Du tauchst in deiner Freizeit, gehst eine Runde joggen oder liebst die Literatur der Nachkriegszeit? Dann prägen diese Hobbys dein Leben. Dementsprechend können sie auch als Hobbys im Lebenslauf stehen. Doch dabei solltest du grundsätzlich einige Fehler umgehen.
Der Lebenslauf ist ein Thema, an dem sich die sprichwörtlichen Geister scheiden. In welcher Reihenfolge werden die Tätigkeiten angeordnet? Wie sieht es mit dem Design aus? Und: Sollte ich jetzt eigentlich ein Bild einfügen oder eben nicht? Über den Lebenslauf lassen sich ganze Bücher schreiben.
Deshalb ist es unmöglich, alle Facetten dieses Themas abzudecken. Aus diesem Grund spezialisieren wir uns in diesem Artikel auf einen Punkt: die Hobbys im Lebenslauf – oder noch genauer: Die Fehler, die du bei deinen Hobbys im Lebenslauf machen kannst. Wir wollen dir helfen, sie zu vermeiden.
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Hobbys und nicht „Hobbies“
Der erste und offensichtlichste Fehler unterläuft vielen Bewerber:innen schon bei der Überschrift. Wer dort Hobbies mit „ie“ schreibt, dürfte zumindest bei Berufen mit sprachlicher Relevanz für Aufsehen sorgen. Richtig ist Hobbys mit einem „y“ in der Mitte.
Insbesondere Personen, die sich auf Stellen in der Kommunikation, der Öffentlichkeitsarbeit, im Marketing oder im Social Media Management bewerben, sollten diesen Fehler dringend ausmerzen. Die sichere Variante besteht darin, von „Interessen“ oder „Freizeit-Aktivitäten“ zu sprechen. So vermeidest du Fremdwörter.
Hobbys und Interessen verwechseln
Der zweite Fehler bei den Hobbys im Lebenslauf besteht darin, allgemeine Tätigkeiten und Interessen mit Herzensthemen und Hobbys zu verwechseln. Es ist großartig, wenn du gerne Musik hörst oder dich mit Freunden trifft. Doch für deinen Lebenslauf sind diese Angaben zunächst einmal irrelevant.
Im Bereich der Hobbys führst du alle jene Tätigkeiten und Fähigkeiten auf, die dich wirklich auszeichnen und aus der Masse herausstechen. Typische Engagements bei der Feuerwehr, in der Jugendarbeit oder die Silbermedaille bei der Schachmeisterschaft sprechen für dich.
„Interessen hat jeder Mensch, auch wenn es nicht gemeinhin als Hobby gilt“, erklärt Jobcoach Selma Kuyas im Interview mit dem Spiegel. Wer jedoch nichts zu sagen hat, muss sich zu nichts zwingen. „Also lieber nichts aus den Fingern saugen, sondern den Fokus auf die wirklich wichtigen Aspekte legen“, ergänzt die Beraterin.
Hobbies im Lebenslauf: Lügen fliegen schnell auf
Wenn du dich dazu entscheidest, Sportarten oder Musikinstrumente unter deinen Hobbys aufzuführen, kannst du aus der Masse an Bewerbungen hervorstechen, indem du beispielsweise besondere Fakten ergänzt.
Wenn du also beispielsweise joggst, kannst du in Klammern deine Zeit pro Kilometer ergänzen. Falls du gerne auf Reisen bist, kannst du konkreter werden und „Fernreisen in Südamerika mit Fokus auf die Architektur der indigenen Völker“ angeben. Je konkreter du wirst, desto spannender wirst du.
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Doch Vorsicht: Du solltest zu deinen Hobbys auch einen aktuellen Bezug haben. Wenn du dich angeblich für Literatur interessierst, solltest du ohne langes Grübeln ein paar deiner Lieblingsautoren und favorisierten Bücher nennen können.
Ist das nicht der Fall – und dein Gegenüber teilt dein Interesse – dann fliegst du schnell als Hochstapler auf. Überlege dir also gut, ob dein Schnuppertauchkurs vor zehn Jahren wirklich das Tauchen zu deinem Hobby macht – oder ob du es nicht lieber weglässt.
Langweilige Hobbys im Lebenslauf
Wer die letzten Zeilen aufmerksam gelesen hat, stellt fest, dass Hobbys eben nicht nur Hobbys sind. Sie verraten viel über Bewerber:innen und geben auch direkt oder indirekt Aufschluss über den Charakter einer Person.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Darstellung und deine genannten Hobbys einige Auswirkungen auf dein Image haben. Dabei gibt es grundsätzlich zwei gefährliche Ausprägungen: Gefahr und Langeweile. Für Langeweile sorgst du mit den folgenden Angaben:
- Schwimmen
- Joggen
- Essen gehen
- Wandern
- Reisen
- Chillen
- Serien schauen
- Laufen
- Lesen
Diese Liste lässt sich beliebig erweitern – und wir alle erinnern uns mit Sicherheit an Lebensläufe, in denen diese Begriffe gefallen sind. Das ist grundsätzlich auch nicht schlimm. Es kommt eben auf den Kontext an.
Wie bereits beschrieben, lassen sich auch aus allgemeinen Aktivitäten interessante Hobbys im Lebenslauf machen. Das könnte beispielsweise ein Gitarrenspieler sein, der YouTube-Lern-Tutorials veröffentlicht, oder ein Hundebesitzer, der schon Preise gewonnen hat.
Gefährliche Hobbys im Lebenslauf
Wer nun jedoch glaubt, im Lebenslauf mit Superlativen auftrumpfen zu müssen, begeht ebenfalls einen Fehler. Schließlich lassen Aktivitäten auch Rückschlüsse auf den Charakter zu. Zu den gefährlichen Aktivitäten gehören unter anderem:
- Apnoe-Tauchen
- Bergsteigen
- Boxen
- Fallschirmspringen
- Motorrad fahren
- Waldarbeit
Gefährliche Hobbys bergen gleich zwei Gefahren. Auf der eine Seite zeigen sie, dass du eine hohe Risikobereitschaft besitzt. Das kann für dich von Vorteil sein. Bei Stellen, bei denen es um Struktur und nüchterne Analysen geht, ist der Wunsch nach Abenteuern eher unproduktiv.
Auf der anderen Seite geht es um mögliche Verletzungen und Krankheiten. Wer sich in seiner Freizeit oftmals Gefahren aussetzt, ist häufiger krank.
Wer beim Boxen einen Schlag ins Gesicht bekommt, kann im Außendienst nicht glänzen. Und wer im Jahr mehrfach aufgrund gebrochener oder gestauchter Körperteile fehlt, ist in der HR-Abteilung nicht sonderlich beliebt. Das führt dann dazu, dass du erst gar nicht zum Gespräch eingeladen wirst.
Fachkompetenz vs. Hobbys
Bei allen Bedeutungen, die Hobbys im Lebenslauf haben und haben können, ist eines wichtig: Der Lebenslauf ist dazu gedacht, die fachlichen Kompetenzen in einer kurzen und knappen Form darzustellen. Dementsprechend wichtig ist auch das richtige Verhältnis im Text.
Wenn wir davon ausgehen, dass moderne Lebensläufe nicht mehr als zwei DIN-A4-Seiten umfassen sollten, sollten die Hobbys im Lebenslauf maximal ein Viertel – also eine halbe Seite – in Anspruch nehmen.
Und auch im Gesprochenen solltest du dich auf das Essenzielle konzentrieren. Das heißt: Achte im Bewerbungsgespräch darauf, dass du nicht nur von deiner Freizeit schwärmst. Schließlich bewirbst du dich bei deiner Firma, weil du für einen Beruf oder eine Tätigkeit brennst.
Wenn Personalverantwortliche den Eindruck gewinnen, dass du eigentlich deine gesamte (Frei-)Zeit mit deiner Band verbringst, werden sie sich eher für andere Bewerber:innen entscheiden, die eine gute Work-Life-Balance aufweisen können – in beide Richtungen.
Hobbys im Lebenslauf bei Berufsanfängern
Der letzte Punkt, auf den wir an dieser Stelle eingehen wollen, betrifft Berufsanfänger. Für diese spielen Hobbys im Lebenslauf eine besonders große Rolle. Schließlich gibt es neben der Schule und einigen Praktika keine nennenswerten Erfolge.
Genau an dieser Stelle ist es wichtig, Hobbys gezielt einzusetzen. Das heißt: Hebe durch deine Aktivitäten deine Fähigkeiten hervor. Wie das konkret aussehen kann?
Anstelle dass du schreibst, dass „Fußball spielen“ dein Hobby ist, kannst du schreiben, dass du als Libero mit deiner Mannschaft drei Mal in die höhere Klasse aufgestiegen bist. Dabei hast du durch deine Ruhe im Spielaufbau dazu beigetragen, dass deine Mannschaft ihre Stärken ausspielen konnte.
Somit zeigst du mit einigen Sätzen oder Anhaltspunkten, dass du ein Teamplayer bist, der auch in schwierigen Situationen die Ruhe behält und mit seinen überlegten Entscheidungen zum Erfolg beiträgt. Welches Unternehmen würde eine solche Person nicht gerne anstellen?
Auch interessant:
„Die sichere Variante besteht darin, von „Interessen“ oder „Freizeit-Aktivitäten“ zu sprechen. So vermeidest du Fremdwörter.“
Gut zu wissen, dass „Hobby“ als Fremdwort zählt und „Interesse“ und „Aktivität“ nicht. Jetzt muss nur noch jemand den Duden darüber informieren:
„aus einer fremden Sprache übernommenes oder in der übernehmenden Sprache mit Wörtern oder Wortteilen aus einer fremden Sprache gebildetes Wort“ 🙂