Ein angesehener Beruf, ein hohes Einkommen, guter gesellschaftlicher Status. Das ist Erfolg. Oder? Die Bedeutung von Erfolg hat sich gewandelt. Klassische Bilder schwinden, Stereotype weichen auf – und das ist gut so. Aber: Was ist Erfolg? Und: Wie werde ich erfolgreich?
Laut Duden bedeutet Erfolg ein „Positives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung.“ Eine ziemlich breit angelegte Definition. Doch die automatische Verknüpfung mit beruflichem Erfolg ist wohl in fast allen von uns ganz tief angelegt.
Wie häufig habt ihr schon erlebt, dass eine der ersten Fragen, wenn wir neue Menschen kennenlernen, lautet: „Was machst du eigentlich beruflich?“ Dabei zeigen Umfragen, dass bei einem Großteil der Deutschen dieser Aspekt gar nicht oberste Priorität hat.
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Minderheit der Deutschen erachtet beruflichen Erfolg als wichtig
Laut Statista erachten gerade einmal knapp 37 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren Erfolg im Beruf als wichtig. Diese Zahl hat sich in den letzten fünf Jahren nie sonderlich geändert, sondern steht konstant bei diesem Wert. Interessant ist im Umkehrschluss, was die meisten Menschen stattdessen als wichtig und besonders erstrebenswert erachten.
An Nummer eins stehen gute Freunde und enge Beziehungen zu anderen Menschen. Auf Nummer zwei folgt die Familie und eine glückliche Partnerschaft auf dem dritten Rang. Erfolg im Beruf? Findet sich erst auf der neunten Position wieder.
Ich habe vor zwei Jahren mein Buch „Gewinn ist nur ein Nebenprodukt“ geschrieben. Es beleuchtet unter anderem genau dieses Thema. Wie können Unternehmer:innen Erfolg und ein erfülltes Leben in Einklang bringen? Denn darum geht es doch.
Überdimensionale Erfolge sind gefährlich
Erfüllung in allen Lebensbereichen, die einem wichtig sind. In meinem Fall sind das neben dem Beruf die Finanzen, Gesundheit, Familie, Freizeit und die Persönlichkeitsentwicklung.
Nur wer es schafft, hier eine Balance zu schaffen, wird auch in allen Bereichen den gewünschten Erfolg haben – also das „positive Ergebnis einer Bemühung“ spüren. Gerät die Balance aus dem Gleichgewicht – wird zum Beispiel der berufliche Erfolg überdimensional groß – hat dies meist Probleme in anderen Bereichen zur Folge.
Also vielleicht scheitert eine Beziehung, vielleicht gibt es gesundheitliche Schwierigkeiten. Ein Zustand, der nicht lange gut gehen kann und langfristig gesehen insgesamt für einen Zusammenbruch des Systems sorgt. Daher muss das Ziel von Erfolg immer ein gleichwertiger Erfolg in den unterschiedlichen Bereichen sein.
Was ist Erfolg? Gleichmäßige Bemühungen als Grundlage
Damit dies möglich ist, muss man aktiv etwas tun. Niemand wird einfach so erfolgreich. Niemandem fällt das sprichwörtliche Glück in den Schoß. Darum ist es zwingend notwendig, an sich selbst zu arbeiten. Sich der Lebensbereiche bewusst zu sein und sich in jedem dieser Bereiche Ziele zu setzen.
Also nicht nur: „Im kommenden Jahr möchte ich mit meinem Betrieb einen Jahresumsatz von Betrag X erreichen.“ Sondern auch: „Ich möchte mich einmal im Monat mit meinen Freunden treffen, ich möchte fünf Kilogramm abnehmen und jeden Sonntag mit meinen Kindern ins Schwimmbad gehen.“
Die Bemühungen müssen in allen Lebensbereichen gleich stark sein. Nur so, kann wirklicher Erfolg, oder eben Erfüllung, funktionieren.
Gewinn ist nur ein Nebenprodukt
Ich möchte noch einmal auf die oben zitierte Umfrage eingehen. Denn diese sollte für alle Arbeitgeber:innen auch ein Richtwert in Bezug auf die Mitarbeiterzufriedenheit sein. Zeigt sie doch ziemlich genau auf, was diese sich erhoffen.
Nur wenn wir als Arbeitergeber:innen in der Lage sind, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Teammitglieder die Möglichkeit haben, diesen Vorstellungen langfristig gerecht zu werden, werden wir engagierte und „gewinnbringende“ Menschen beschäftigen.
Nur wer ausgewogen glücklich und erfüllt ist, nur wer in allen Lebensbereichen zufrieden ist, wird auch im beruflichen Kontext gute Arbeit leisten können. Die positiven Unternehmenszahlen meines Unternehmens zeigen, dass sich dieser Weg lohnt. Denn „Gewinn ist nur ein Nebenprodukt.“
Auch interessant:
Erfolg ist, unterbezahlten Angestellten einzureden, sie müssten an ihrer „Persönlichkeitsentwicklung“ arbeiten. Und dass „Persönlichkeitsentwicklung“ ein Schlüssel zum Erfolg sei.
Der beste Schlüssel zum Erfolg sind reiche Eltern, die einen durchfüttern bis man 30 ist oder einem direkt ne Firma oder so vererben.
Erfolg ist auch, unterbezahlten „Facility Management“ Arbeitnehmern (Putzen) einzureden, sie könnten genauso erfolgreich sein, wie der CEO.
Der größte Erfolg ist, Menschen einzureden, Erfolg sei für jeden möglich, wenn man sich nur anstrenge.
Sich selbst bestätigender Haargel-Kapitalismus, mehr ist das hier nicht.
Hallo Herr Wolfarth,
dazu hatte ich vor einigen Monaten mal etwas verfasst.
Meine Quintessenz:
Es ist unser Denken und Handeln, das uns zu etwas macht. Man ist nichts an sich. Wir sind es, die unsere Realität gestalten. Daher: Gewinner oder Verlierer – es ist deine Wahl! Immer!
Mit den besten Wünschen
Marco Feiten