In Hamburg ist die erste autonome S-Bahn an den Start gegangen. Der Zug kann vollautomatisch beschleunigen, bremsen und anhalten. Das System könnte künftig sogar deutschlandweit zum Einsatz kommen. Aber wie zukunftsfähig ist ein autonomer Zugverkehr?
Am Eröffnungstag des ITS-Weltkongresses für Mobilität und Logistik haben Siemens und die Deutsche Bahn (DB) in Hamburg die erste autonome S-Bahn präsentiert. Im Rahmen der einwöchigen Mobilitäts-Messe haben insgesamt vier umgebaute automatisierte Züge den Betrieb aufgenommen.
Für zunächst eine Woche verkehren sie in der Hansestadt auf einer eigens aufgerüsteten 23 Kilometer langen Strecke zwischen den Stationen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle. Die vier Züge können sowohl eigenständig beschleunigen und anfahren als auch anhalten und bremsen.
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Autonome S-Bahn: 60 Millionen Euro und Regelbetrieb ab Dezember 2021
Ab Dezember 2021 sollen die vier autonomen S-Bahnen in der Hansestadt den Regelbetrieb aufnehmen. Das Projekt ist Teil des Programms Digitale Schiene Deutschland, mit dem die Deutsche Bahn ihre Infrastruktur in den kommenden Jahren digitalisieren will.
Für das Pilotprojekt in Hamburg wollen Stadt, Deutsche Bahn und Siemens derweil insgesamt 60 Millionen Euro investieren. DB-Chef Richard Lutz kündigte an, dass die autonomen S-Bahnen fortan auf dem gesamten Schienennetz in Hamburg zum Einsatz kommen sollen.
Ausdehnung auf den gesamten deutschen Nah- und Fernverkehr
Autonome Züge sind grundsätzlich nichts komplett Neues. In Nürnberg verkehren bereits seit einigen Jahren computergesteuerte U-Bahnen, die ohne Fahrer:innen auskommen. Allerdings handelt es sich dabei um ein geschlossenes System.
Die S-Bahnen in Hamburg wiederum verwenden ein offenes System, das bei allen Zugtypen und auf dem gesamten deutschen Schienennetz zum Einsatz kommen kann. Laut Bahn-Chef Lutz könne bis 2030 ein Großteil der Züge und Bahnstrecken in Deutschland so umgerüstet werden.
Wie zukunftsfähig sind autonome und automatisierte S-Bahnen?
Ein automatisierter Bahnbetrieb könne laut offiziellen Angaben der Deutschen Bahn vor allem den Energieverbrauch und die Betriebskosten senken. Die Technologie erlaube aber auch eine deutlich engere Taktung der Fahrzeuge.
Die autonomen Züge können in Hamburg beispielsweise mit einem Abstand von rund 90 Sekunden verkehren. Bisher war eine in etwa doppelte so hohe Zeitspanne üblich. Letztlich könnte der Zugverkehr so deutlich effektiver werden und mehr Menschen zum Bahnfahren bewegen.
Gänzlich ohne Fahrer:innen kommt die Technologie jedoch nicht aus. Um die Systeme zu überwachen, muss nach wie vor geschultes Personal an Board sein. Gleiches gilt für den Betrieb und die Kontrolle aus der jeweiligen Zentrale.
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