Seit dem 5. Oktober 2021 stellt Microsoft seinen Nutzer:innen schrittweise Windows 11 zur Verfügung. Obwohl das Software-Update auf die neuste Generation in der Theorie kostenlos ist, werden Millionen Deutsche viel Geld zahlen müssen, wenn sie Windows 11 installieren wollen. Ein Kommentar.
Microsoft rollt Windows 11 ab dem 5. Oktober 2021 aus
Als mein alter Laptop im Januar 2013 während meiner Bachelor-Arbeit kaputtging, war für mich sofort klar, dass ich mir einen neuen Laptop kaufen muss. Seitdem bin ich glücklicher Besitzer einen Asus-Laptops mit Intel Core i7-Prozessor, der sowohl für Gaming-Runden mit Fifa als auch für die Arbeit noch immer perfekt geeignet ist.
Allerdings hat Microsoft offensichtlich etwas gegen alte, sehr gut funktionierende Laptops. Denn wer seit dem 5. Oktober 2021 Windows 11 installieren möchte, muss sehr hohe Anforderungen erfüllen, sodass Millionen von Menschen – und eben auch ich – früher oder später einen neuen Laptop brauchen.
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Diese Anforderungen stellt Windows 11 an PCs
Das neue Betriebssystem von Microsoft ist laut Aussagen des Unternehmens aus dem Sommer als „komplettes Erlebnispaket“ konzipiert. Dementsprechend rechtfertigt Microsoft die hohen Anforderungen für Windows 11, die Millionen von PCs nicht erfüllen können.
Diese Voraussetzungen müssen Windows-10-Laptops erfüllen:
- Intel-Prozessoren ab der 8. Generation
- Zen-2-Chips von AMD
- ARM-Chips der 7. und 8. Generation von Qualcomm
- Ein Sicherheitschip, der auf der Hauptplatine verbaut ist, der das Trusted Platform Module (TPM) 2.0 unterstützt.
Wie finde ich heraus, ob mein PC mit Windows 11 kompatibel ist?
Dafür genügt ein einfacher Test mit dem sogenannten PC Health Check (zum kostenlosen Download). Das Tool stellt Microsoft allen Nutzer:innen zur Verfügung.
Nach dem Download, der nur ein paar Sekunden dauert, zeigt dir das Programm an, ob du auf deinem jetzigen PC Windows 11 installieren kannst, sobald das Betriebssystem-Update zur Verfügung steht.
Wenn du ein wenig Fachwissen hast und die Ausstattung deines Computers kennst, kannst du natürlich auch warten, bis dir Microsoft das Update von alleine zur Verfügung stellt, falls du die Voraussetzungen erfüllst.
Hunderte Millionen User können kein Windows 11 installieren
Schätzungen von Experten gehen davon aus, dass alleine in privaten Haushalten rund um den Globus 1,3 Milliarden Laptops und Computer stehen, auf denen Windows 10 installiert ist.
Hunderte Millionen von User werden nach dem Einsatz des Health Check eine Warnung bekommen, dass ein Update auf Windows 11 nicht möglich ist.
Darum ist das Update auf Windows 11 eben nicht kostenlos
Im Umkehrschluss bedeutet diese Warnung jedoch, dass sich ebenfalls Hunderte Millionen von Menschen innerhalb der nächsten vier Jahre einen neuen Laptop kaufen müssen, wenn sie kein Sicherheitsrisiko eingehen müssen.
Schließlich hat Microsoft bereits angekündigt, dass der offizielle Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 eingestellt wird. Ab diesem Zeitpunkt erhält das alte Betriebssystem keine relevanten Sicherheitsupdates mehr. Wie gefährlich das ist, zeigt sich am Beispiel von Windows 7.
Zwar ist es an sich kostenlos, wenn du Windows 11 installieren willst. In der Praxis bedeutet das Update jedoch für viele Menschen, dass sie sich einen Laptop für mehrere hundert Euro kaufen müssen.
Update auf Windows 11: Ein Milliarden-Geschäft für Microsoft
Und genau von diesen Käufen profitiert natürlich auch wieder Microsoft – und zwar gleich doppelt.
Schließlich zahlen einerseits die Hersteller von Laptops und Computern eine Lizenzgebühr in Höhe von rund 25 US-Dollar für jeden verkauften PC mit Windows 11. Andererseits hat Microsoft seine Office-Produkte komplett auf ein Abo-Modell umgestellt, sodass die User künftig jährlich für Word, Excel und Co. zahlen.
Schlussendlich bleibt die Erkenntnis, dass Microsoft seinem Ziel, dass „alle Menschen Windows 11 ohne Einschränkungen nutzen können“, nicht gerecht wird. De facto handelt es sich dabei um ein Zwangs-Update, das Voraussetzungen hat, die für die meisten PC-Nutzer:innen nicht notwendig oder von Interesse sind.
Deshalb hoffe ich, dass mein guter, alter Asus-Laptop noch bis zum Support-Ende von Windows 10 durchhält.
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