Ein Gericht in den USA hat einen Mann aus Texas wegen einer Lüge auf Facebook zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten verurteilt. Der Mann hatte behauptet, jemanden für das Ablecken von Waren im Supermarkt bezahlt zu haben.
Christopher Charles Perez wird sich künftig vermutlich genauer überlegen, welche Scherze er sich auf Facebook erlaubt. Denn es war ein „Witz“, den er auf der Social-Medial-Plattform verbreitete, der ihm jetzt eine Gefängnisstrafe von 15 Monaten eingebracht hat.
Im April 2020 postete Perez sinngemäß Folgendes über einen örtlichen Supermarkt in Texas: „Mein Cousin hat Covid-19 und hat in den letzten zwei Tagen alles abgeleckt, weil wir ihn dafür bezahlt haben.“ Der Post war eine Lüge und wurde auch 16 Minuten später wieder gelöscht. Dennoch muss Perez jetzt dafür zahlen.
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F.B.I. alarmiert
Denn jemand hatte anonym einen Screenshot des Posts an das Southwest Texas Fuision Center geschickt, einer Behörde, die mögliche kriminelle und terroristische Aktivitäten untersucht. Und so stand plötzlich das F.B.I. bei Perez vor der Tür.
Er habe nur Menschen davon abhalten wollen, an öffentliche Orte zu gehen. Damit habe er das Verbreiten des Coronavirus verhindern wollen, sagte Perez später.
Perez postete sogar später noch eine zweite Botschaft auf Facebook. Darin verlinkte er einen Bericht über ein Geschäft, das nach dem positiven Coronatest eines Mitarbeitenden schließen musste. Perez schrieb dazu: „Lol, ich habe versucht euch alle zu warnen.“ Und: „Der Standort Nogalitos kommt als Nächstes dran.“ Alles nur ein Scherz?
Das Gericht in San Antonio, vor dem der Fall verhandelt wurde, fand das alles gar nicht lustig. Perez habe wissentlich falsche Informationen im Zusammenhang mit biologischen Waffen verbreitet. Anfang der Woche verurteilte ein Gericht Perez darum zu 15 Monaten Gefängnis.
Besonders harte Gefängnisstrafe für Lüge auf Facebook
Das F.B.I. sagte dazu in einer Stellungnahme, Perez habe bewusst Angst und Panik verbreitet, und das in der Anfangsphase der Corona-Pandemie, in der Menschen sehr verunsichert gewesen seien.
Die Strafe fällt nach Ansicht einiger Experten dennoch etwas hoch aus. Möglicherweise habe das Gericht mit der langen Haftstrafe eine abschreckende Botschaft gegen das Verbreiten von Fehlinformationen auf Social Media senden wollen.
Alfredo R. Villarreal, der Anwalt, der Perez in dem Fall vertritt, verwies im Verfahren auf mentale Probleme seines Mandanten. Darüber hinaus hätten die Facebook-Posts für die Supermärkte keine negativen Konsequenzen gehabt.
Supermarkt-Führungskräfte hatten offenbar erst durch das F.B.I. von den Posts erfahren. Perez Anwalt hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Währenddessen bittet das F.B.I. darum, Hinweise auf Fehlinformationen und Betrugsmaschen rund um Corona an die entsprechenden Strafverfolgungsbehörden weiterzuleiten.
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