Berichten zufolge soll der britische Geheimdienst einen Deal mit Amazon abgeschlossen haben. In Kooperation mit dem Amazon Web Service wollen die britischen Behörden künstliche Intelligenz vermehrt für Spionage-Aktionen einsetzen.
Der Amazon Web Service (AWS) ist ein Cloud-Computing-Dienst des US-amerikanischen Online-Versandhändlers Amazon. Er gilt als größter Cloud-Anbieter der Welt und verarbeitet die Daten von zahlreichen namhaften Unternehmen. Dazu gehören unter anderem Netflix, Dropbox und Reddit.
Wie die Financial Times berichtet, sollen Großbritanniens Spionagebehörden nun einen Deal mit Amazon eingegangen sein. Die Geheimdienste sollen die Amazon-Tochter AWS demnach mit der Verarbeitung von vertraulichen Informationen beauftragt haben.
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In puncto Datenanalyse und Spionage wollen die britischen Behörden auf Grundlage der Cloud dabei vermehrt auf künstliche Intelligenz (KI) setzen. Ziel sei es, Datenmuster schneller zu erkennen, um potenzielle Straftaten und Desinformation aufzudecken.
Spionage: Amazon soll keinen Zugriff auf die Daten haben
Die britische Regierungsbehörde Government Communications Headquarters (GCHQ) setzt sich bereits seit geraumer Zeit für eine Hochsicherheits-Cloud ein. Sowohl der britische Inlands- (MI5) als auch Auslandsgeheimdienst (MI6) sollen ein solches Netzwerk künftig bei ihren Operationen nutzen.
Im Februar ließ der Abhördienst zudem verlauten, fortan vermehrt auf künstliche Intelligenz setzen zu wollen. Den Deal für die digitale Infrastruktur sicherte sich dem Vernehmen nach nun Amazon. Der Cloud-Computing-Dienst AWS soll allerdings keinen Zugriff auf die Daten erhalten.
Wie die Financial Times fortführt, soll es laut einem Insider Teil der Vereinbarung sein, dass die Daten der Überwachungsbehörden vor Ort in Großbritannien gespeichert werden.
Die britische Behörden schweigen
Den Recherchen zufolge soll es bereits zu einer schriftlichen Vereinbarung gekommen sein. Bisher haben jedoch weder Amazon noch die britischen Behörden den Deal offiziell bestätigt. Laut einer Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters ließ das GCHQ derweil verlauten, dass man sich nicht zu potenziellen Geschäftsbeziehungen und Technologien äußern würde.
Amazon beziehungsweise AWS standen zunächst nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung. In Expertenkreisen sorgt die Entscheidung allerdings für Erstaunen. So betonte ein Security-Experte gegenüber der britischen Zeitung, wie wichtig Souveränität sei und dass es einen Grund dafür gebe, Sicherheitstechnologien intern zu betreiben.
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