Doomscrolling ist wissenschaftlich gesehen ein relativ neues Phänomen. Doch das endlose Scrollen durch die deprimierenden Newsfeeds von Facebook und Co. ist ein ernsthaftes Problem. Wir erläutern das Problem und geben Hilfestellungen zur Lösung des Problems.
Was ist Doomscrolling eigentlich?
Doomscrolling ist per Definition das endlose Scrollen durch Newsfeeds, Social Media Feeds und Kommentarspalten auf Facebook, Twitter und Co. Dabei konsumieren wir überwiegend negative Inhalte und geraten so in einen deprimierenden Kreislauf.
Die Wortschöpfung ist angeblich das erste Mal im Jahr 2018 auf Twitter aufgetaucht. Es setzt sich aus den englischen Begriffen „Doom“ und „Scrolling“ zusammen. Der erste Bestandteil „Doom“ hat dabei mehrere Bedeutungen und steht für Untergang, Verhängnis, Verdammnis oder Verderben.
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In Kombination mit dem uns allen bekannten „Scrolling“ entsteht so etwas wie das „verhängnisvolle Scrollen“ oder das „verdammte Blättern“ – wobei der Sinn auch ohne vollkommen korrekte, deutsche Übersetzung ankommt.
Warum wird Doomscrolling gerade jetzt zur Gefahr?
Dabei spielen zwei Faktoren zusammen.
Auf der einen Seite steht die stetig wachsende Flut an Informationen. Nicht erst seit gestern ist bekannt, dass der überwiegende Anteil der Nachrichten negativer Natur ist. Dieser Trend hat sich durch das Coronavirus und die daraus entstehenden Konsequenzen verstärkt.
Auf der anderen Seite sind Facebook, Twitter, Instagram und Co. so konzipiert, dass wir Nutzer:innen immer weiter scrollen können. Die Köpfe hinter den Netzwerken und Feeds liefern immer neue Inhalte. Schließlich besteht das Ziel darin, uns möglichst lange auf der eigenen Plattform zu erhalten.
Wer beispielsweise Instagram alle paar Minuten öffnet und versucht, den Feed zu aktualisieren, steckt schon in der evolutionsbiologischen Falle. Gleiches gilt für den unkontrollierten Konsum von Stories. Wer das feststellt, sollte dringend sein eigenes Verhalten reflektieren.
Was ist die Ursache für Doomscrolling?
Wie so oft gibt es eine biologische Erklärung für körperliche und menschliche (Sucht-)Phänomene. Das ist auch beim Doomscrolling nicht anders. Tatsächlich kommen hierbei laut Neurowissenschaftlerin Maren Urner zwei evolutionsbiologische Faktoren zusammen.
Zum einen versuchen wir Menschen, unsere eigene Unwissenheit mit der Beschaffung von Informationen zu lösen. Je mehr Daten wir aus unserer Umwelt erhalten, desto höher stehen die Chancen, um zu überleben.
Zum anderen suchen wir im Kontakt mit dem Negativen schnell nach Lösungen. Im Fall der sozialen Medien besteht diese Lösung im Weiterscrollen und in der Hoffnung, Erklärungen für die gefundenen und aufgeworfenen Probleme und Fragestellungen zu finden.
Wie befreien wir uns vom Doomscrolling?
Wie bereits beschrieben, ist das Doomscrolling ein gefährliches Phänomen, unter dem vor allem unsere sozialen Fähigkeiten und insbesondere unsere zwischenmenschlichen Kontakte leiden.
Schließlich merken die Betroffenen oft nicht einmal mehr, dass die schon wieder am Smartphone hängen. Selbst minimalste Pausen werden dazu genutzt, um soziale Netzwerke zu öffnen und zu aktualisieren. All das ist verbunden mit der Hoffnung, die Gier nach Neuigkeiten zu stillen.
3 Lösungsansätze für Doomscrolling
Alleine die Abhängigkeit und psychische Komponente zeigt bereits, dass es dabei keine einfache Lösung gibt. Der erste Schritt besteht darin, sich seines eigenen Verhaltens bewusst zu werden. Das heißt: Festzustellen, wann und wie oft man ohne Not heraus Instagram und Co. öffnet.
Da es sich dabei um ein antrainiertes Verhalten oder eine Sucht handelt, sind schnelle Erfolge unwahrscheinlich. Hilfestellungen bieten beispielsweise Zeitlimits für Apps, ein Schwarz-Weiß-Modus, der den farblichen Faktor eliminiert, oder festgelegte Offline-Zeiten.
Wer beispielsweise sein Smartphone bei Ausflügen oder Abenden mit Freunden einfach mal zu Hause lässt oder den Flugmodus aktiviert, stellt schnell fest, wie erholsam die Zeit sein kann. Zugleich wird uns dabei oftmals deutlich, wie unwichtig Smartphones eigentlich sind. In den seltensten Fällen verpassen wir relevante Informationen.
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