Der E-Commerce wächst immer weiter. Denn immer mehr Menschen bevorzugen, online einzukaufen. Um die Nachfrage zu bedienen, gibt es auf der anderen Seite auch immer mehr Verkäufer:innen, die die eigenen Produkte online verkaufen. Wir zeigen dir deswegen, wie der Einstieg in den E-Commerce erfolgreich wird.
Die eigenen Produkte zu verkaufen, hieß bis vor wenigen Jahren: Du eröffnest einen physischen Shop und wartest auf Kund:innen, die in den Shop kommen und die Produkte kaufen. Der Trend hat sich immer weiter zum E-Commerce gewandelt. Ein Großteil der Kund:innen bevorzugen jetzt, online die gewünschten Dinge einzukaufen.
Kein Wunder also, dass es auch immer mehr Verkäufer:innen gibt, die ihre eigenen Produkte online verkaufen möchten. Dafür wird in der Regel ein eigener Online-Shop aufgebaut.
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Im ersten Schritt wollen wir die Vor- und Nachteile vom E-Commerce gegenüberstellen:
Vorteile | Nachteile |
Du verdienst Geld mit dem, was du gerne machst und kannst gleichzeitig deine eigenen Interessen mit in deine Produkte einbringen, die du online verkaufst. | Du musst Geduld haben. Denn es dauert eine gewisse Zeit, bis Kund:innen dich und deinen Shop finden. |
Die benötigten Investitionen sind im Vergleich zu einer klassischen Gründung eines Unternehmens geringer. | Besonders am Anfang musst du meist alle Aufgaben (Produkte einstellen, verpacken und versenden) alleine erledigen. |
Der Online-Shop wird meist von Zuhause aus betrieben. Somit bestimmst du selbst deine Arbeitszeiten und kannst Familie und Arbeit besser miteinander vereinen. | Du musst deine eigenen Erfahrungen sammeln und deinen Online-Shop immer weiter optimieren. Eine Erfolgsformel gibt es nicht. |
Produkte online zu verkaufen ist also eine Herausforderung, aber dafür kann der Erfolg umso größer sein. Besonders in der immer digitaler werdenden Welt sollten sich Verkäufer:innen genau überlegen, ob sie ihre Produkte in einem physischen Geschäft verkaufen möchten, wo Faktoren wie Miete und Kosten für Mitarbeiter:innen zusätzlich beachtet werden müssen.
Auf was es bei einem Online-Shop ankommst und welche Schritte du gehen musst, um den Start erfolgreich zu machen, erklären wir dir im Folgenden.
Tipp 1: Marktrecherche und Produktwahl
Wenn deine Produkte schon fertig sind und du deinen Markt entsprechend schon kennst, ist dieser Punkt für dich uninteressant. Wer allerdings noch komplett am Anfang steht und nur weiß, dass es ein Online-Shop werden soll, für den ist die Marktrecherche und Produktauswahl entscheidend.
Besonders Einsteiger:innen gehen zu sehr von den eigenen Interessen aus und bedenken zu wenig, ob es einen wirklichen Markt für diese Produkte gibt und eine Nachfrage nach dem Produkt besteht.
Suche deswegen im ersten Schritt nach Online-Shops, die ähnliche Produkte verkaufen, wie du es auch möchtest. Wenn bereits ein Wettbewerb besteht, zeigt dies grundsätzlich erstmal, dass es einen Markt für deine Produkte gibt. Ist der bestehende Wettbewerb allerdings zu groß, solltest du deine Idee eventuell überdenken. Wenn es bereits zu große Anbieter gibt, ist es sehr schwer, erfolgreich zu werden.
Berücksichtige direkt von Beginn außerdem auch die mögliche Marge. Je nachdem kann es nämlich schnell passieren, dass der Online-Shop nach Abzug von Kosten für den Shop selbst, Hosting und Materialkosten oftmals nicht mehr profitabel ist.
Eine Idee, um sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen, ist, sich eine Nische zu suchen. Das bedeutet ganz einfach, dass du dich mit deinen Produkten nicht auf ein breites Themengebiet konzentrierst (z.B. Accessoires), sondern dich auf einen kleineren Bereich spezialisierst (z.B. Namensketten).
Tipp 2: Businessplan erstellen
Einen Businessplan verbindet man grundsätzlich mit der Suche nach Investoren oder einer Kreditanfrage an die Bank. Da viele Verkäufer:innen diese Schritte nicht benötigen, wird meist auch kein Businessplan erstellt. Allerdings ist es trotzdem sinnvoll, sich die Zeit zu nehmen und einen Businessplan für den eigenen Online-Shop zu schreiben.
Hier werden nämlich sämtliche Faktoren für den Shop vorab zusammengefasst. Sobald du dein Unternehmensprofil, deine Produkte, den Wettbewerb, deine Finanzen sowie deine Marketingstrategie schriftlich festhältst, fallen mögliche Schwachstellen auf, an denen du noch arbeiten musst. Im gleichen Schritt erkennst du allerdings auch die Stärken deines noch jungen Unternehmens.
Auch wenn du den Businessplan nicht unmittelbar benötigst, ist dieser ein wichtiger Leitfaden für deinen Geschäftsstart. Wenn du für die Finanzplanung beispielsweise einen Steuerberater hinzuziehen möchtest, hat dieser es anhand deines Businessplans einfacher, dir verlässlichere Einschätzungen zu geben.
Solltest du dich dafür entscheiden, einen Kredit für deine Gründung zu beantragen, wird ein Businessplan in der Regel verlangt.
Tipp 3: Verkaufsplattform wählen und Shop einrichten
Du hast mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, um deine Produkte online zu verkaufen. Du solltest dich deswegen vorab für eine Verkaufsplattform entscheiden.
1. Social Selling
Immer mehr Personen nutzen Social Media, um sich zu neuen Produkten inspirieren zu lassen. Genau das kannst du auch nutzen. Du verkaufst beim Social Selling direkt über ein Profil bei beispielsweise Instagram, Facebook oder Pinterest. Da du grundsätzlich keine eigene Website benötigst, ist die Einrichtung einfach und du kannst in kürzester Zeit mit dem Verkauf deiner Produkte starten.
2. Eigener Online-Shop
Mit einem eigenen Online-Shop hast du deutlich mehr Möglichkeiten, deine Produkte zu verkaufen. Du kannst dein Angebot individuell gestalten und hast mehr Möglichkeiten für die Vermarktung, als nur Social Media.
Allerdings ist es technisch auch anspruchsvoller, einen Online-Shop einzurichten. Wer noch keine Erfahrungen mit der Einrichtung von Websites hat, kann Homepage-Baukästen nutzen, die sich auf E-Commerce spezialisieren. Meist kannst du dabei ohne Vorkenntnisse und in kurzer Zeit deinen Online-Shop ohne Hilfe einrichten. Gleichzeitig kannst du meist auch das Hosting und deine Domain hinzubuchen.
Wer bereits mehr Erfahrungen hat, kann auch beispielsweise das Content-Management-System WordPress in Kombination mit dem Plugin WooCommerce nutzen. Dabei kann dein Online-Shop komplett individuell gestaltet werden. Um deine Domain und Hosting musst du dich allerdings alleine kümmern.
3. Online-Marktplätze
Eine weitere Möglichkeit, um die eigenen Produkte online zu verkaufen ist, Online-Marktplätze wie Amazon oder eBay zu nutzen. Der große Vorteil dabei ist, dass du direkt von dem Traffic der jeweiligen Plattform profitierst und deine Produkte leichter gefunden werden. Allerdings musst du auch eine Provision zahlen und kannst deine Seite nicht individuell gestalten.
Plattform | Einrichtungsaufwand | Artikelvielfalt | Kosten |
Social Selling | gering | gering | günstig |
Online-Shop | hoch | hoch | mittel |
Online-Marktplätze | mittel | hoch | hoch |
Tipp 4: Versandlogistik und Zahlungsmethoden wählen
Wenn du dich für eine Verkaufsplattform entschieden hast, kannst du zwischen verschiedenen Möglichkeiten des Versands und der Zahlung auswählen.
Versand
Besonders zu Beginn bist du als Shop-Betreiber:in in der Regel selbst für den Versand verantwortlich. Eine andere Möglichkeit ist, Dropshipping zu nutzen. Das bedeutet, dass du kein eigenes Lager hast, sondern deine Produkte durch Dritte lagern und versenden lässt. Ein Beispiel dafür ist der Amazon Marketplace.
Wenn du dich für die eigenständige Lagerung und den Versand deiner Produkte entscheidest, musst du dich im ersten Schritt für einen oder mehrere Versanddienstleister entscheiden. Viele Anbieter bieten hier spezielle Tarife und Regelungen für Online-Shop-Betreiber:innen an, oftmals auch mit besseren Konditionen.
Um den Versand in kürzester Zeit professioneller zu machen, solltest du statt Etiketten manuell auszufüllen, einfach Online-Versandsysteme nutzen. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, über eine Schnittstelle mit deinem Online-Shop, die Adressdaten direkt vom Versandtool einzulesen und zu drucken. Zusätzlich kannst du mit diesen Tools den Sendungsverlauf verfolgen und Abholaufträge einstellen.
Zahlungsmethoden
Du hast verschiedene Möglichkeiten, die Zahlungen für deine Produkte abzuwickeln. Du solltest dich nicht nur für eine Methode entscheiden, sondern deinen Kund:innen mehrere Alternativen anbieten. Denn erfahrungsgemäß kann die Auswahl einen Einfluss darauf haben, ob Kund:innen sich für den Kauf bei dir entscheiden oder nicht.
Zu den gängigsten Zahlungsmethoden gehören der Kauf per Rechnung, Überweisung und Kreditkarte. Allerdings ist die Gefahr eines Zahlungsausfalls beim Kauf per Rechnung deutlich höher, als bei anderen Methoden.
Genau dafür bieten „neuere“ Zahlungsanbieter wie beispielsweise PayPal mehrere Vorteile: Du hast automatisch einen Verkäuferschutz, es ist kaum eine Verzögerung zwischen Zahlungsausgang bei deinen Kund:innen und dem Zahlungseingang bei dir vorhanden und gleichzeitig ist diese Zahlungsmethode sehr bequem in der Handhabung.
Du solltest dir also vorab überlegen, welche Zahlungsmethoden für dich sinnvoll sind, dabei aber auf jeden Fall die Wünsche deiner Kund:innen mit einbeziehen.
Damit Kund:innen die ausgewählten Zahlungsmethoden nutzen können, müssen diese über Schnittstellen in deinem Online-Shop eingebunden werden. Je nach Website, bringen viele Plugins bereits standardmäßig eine Bezahlfunktion mit.
Tipp 5: Lieferanten finden
Solltest du handgemachte Produkte verkaufen, ist dieser Schritt für dich nicht entscheidend. Alle anderen Verkäufer:innen müssen aber passende Lieferanten für den Verkauf der Produkte finden. Bei der ersten Überlegung solltest du dich für inländische oder ausländische Lieferanten entscheiden. Bedenke dabei, dass es hier große Qualitäts- und Preisunterschiede gibt.
Im Netz gibt es viele Verzeichnisse von Lieferanten. Ein Beispiel für den deutschen Markt ist „Lieferanten.de“ und für den internationalen Markt „Alibaba“.
Es kann entscheidend für deinen späteren Erfolg sein, mit welchem Lieferanten du in Zukunft zusammenarbeitest. Nimm deswegen persönlich per Telefon oder E-Mail Kontakt auf. Hier kannst du direkt feststellen, ob der Lieferant schnell antwortet und wie freundlich und serviceorientiert der Kontakt ist.
Du solltest dir auf jeden Fall einige Proben deiner Produkte bestellen, um dir einen Eindruck von der Qualität machen zu können.
Wenn du dich für einen Lieferanten entschieden hast, kannst du auch nach Sonderkonditionen fragen, wenn du regelmäßig Produkte bestellt.
Je nachdem, welche Produkte du verkaufen möchtest, kannst du auch mit einem lokalen Hersteller zusammenzuarbeiten. Dann kannst du dir direkt vor Ort einen Eindruck von den Produkten und dem Händler verschaffen. Denn eine persönliche Beziehung ist die beste Grundlage dafür, um gute Konditionen auszuhandeln.
Tipp 6: Marketing planen
Dein Online-Shop steht, du hast verschiedene Zahlmethoden eingebaut und gute Konditionen mit deinen Lieferanten ausgehandelt – wie geht es jetzt weiter? Als Verkäufer:in hast du viele unterschiedliche Marketingoptionen, die du auch miteinander kombinieren kannst.
Bei der Wahl solltest du deine Produkte und deine Zielgruppe berücksichtigen. Wenn du Produkte für eine junge Zielgruppe verkaufst, macht Marketing über Social Media beispielsweise mehr Sinn, als bei Haushaltsprodukten für eine ältere Zielgruppe. Dabei sind beispielsweise Google Ads sinnvoller.
Im besten Fall nutzt du unterschiedliche Methoden, die für dich in Frage kommen. Investiere zunächst ein kleines Budget in die jeweiligen Methoden um Erfahrungen zu sammeln, statt direkt größere Beträge auszugeben, die möglicherweise keine Auswirkungen für dich haben.
Zu den kostengünstigen Marketingmaßnahmen zählen eigene Seiten und Profile in den sozialen Netzwerken. Dazu gehören u.a. Instagram, Facebook und Pinterest. Hier kannst du dich mit den Menschen vernetzen, die sich genau für dein Themenfeld interessieren. Wichtig ist aber, dass es bei deinen Posts nicht nur um Eigenwerbung für deine Produkte geht, sondern auch um wichtige Informationen abseits deiner Produkte.
Dafür kannst du informative und ausführliche Artikel auf deiner Website veröffentlichen, um Nutzer:innen zu erreichen, die über Google genau nach diesen Informationen suchen. Und dadurch werden sie zu potenziellen Kund:innen.
Neben Online-Marketing besteht auch die Möglichkeit, deinen Online-Shop durch Offline-Marketing zu präsentieren. Du kannst beispielsweise Flyer mit einem QR-Code zu deinem Online-Shop an Orten zu verteilen, an denen sich deine Zielgruppe aufhält.
Fazit: Produkte online verkaufen ist nicht schwer
Die eigenen Produkte online zu verkaufen ist zwar mit Aufwand verbunden, wer Erfolg haben möchte, kann mit wenigen Tipps die eigene Stellung verbessern. Wenn du deinen eigenen Online-Shop besitzen möchtest, gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten, um diesen in kürzester Zeit eigenständig zu erstellen.
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