Apple ist nicht dafür bekannt, bei seinen Geschäftspraktiken zum eigenen Nachteil einzulenken. Umso überraschender kam die Nachricht, dass der Konzern mit Neuerungen im App Store die Bedingungen zugunsten der App-Entwickler:innen anpassen will.
Der App Store hat Apple in der Vergangenheit immer wieder Scherereien eingebracht. Sei es in dem Rechtsstreit mit Videospielentwickler Epic Games oder die Sammelklage von App-Entwickler:innen.
In den vergangenen Monaten waren im Hause Apple vermehrt Klagen von App-Entwickler:innen eingegangen. Sie sahen die Bedingungen im App Store als wettbewerbswidrig an.
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Nun hat der iPhone-Konzern überraschend eingelenkt und diverse bahnbrechende Neuerungen für seinen App Store angekündigt.
Die Neuerungen im App Store
Die vorgeschlagenen Änderungen für den App Store sollen Apple vor allem vor einem strengen Grundsatzurteil durch Richterin Yvonne Gonzalez Rogers am Bundesbezirksgericht in Oakland bewahren.
Wie Apple in einer Bekanntmachung mitteilt, sollen Entwickler:innen künftig auch Zahlungsmethoden außerhalb der Apple-Plattform anbieten und bei Kund:innen bewerben dürfen.
Apple weicht außerdem vom eigenen Gebührenmodell ab: Die App-Entwickler:innen können künftig eigene Preisstufen verlangen, Apple will diese in Zukunft nicht mehr vorschreiben.
Doch damit nicht genug. Apple hat außerdem angekündigt, einen Fonds für Entwickler:innen einzurichten und diese so bei ihrer Arbeit unterstützen.
Die Entwickler:innen haben dem Kompromiss bereits zugestimmt, jetzt fehlt nur noch die Zusage der Richterin. Wann die Neuerungen im App Store dann umgesetzt werden sollen, steht noch nicht fest.
Auswirkungen für Apple
Für den iPhone-Konzern dürften sich die Neuerungen direkt beim Umsatz bemerkbar machen. Denn der App Store ist eine ergiebige Einnahmequelle für das Unternehmen.
Laut Schätzungen hat Apple im Jahr 2020 mit seinem App Store einen Bruttoumsatz in Höhe von 72,3 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum kommt der konkurrierende Google Play Store nur auf 38,6 Milliarden US-Dollar.
Diese enormen Einnahmen beruhen natürlich auf dem Geschäftsmodell, das Apple bisher verfolgt hat.
Wie viel Geld Apple tatsächlich mit seinem App-Store macht, ist zwar nicht bekannt. Doch der Konzern berechnet App-Entwickler:innen bisher eine Provision von 30 Prozent.
Fällt diese künftig geringer aus, ist anzunehmen, dass die Neuerungen im App Store negative Auswirkungen auf die Geschäftszahlen des Unternehmens haben dürften.
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