Facebook hat sich in den vergangenen Jahren bei Wahlen nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert. Im Vorfeld der Bundestagswahl Ende September sagt der Tech-Gigant Falschinformationen nun den Kampf an.
Erst vor einigen Tagen hat die New York Times berichtet, dass Facebook im Begriff ist, eine externe Wahlkommission zu gründen. Mit der Hilfe von Wissenschaftler:innen und Politikexpert:innen will das Netzwerk politische Anzeigen und Fake News rund um Wahlen besser bewältigen.
Doch das Gremium soll laut dem NYT-Bericht erst diesen Herbst angekündigt werden. Der Fokus sind hier ganz klar die US-Zwischenwahlen im kommenden Jahr.
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Für die Bundestagswahl in Deutschland diesen Monat ist das natürlich zu spät. Doch wie der Konzern nun mitteilt, will er sich auch hier klarer gegen Falschinformationen positionieren.
Facebook wappnet sich für die Bundestagswahl
Dafür hat der Konzern sich mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Nachrichtenportal T-Online zusammengetan. Auch die deutschen Fact-Checking-Partner AFP, dpa und Correctiv sind mit an Bord.
Mit diesen Partnern will Facebook die eigene Plattform, aber auch die Töchter WhatsApp und Instagram auf die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes vorbereiten.
Im Fokus stehen dabei unter anderem die Förderung der Medienkompetenz bei jung und alt sowie Faktenchecks für fragwürdige WhatsApp-nachrichten.
Kampagne für mehr Medienkompetenz zur Bundestagswahl
Facebook setzt im Vorfeld der Bundestagswahl einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung der Medienkompetenz. Dafür arbeitet der Konzern mit der Bundeszentrale für politische Bildung zusammen.
Mit Hilfe der Kampagne Du hast die Wahl wollen die beiden Partner auf „seriöse und verlässliche Quellen“ hinweisen. Nutzer:innen sollen aber auch Informationen erhalten, wie sie Falschnachrichten entlarven können.
Faktenchecks für WhatsApp
Fake News können sich auf Plattformen wie WhatsApp wie ein Lauffeuer verbreiten. Eine Handhabe hat Mutter-Konzern Facebook dann nicht wirklich – schließlich finden die Konversationen in privaten Chats statt.
Dennoch will der Konzern der Verbreitung von Falschinformationen hier etwas entgegensetzen. Dafür erhalten die Faktencheck-Partner AFP und Correctiv Zugriff auf die WhatsApp Business API.
Erhalten Nutzer:innen also Nachrichten über WhatsApp, deren Wahrheitsgehalt sie anzweifeln, so können sie sich an die Faktenprüfer:innen wenden.
Es genügt, die entsprechende Nachricht via WhatsApp an AFP (+ 49 172 2524054) oder Correctiv (+49 151 17535184) weiterzuleiten. Nach der Überprüfung erhalten die Nutzer:innen dann eine Information zum Ergebnis des Faktenchecks.
Besonderer Fokus auf junge und ältere Wähler
Facebook will mit seiner Kampagne zur Bundestagswahl alle Altersgruppen erreichen. Für die ältere Generation arbeitet der Tech-Konzern dafür mit der dpa zusammen.
In der dreiteiligen Videoserie Sicher surfen im Netz erhalten Senior:innen Tipps zum Thema Falschmeldungen.
Zusammen mit dem Recherchezentrum Correctiv will Facebook auf seiner Tochter-Plattform Instagram junge Wähler:innen ansprechen. Auch sie sollen lernen, woran sie Fake News erkennen. Ihnen wird aber auch grundlegendes Wissen zur Bundestagswahl vermittelt.
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Na, das kann ich mir gut vorstellen, wie die den Fake-News den Kampf ansagen.
Woran erkennt man eigentlich Fake-News?
Ach so, alles was den Machthabern nicht passt.
Der Duden definiert „Fake News“ als „in den Medien und im Internet, besonders in sozialen Netzwerken, in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldungen“. Diktatoren oder totalitäre Herrscher wiederum bezeichnen alles, was ihnen nicht passt, gerne als Lüge. Dazu eine interessante Fallstudie aus dem Irak, noch vor Zeiten von Social Media.