Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzufedern, müssen wir baldmöglichst klimaneutral wirtschaften. Trotzdem werden wir auch in einer klimaneutralen Welt Treibhausgase emittieren, damit die Rechnung also aufgeht, muss an anderen Stellen etwa Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Eine vielversprechende Technologie ist dabei DAC (Direct Air Capture). Aber wie funktioniert so eine Anlage überhaupt?
Das lässt sich nun im Südwesten Islands beobachten. Hier ist in der vergangenen Woche eine DAC-Anlage mit dem Namen Orca in Betrieb gegangen. Orca wurde von der schweizerischen Firma Climeworks errichtet und arbeitet zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie, die in Geothermiekraftwerken in der Nähe erzeugt wird. Somit soll der Prozess zwar Kohlenstoffdioxid der Atmosphäre entziehen, selbst aber keines ausstoßen.
Die Anlage besteht aus acht Containern, die eher den Eindruck eines riesigen Ventilators machen. Die zum Einsatz kommende Methode wird als direkte Luftabscheidung bezeichnet, die Luft strömt dabei über Ventilatoren zu einem Filter mit festem Sorptionsmittel, der das Kohlendioxid auffängt. Ist der Filter einmal vollständig befüllt, wird dieser auf bis zu 100 Grad Celsius aufgeheizt und so das Kohlendioxid freigegeben.
Das CO₂ wird dann über Rohre in einen gesonderten Bereich der Anlage transportiert und dort mit der 27-fachen Menge Wasser vermischt. Weiter geht es dann in den Untergrund, wo das Wasser mit dem Basaltgestein reagiert, es entsteht Karbonatmineral. Kohlenstoffdioxid kann so Jahrtausende gespeichert werden.
Insgesamt können auf diesem Weg 4.000 Tonnen CO₂ pro Jahr der Umwelt entzogen werden. Das ist vergleichbar mit der Einsparung von 790 Autos, DAC hat hier also eher einen kleinen Einfluss. Dennoch ist es ein erster wichtiger Schritt, um die Technik eines Tages skalierbar und praxistauglicher zu machen. Denn DAC ist nach wie vor teuer, würde Microsoft seinen ökologischen Fußabdruck mit der Technologie neutralisieren, dann stünden auf der Rechnung 6,7 Milliarden Dollar pro Jahr.
Eigene Meinung:
DAC bietet viele Vorteile und dient damit als perfekte Ergänzung zu anderen Methoden, um die Folgen des Klimawandels abzumildern. Daher wird es spannend, inwieweit die Technik in Zukunft skaliert und erschwinglicher gemacht werden kann.
Via The Verge