Die letzten Jahre schienen nicht gerade gnädig zu Facebook zu sein. Das Unternehmen ist regelrecht Weltmeister beim Thema Skandale geworden und rutscht von einem Fettnäpfchen ins nächste. Wenn wir auf die vergangene Woche zurückblicken, dann können wir beobachten, dass der Konzern zwar über seine Probleme Bescheid weiß, trotzdem aber potenzielle Einnahmen über Moral und seine Nutzer:innen stellt.
Hintergrund ist eine ganze Reihe von Veröffentlichungen des Wall Street Journal. Die Zeitung hatte in den letzten Tagen über einige Interna berichtet, die einen Schatten auf Facebook werfen. So gelten etwa die bei Instagram definierten Nutzungsbedingungen scheinbar nicht für Accounts mit hoher Reichweite, manche Menschen sind also für die Plattform etwas gleicher.
Gleichzeitig wird über eine interne Erhebung berichtet, die die Auswirkung von Instagram auf seine jungen Nutzer:innen untersuchte. Dabei wurde deutlich, dass gerade junge Mädchen sich durch das Netzwerk schrecklich fühlen, ein vollkommen überzogenes Schönheitsbild macht ihnen extremen Druck. Das Ganze geht sogar so weit, dass Instagram auch (aber nicht nur) eine Rolle bei suizidgefährdeten Personen spielt.
Und dann wäre da noch eine Änderung am Facebook-Algorithmus, der die Interaktion von Nutzer:innen erhöht (und daher indirekt mehr Geld in Facebooks Kasse spült), gleichzeitig die Menschen aber anfälliger für negative Emotionen (wie Wut) macht. Die Berichterstattung zieht inzwischen so große Kreise, dass sich Vizepräsident Nick Clegg zu Wort meldet.
In einem Blog-Posting kritisiert Clegg die Berichterstattung. Es sei zwar in Ordnung, dass Facebook Rechenschaft für bestimmte Sachverhalte ablegen muss, das Wall Street Journal stellt aber die Absichten des Konzerns falsch dar und unterstellt der Führung und den Mitarbeitern komplett falsche Motive. So bleibt es den Nutzer:innen überlassen, welcher Seite sie nun Glauben schenken.
Eigene Meinung:
Facebook ist ein Ungeheuer. Das ist eine Meinung, die ich schon seit einiger Zeit vertrete und von der ich weiterhin überzeugt bin. Der Konzern denkt meiner Ansicht nach nicht an seine Nutzer:innen, sondern immer nur daran, was das meiste Geld in die Kassen spült. Da bringen auch Image-Kampagnen nichts, in denen das Unternehmen sich als Helfer in der Not darstellt.
Via The Verge & Wall Street Journal