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Welche Risiken birgt eigentlich vernetztes Spielzeug für Kinder?

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geschrieben von Vivien Stellmach

Die Digitalisierung erreicht auch Kinderzimmer. Smart Toys bieten Kindern einerseits spannende Möglichkeiten zum Lernen, andererseits stellen sie Eltern aber auch vor Herausforderungen in Sachen Datenschutz. Wir sehen uns die Risiken von vernetztem Spielzeug genauer an.

Smart Toys sind intelligente Spielsachen, die mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz (KI) selbstständig dazulernen und sich zum Beispiel daran anpassen, wenn sich ein Kind weiterentwickelt hat.

Es gibt Spielzeuge, die über Sensoren, Kameras und Mikrofone registrieren, wie sich ein Kind bewegt und verhält. Das Gerät wertet diese Informationen aus und reagiert dann entsprechend.

Smart Toys funktionieren mit und ohne Internetverbindung

Einige Smart Toys benötigen zum Beispiel auch eine Internetverbindung, weil sie beim Spielen Daten sammeln und sie dann an eine Cloud-Plattform übermitteln.

Diese Plattform kommt in der Regel vom Hersteller selbst und verarbeitet die gesammelten Informationen, um entsprechend auf das Kind reagieren zu können. Andere intelligente Spielzeuge funktionieren auch offline, weil sie Daten mit einer schon eingebauten Software registrieren und verarbeiten.

Ein Beispiel für ein solches Smart Toy ist zum Beispiel eine digitale Autorennbahn. Das Kind kann dabei etwa per App steuern, wie schnell das Rennauto fahren soll. Wenn die Strecke geschafft ist, kann man sich die Rekorde auf dem Smartphone anzeigen lassen.

Verbraucherzentrale stuft Puppe als Spionagegerät ein

Das klingt nach Spaß. Allerdings birgt vernetztes Spielzeug auch Risiken in Sachen Datenschutz – und die sollten wir ernst nehmen. Die Bundesnetzagentur hat so beispielsweise die Puppe „My Friend Carla“ schon im Februar 2017 als Spionagegerät eingestuft und folglich verboten.

Besonders besorgniserregend war dabei, dass Kinder und Eltern nur eingeschränkt bemerken konnten, wann die Puppe Gespräche aufzeichnet und wann nicht.

Aufgrund der Gefahr solcher Datenschutz-Skandale haben die Marktwächter der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die drei größten Risiken von Smart Toys herausgearbeitet.

Die 2 größten Risiken von Smart Toys

1. Ungeschützte Bluetooth-Verbindungen

An erster Stelle steht das Risiko ungesicherter Bluetooth-Verbindungen. Wenn ein Smartphone sich nämlich mit Smart Toys verbinden will, ist laut Verbraucherzentrale oft nicht einmal ein Passwort notwendig.

Wenn das Spielzeug mit einem Lautsprecher oder Mikrofon ausgestattet ist, bedeutet das theoretisch, dass jeder Fremde mit einem Smartphone in Reichweite auf das Spielzeug zugreifen und mit dem Kind kommunizieren kann.

Besonders brisant ist dabei auch, dass Eltern beim Kauf von Smart Toys oft nicht erkennen können, ob die dazugehörige Bluetooth-Verbindung mit einem Passwort gesichert ist oder nicht.

2. Identitätsdiebstahl und Profilbildung durch Smart Toys

Laut der Verbraucherzentrale können auch Daten auf den Cloud-Servern der Hersteller nicht ausreichend gesichert sein. Deshalb besteht das Risiko, dass Kinder zu Opfern von Identitätsdiebstahl werden.

Wenn das passiert, können die gestohlenen Daten etwa für Bestellungen unter falschem Namen missbraucht werden. Es ist also größte Vorsicht geboten.

Und natürlich können Hersteller und Dritte auch jene Daten verwenden, die wir ihnen freiwillig aushändigen. Smart Toys benötigen in der Regel Angaben über das Kind, damit sie entsprechend mit ihm interagieren können. Die Daten können dann zur Profilbildung oder für personalisierte Werbung genutzt werden.

Worauf du beim Kauf von Smart Toys achten solltest

Wir halten fest: Wer sich für einen Kauf von Smart Toys entscheidet, geht zwangsläufig auch bestimmte Risiken in Sachen Datenschutz ein. Wir können nun entscheiden, ob wir die Risiken eingehen wollen oder – wie die Verbraucherzentrale rät – im Zweifelsfall auf Smart Toys zu verzichten.

Wer sich für den Kauf von Smart Toys entscheidet, sollte jedenfalls unbedingt überprüfen, welche Funktionen das Spielzeug hat, ob eine (ständige) Verbindung zum Internet nötig ist und ob Mikrofone aufzeichnen, was das Kind spricht.

Außerdem solltest du nicht ohne Weiteres persönliche Daten deines Kindes oder von dir selbst weitergeben. Idealerweise beschränkst du die Datenweitergabe auf ein Minimum.

Die Verbraucherzentrale rät außerdem, zu recherchieren, ob Daten lokal verarbeitet oder an Dritte verschickt werden. Bevorzugen solltest du eine lokale Verarbeitung.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.