöscht wird? Dann ist das absolut nachvollziehbar.

Doch wenn du ein Online-Unternehmen betreibst oder als Freiberufler:in Jobs im Netz ergattern möchtest, willst du vermutlich auf Berufsnetzwerken oder Social Media gefunden werden.

Es ist also nicht immer sinnvoll, radikal alles überall zu löschen. Gehe daher mit Bedacht vor und überlege ganz genau, wo du welche Informationen entfernen möchtest. In vielen Fällen wird es ohnehin nicht möglich sein, alle deine Daten zu entfernen. Doch mit etwas Geduld du kannst immerhin deinen Internet-Fußabdruck verkleinern.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

1 Kommentar

  • Gerade mit dem Löschen alter E-Mail-Konten wäre ich sehr vorsichtig. Das sollte man wirklich nur tun, wenn man ganz sicher mit allem anderen fertig ist, wo die Adresse benutzt wurde. Ein nicht genutztes E-Mail-Konto „kursiert“ nämlich nicht von sich aus, es zu löschen nimmt einem dagegen die Möglichkeit sich mit eben dieser Adresse woanders zu melden, falls man doch noch etwas findet, das man loswerden möchte. Die Seitenbetreiben wollen schließlich einen Beweis, dass der Anfragende auch wirklich berechtigt ist, die Löschanfrage zu stellen, und da ist der Abgleich der E-Mail-Adresse das nahenliegendste. Zudem kann man mittels der E-Mail fast immer auch automatisiert wieder auf vergessene Accounts erlangen. Das Hilft beim Löschen, aber auch beim Missbrauch, wenn man sein E-Mail-Konto gelöscht hat, und jemand anders die Adresse später neu registriert. Den Zugriff auf eine einmal genutzte E-Mail-Adresse aufzugeben, ist so ziemlich das Dümmste, was man tun kann.