Tesla muss einem ehemaligen Mitarbeiter 137 Millionen US-Dollar Schadensersatz zahlen. „Rassismus bei Tesla“ lautet das Urteil einer Gerichts-Jury im US-Bundesstaat Kalifornien. Trotz mehrfacher Beschwerden habe der E-Autobauer nichts gegen die rassistischen Beleidigungen unternommen. Ein Kommentar.
137 Millionen US-Dollar für Diskriminierung am Arbeitsplatz
US-Gerichte sind ja mittlerweile bekannt dafür, dass sie mitunter drakonische Strafen verhängen. McDonalds, zu heißer Kaffee und ein Schadensersatz in Millionenhöhe lassen grüßen. Die Summe, um die es im Rassismus-Vorfall bei Tesla geht, sprengt jedoch jeglichen Rahmen.
137 Millionen US-Dollar soll der E-Autohersteller einem ehemaligen Mitarbeiter zahlen, weil dieser während der Arbeit rassistisch beleidigt wurde. Das dürfte die wohl höchste individuelle Strafe sein, die je ein Gericht aufgrund von Diskriminierung am Arbeitsplatz verhängt hat.
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Rassismus bei Tesla: Die Hintergründe
Die Jury in Kalifornien befand, dass Tesla zu wenig gegen die Rassismus-Vorkommnisse unternommen habe. Dabei geht es dem Vernehmen nach um mehrere Vorfälle, die sich im Werk des E-Autobauers in Fermont ereignet haben.
Dort soll der Afroamerikaner Owen Diaz, der über eine Leiharbeiterfirma als Fahrstuhlführer für Tesla tätig war, wiederholt rassistisch beleidigt worden sein. Das Urteil und der Schadensersatz fallen wohl auch deshalb so hoch aus, weil Tesla trotz mehrfacher Beschwerden nicht ausreichend auf die Vorfälle reagiert hat.
Das Gericht sprach Diaz daher 6,9 Millionen US-Dollar Schadensersatz sowie 130 Millionen US-Dollar Strafschadensersatz zu. Laut einem offiziellen Blog-Beitrag lässt Tesla zumindest ansatzweise so etwas wie ein Schuldbekenntnis durchsickern.
Obwohl wir fest davon überzeugt sind, dass diese Tatsachen das Urteil der Jury in San Francisco nicht rechtfertigen, erkennen wir an, dass wir 2015 und 2016 nicht perfekt waren.
137 Millionen Dollar Schadensersatz: Eine absurde Summe!
Ohne den Vorfall oder das Urteil auf inhaltlicher Ebene auch nur ansatzweise schmälern zu wollen: Die Summe ist absurd! Zumindest für eine Einzelperson. Es ist zwar wichtig, ein Zeichen zu setzen, rassistische Beleidigungen aufs Schärfste zu verurteilen und auch Täter und Arbeitgeber zur Verantwortung zu ziehen.
Für die Betroffenen lassen sich solche Anfeindungen aber sicherlich nicht mit Geld aufwiegen. Ein gewisser Schadensersatz ist absolut angemessen. Aber 137 Millionen US-Dollar? Das hat eher den Anschein, als hätten die Jury und die Richter im Gerichtssaal sprichwörtlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Im Gegensatz dazu hätte das Gericht gut daran getan, dem Opfer eine gewisse Summe zuzusprechen und Tesla dazu verdonnern sollen, einen Großteil des Betrags einer gemeinnützigen Organisation zu zahlen, die sich gegen Rassismus einsetzt. Allerdings stünden diese Optionen nun auch dem Opfer Owen Diaz offen.
Letztlich ist es nämlich oftmals so, dass verurteilte Unternehmen selten die komplette Schadensersatzsumme zahlen müssen. Aufgrund weiterer rechtlicher Prozesse oder außerordentlichen Einigungen fällt der Betrag häufig geringer aus. McDonalds hat beispielsweise nie die komplette Millionensumme für den Kaffee bezahlt.
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