Facebook hat strenge Richtlinien für seine Plattform. Wer diese nicht befolgt, wird gerügt oder aus dem Netzwerk entfernt. Das gilt aber offenbar nicht für jeden, wie eine Recherche zu „Facebook XCheck“ nun gezeigt hat.
Facebook hat allein im zweiten Quartal 2021 rund 794 Millionen Inhalte als Spam eingestuft und deshalb gelöscht. Im ersten Quartal des Jahres waren es sogar 919 Millionen.
Grundlage hierfür sind die strengen Regeln der Plattform. Doch diese gelten offensichtlich nicht für jeden, wie eine Recherche des Wall Street Journals nun offenlegt.
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Das steckt hinter Facebook XCheck
Rund 5,8 Millionen Nutzer:innen auf Facebook sind von der Einhaltung der Facebook-Richtlinien ausgenommen. Grundlage hierfür ist das interne System Facebook XCheck, das hochrangige Nutzer:innen von den typischen Moderationsprozessen ausschließt.
Zu diesen High-Profile-Usern zählen Accounts, die „nachrichtenwürdig“, „einflussreich oder beliebt“ oder „PR riskant“ sind. Das können Sportler:innen, Politiker:innen, aber auch Stars und Sternchen sein.
Laut dem Wall Street Journal sind unter anderem der ehemalige US-Präsident Donald Trump, der Fußballstar Neymar sowie die Senatorin Elizabeth Warren darunter. Aber auch Accounts wie solche des berühmten Hundes „Doug, the pug“ zählen dazu.
Für die durch XCheck gekennzeichneten Accounts soll Facebook sogar besser ausgebildete Moderator:innen einsetzen. Jedoch werden laut der Recherche weniger als zehn Prozent der Inhalte überprüft, die zuvor von XCheck als fragwürdig gemeldet wurden.
Unmut in der Belegschaft über Facebook XCheck
Die eigenen Mitarbeiter:innen macht Facebook mit dem Zweiklassensystem offenbar nicht glücklich. Wie das Wall Street Journal schreibt, habe sich unter anderem eine Führungskraft des Civil Teams negativ dazu geäußert. Denn Sonderbehandlungen für ausgewählte Nutzer:innen würden nicht den Werten von Facebook entsprechen.
„Für verschiedene Leute unterschiedliche Sprachregeln zu haben, ist für mich sehr beunruhigend“, zitiert das Wall Street Journal einen Mitarbeiter aus einem internen Memo. Ein weiterer Mitarbeiter habe außerdem angegeben, Facebook würde bei Moderationsentscheidungen „von politischen Erwägungen beeinflusst“.
Einige der internen Dokumente werden nun an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) und an den Kongress weitergeleitet. Der Informant soll über das Wall Street Journal in das sogenannte Whistleblower Protection Program der USA aufgenommen werden.
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