Seitdem Apps ihren Einzug in unser Leben gefunden haben, gibt es zwei Unternehmen, die einen großen Einfluss auf die Auswahl ebendieser haben. Da wäre einmal Google, welches in der Android-Welt die größte Anlaufstelle für Applikationen ist, trotzdem aber nicht als einziger Anbieter auf dem Markt mitmischt und Apple, das seit jeher als einziger Anbieter von Apps den Markt auf iOS beherrscht. Diese Vormachtstellung wird nun aufgeweicht.
Der Grund ist nicht ein freiwilliges Einlenken der Unternehmen, aber eine Konsequenz der aktuell weltweit offenen Klagen gegen die Konzerne. In Südkorea wurde jüngst entschieden, dass Google und Apple nicht allein über die Zahlungen für Apps entscheiden dürfen, in der EU wird gerade untersucht, ob es sich um ein Monopol handelt. Apple möchte dem wohl zuvorkommen.
Ab kommendem Jahr sollen für bestimmte Apps unter iOS neue Regeln gelten. Dann dürfen Anbieter das Zahlsystem von Apple umgehen und auf externe Zahlungsdienste innerhalb der App verlinken. Eine Provision von 30 Prozent für den kalifornischen Konzern wird dann nicht fällig. Zunächst hiervon betroffen sind Leseapps, Magazin-Angebote, Zeitungen, Bücher-, Audio-, Musik- und Video-Apps. Spotify und Netflix dürfen sich also unter anderem freuen.
Nicht gelten sollen die gelockerten Regeln für Spiele und in-App Einkäufe. Das ist auch kein Wunder, verdient sich Apple mit diesen Inhalten eine goldene Nase. Die Frage bleibt, wie lange ein solcher Widerstand noch aufrechterhalten werden kann. Ende 2020 kündigte man bereits erste Lockerungen an. Damals wurde die Provision für App-Entwickler auf 15 Prozent reduziert, wenn diese unter 1 Million Dollar Umsatz haben.
Eigene Meinung:
Dass die aktuellen Praktiken rund um den App Store und Play Store nicht ewig aufrechterhalten werden konnten, war in den letzten Jahren abzusehen. Schließlich hatten Entwickler:innen gerade unter iOS keine andere Wahl als sich Apples Regeln zu fügen und dem Konzern großzügig an den Inhalten zu beteiligen. Ich denke, dass das Ende der Diskussion noch lange nicht erreicht ist und in absehbarer Zeit auch Apple seine Provisionen stark absenkt, um alternativen Zahlungsmethoden Konkurrenz machen zu können.
Via Bloomberg