Weniger als 20 Millionen Abonnent:innen soll Apple TV Plus haben. Die Zahlen beziehen sich auf die USA und Kanada. Viel wichtiger: Das ist eine magische Grenze, die auch über die Höhe der zu zahlenden Gehälter entscheidet.
Unabhängig von den Abo-Zahlen ist Apple TV Plus der irgendwie andere Streaming-Anbieter. Während die Konkurrenz um Netflix und Co. auch bewährte Inhalte präsentiert, setzt der Apple-Dienst auf Originale. Und ist sich nicht zu schade, den einen oder anderen mutigen Weg zu gehen, wie Serien der Marke „Mr. Corman“ beweisen.
Können die „Apple TV Plus“-Zahlen deshalb nicht mit den renommierten Playern im Streaming-Markt mithalten? Die Vermutung liegt nahe, denn die vermeintliche Qualität ist hier wichtiger als Quantität. Doch da wendet sich die Masse auch schnell ab.
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Apple TV Plus: Schwache Zahlen in den USA und Kanada
Seit dem Start von Apple TV Plus im November 2019 sind die Zahlen eher geheim. Zumindest geht der Anbieter nicht mit den Informationen zu seinen Abos hausieren. Das mag ein Indiz dafür sein, dass sie vergleichsweise schwach sind.
Laut CNBC soll sich das Unternehmen jetzt aber geäußert haben. Angeblich ließ Apple verlauten, dass der hauseigene Bezahldienst „TV Plus“ in den USA und in Kanada nicht über die 20-Millionen-Marke an Abonnent:innen kommt. Das hätte wiederum einen lukrativen Effekt.
Im Streit mit der Gewerkschaft?
Apple habe die Information bei Tarifverhandlungen mit der International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE) im Juli 2021 platziert, heißt es.
Als Gewerkschaft vertritt IATSE die Interessen von Menschen, die in den USA und in Kanada in der Unterhaltungsbranche arbeiten – von Techniker:innen bis Künstler:innen.
Liegt die Abonnement-Zahl von Apple TV Plus wirklich im angegebenen Bereich, kann das an der Börse notierte Unternehmen den Mitarbeitenden niedrigere Löhne zahlen, weil die 20 Millionen eine Tarifgrenze darstellen.
Im Gespräch mit CNBC soll Apple die Gehälter allerdings mit denen der marktführenden Streaming-Dienste verglichen haben. Eine konkrete Aussage zu den Zahlen von Apple TV Plus beziehungsweise die Bestätigung der gegenüber der IATSE genannten Werte gab es aber nicht.
Wie eine Lücke im System
Die Tarifregelungen entstammen früheren Entscheidungen, als Streaming noch kein Boom und die Zukunft daher ungewiss war.
Diesen alten Vertrag aus dem Jahr 2009 wollte die IATSE mit der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) neu verhandeln. Weil die Ergebnisse nicht zufriedenstellend sind, ist sogar ein Streik geplant.
Inzwischen hat sich der Streaming-Markt stark entwickelt und die Kluft zu klassischen Film- und TV-Produktionen minimiert – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie. Die speziellen Tarife gelten aber exklusiv für Streaming-Anbieter. Genau hier möchte die IATSE nachbessern.
In einer Pressemitteilung heißt es: „Die Mitarbeitenden bestimmter Streaming-Projekte im Bereich der neuen Medien werden schlechter bezahlt, selbst bei Produktionen mit Budgets, die denen herkömmlicher Blockbuster entsprechen oder sie sogar übertreffen.“
Recht oder Moral: Was bestimmt bei Apple TV Plus?
Ist Apple der böse Milliarden-Konzern? Die Marktkapitalisierung ist enorm und zuletzt gewann allein das „TV Plus“-Original „Ted Lasso“ etliche Preise. Wenn das Lohndrücken der Wahrheit entspricht, kann die Antwort nur „ja“ heißen.
Laut IATSE sind die Arbeitsbedingungen der betroffenen Berufsgruppen allgemein schlecht. Die Rede ist zum Beispiel von „sehr unsicheren und gesundheitsschädlichen Arbeitszeiten“.
Ein bewusstes Pochen auf niedrigere Gehälter aufgrund einer veralteten Klausel wäre zwar rechtens, aber moralisch äußerst fragwürdig.
So dreist platziert Apple eigene Produkte
Ein weiterer Dorn im Auge der Kritiker:innen ist die offensive Produktplatzierung von Apple. Das Wall Street Journal hat mehr als 40 Streaming-Stunden ausgewertet und eine erhebliche Zahl an Apple-Devices gezählt.
Pro Minute tauchen in den beliebtesten Formaten von TV Plus rund 1,24 Apple-Produkte auf. Das ist weder Zufall noch normal, sondern eine klare kommerzielle Strategie.
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