Instagram wird dich bald möglicherweise nach deinem Geburtsdatum fragen. Andernfalls wirst du die App nicht mehr vollumfänglich nutzen können. Wer bisher keine Angaben gemacht hat, soll in den kommenden Wochen dazu aufgefordert werden. Aber warum überhaupt?
Bis Dezember 2019 konnte jeder einen Instagram-Account erstellen, ohne ein Geburtsdatum angeben zu müssen. Seither ist die Angabe verpflichtend. Dennoch gibt es noch zahlreiche Konten ohne Altersangabe. Doch damit soll nun Schluss sein.
Instagram fragt Geburtsdatum ab
Laut einem offiziellen Blogbeitrag müssen künftig alle User ihr Geburtsdatum angeben, um Instagram weiterhin wie gewohnt nutzen zu können. User, die bisher keine Angaben gemacht haben, sollen beim Öffnen der App via Pop-Up-Fenster daran erinnert werden.
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Gleiches gilt für Beiträge mit altersbedingten Warnhinweisen. Die Pop-Up-Fenster können jedoch zunächst auch weggeklickt werden.
Nutzer:innen, die die Hinweise auch nach mehreren Erinnerungen weiterhin ignorieren, erhalten letztlich eine Aufforderung ihr Geburtsdatum anzugeben. Wer dem nicht nachkommt, könne die App nicht mehr vollumfänglich nutzen.
Ob Instagram als Konsequenz lediglich einige Funktionen einschränkt oder sogar den kompletten Zugriff verweigert, ist bislang noch unklar. Zumindest Beiträge mit einer Altersbeschränkung sollen für User ohne Altersangabe dann nicht mehr verfügbar sein.
Jugendschutz und altersbedingte Funktionen
Instagram begründet die Maßnahme mit dem Jugendschutz und altersgerechten Funktionen. So hat das soziale Netzwerk bereits vor Kurzem damit begonnen, neue Konten von Minderjährigen standardmäßig auf privat zu setzen.
Eine neue Funktion soll es Erwachsenen wiederum erschweren, Jugendliche unter 18 Jahren per Direktnachricht zu kontaktieren, wenn sie ihnen nicht folgen. Zuvor lag diese Altersgrenze bei 16 Jahren. Zudem plant die Facebook-Tochter ein Instagram für Kinder unter 13 Jahren. Verpflichtende Altersangaben gelten wiederum als Grundlage solcher Funktionen.
KI soll Alter überprüfen
Dass Nutzer:innen auch falsche Angaben und sich je nach Bedarf älter oder jünger machen können, ist dem sozialen Netzwerk bewusst. Um dem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen bereits vor Kurzem damit begonnen, Altersangaben mit Beiträgen wie Geburtstagsglückwünschen zu vergleichen.
Mutter-Konzern Facebook arbeitet zudem an einer künstlichen Intelligenz, die Geburtsdaten anhand des Nutzungsverhaltens überprüfen soll. Sollten Unregelmäßigkeiten auftreten, müssen Nutzer:innen ihre Angaben anpassen und verifizieren. Wie genau das funktionieren soll, ist bislang allerdings noch unklar. Die Funktionsweise solcher KI-basierten Algorithmen gilt oftmals als Betriebsgeheimnis.
Datenschutz und Marketing
Auch wenn Instagram in seinem Blogpost nicht darauf eingeht, dürfte klar sein, dass die zusätzlichen Geburtsdaten auch neue Möglichkeiten in puncto Marketing eröffnen. Durch die verpflichtenden Altersangaben für alle User kann das soziale Netzwerk seine Werbeanzeigen künftig noch zielgerichteter streuen.
Nutzer:innen, die Instagram weiterhin uneingeschränkt nutzen möchten, haben bei der Angabe ihres Geburtsdatums letztlich jedoch kaum eine Wahl. Es ist jedoch ratsam, die Profilinformationen auf privat zu stellen, damit nur Freund:innen sie sehen können.
Andernfalls besteht die Möglichkeit, dass Cyberkriminelle die Informationen missbrauchen könnten. Auch Passwörter, die Geburtsdaten beinhalten, wären mit öffentlich sichtbaren Angaben angreifbar.
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