Die letzten Jahre haben ein großes Risiko von sozialen Netzwerken in den Vordergrund gerückt: das Verbreiten von Falschinformationen. Seit der Einmischung in den Wahlkampf der Vereinigten Staaten gab es daher einige Studien, die die Rolle von Unwahrheiten in den sozialen Medien untersucht haben. Letztlich zeigte sich, dass sich Falschinformationen deutlich häufiger verbreiteten als eine seriöse Berichterstattung.
Die Coronaviruspandemie hat die Situation keinesfalls entschärft, die Lage ist eher noch unübersichtlicher geworden. Ein Grund, dass die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA nun Alarm schlägt. Denn auf TikTok, Reddit und Facebook machte eine gefährliche Meldung die Runde. Das Tiermedikament Ivermectin wurde nämlich von Impfgegnern als Heilmittel angepriesen.
Im Resultat meldeten sich vermehrt Menschen beim Notruf, die das Medikament eingenommen hatten und Vergiftungssymptome zeigten. Diese hatten zuvor Postings oder Videos mit Millionen von Aufrufen gesehen, die die Einnahme als Alternative zur Impfung propagierten. Genutzt wurden Hashtags, wie #ivermectin4covid, die von sozialen Netzwerken inzwischen gesperrt wurden.
Ein Problem ist, dass jedes Netzwerk inzwischen anders bei solchen Beiträgen vorgeht. Gegen das Entfernen von Inhalten sperrte sich zunächst die Plattform Reddit. Hier berief man sich darauf, dass man offene und authentische Diskussionen und Debatten begrüße und nur betrügerische Inhalte und solche, die zu Verletzungen führen können, sperrt. Ein Grund, dass viele Reddit-Moderatoren letzte Woche gegen die Vorgehensweise der Plattform protestiert haben.
https://twitter.com/US_FDA/status/1429050070243192839
Bei Facebook hingegen geht man vollständig gegen solche Inhalte vor. Beiträge, die den Kauf, Verkauf oder die Spende von Ivermectin nannten werden konsequent gelöscht, trotzdem hat auch der blaue Konzern ein Problem, diese erst einmal zu finden. Denn die Impfgegner, die diese Theorien verbreiten, nutzen einfach andere Umschreibungen für das Präparat.
Eigene Meinung
Es ist noch immer eine Schande, dass sich Inhalte, die Fehlinformationen verbreiten, einfach posten und teilen lassen. Doch andererseits ist es für ein soziales Netzwerk so gut wie unmöglich alle Nutzer:innen unter Generalverdacht zu stellen und sämtliche Inhalte zu scannen. Hier sind Lösungen gefragt, die heute noch nicht existieren und hoffentlich in absehbarer Zeit den Internettrollen und Impfgegnern den Hahn zudrehen.
Via The Verge