Jeden Tag registrieren sich Millionen neue Menschen bei Tik Tok. Doch was bringt das? Schließlich sind es 91 Prozent der User, die nie etwas posten auf Tik Tok. Somit ist der Großteil der Nutzer:innen von Tik Tok reine Konsumenten. Was bedeutet das? Und: Was ist Lurking?
Mehr als 1,2 Milliarden Tik Tok User weltweit
Tik Tok gehört zu den beliebtesten Plattformen der Welt. Laut den offiziellen Zahlen des Netzwerks gibt es außerhalb von China 689 Millionen Nutzer:innen. Davon stammen rund 100 Millionen aus den USA. Eben so viele User kommen in Europa zusammen.
Rechnet man dann noch die 600 Millionen User von Douyin hinzu, kommt man auf mehr als 1,2 Milliarden Tik Tok Accounts. Douyin ist der Name, unter dem Tik Tok im Heimatland China auftritt.
Neue Stellenangebote
Praktikant – Digitales Lernen und Empowerment im Bereich Social Media (m/w/d) Allianz Kunde und Markt GmbH in Unterföhring (bei München) |
||
HR Social Media Manager und Content Creator (m/w/d) freenet AG in Hamburg |
||
Social Media Manager (m/w/d) Königsteiner Personalservice GmbH in Stuttgart |
Nur 9 Prozent der User posten auf Tik Tok
Doch die Kurzvideo-Plattform hat ein großes Problem: inaktive Nutzer. Eine Buchrecherche des BBC– und New-York-Times-Journalisten und Autors Chris Stokel-Walker hat ergeben, dass insgesamt 91 Prozent der Tik Tok User niemals ein Video posten.
Oder andersherum ausgedrückt: Etwas posten auf Tik Tok – das kommt gerade einmal für neun Prozent der registrierten Nutzer:innen in Frage.
Fun fact from my book: despite TikTok saying so, 91% of people on the app never post a video https://t.co/2DCZD1WuGy https://t.co/cwG3AFA6nt
— Chris Stokel-Walker (@stokel) August 3, 2021
Was ist Lurking?
Tik Tok leidet also – wie fast alle sozialen Netzwerke und digitalen Plattformen – unter dem Phänomen des Lurking. Doch was versteckt sich hinter diesem Begriff? Grundsätzlich lässt sich das englische Verb „to lurk“ mit „lauern“ oder „sich hinter etwas verstecken“ übersetzen.
Im Kontext des Internets sind Lurker also all jene Menschen, die eine Dienstleistung (E-Mail-Newsletter) oder eine Plattform (Tik Tok, YouTube und Co.) nur passiv zu nutzen. Das heißt: Sie konsumieren ausschließlich Inhalte und posten selbst niemals Inhalte.
Auch Reaktionen auf die digitalen Inhalte in Form von Likes, Kommentaren, Antworten auf E-Mails oder sonstigen Interaktionen stellen die absolute Ausnahme dar.
Die 1-Prozent-Regel
Nur erscheint es wenig, wenn nur neun Prozent der User etwas posten auf Tik Tok. Historisch betrachtet, erscheint der Wert allerdings hoch. So existiert seit dem Jahr 2006 die sogenannte 1-Prozent-Regel.
Sie geht davon aus, dass von 100 Menschen in sozialen Netzwerken einer etwas postet, zehn Personen mit diesem Inhalt interagieren und die verbleibenden 89 Prozent nur still konsumieren – also Lurking betreiben.
Bist du in den sozialen Netzwerken aktiv?
Allerdings ist diese Regel nun schon 15 Jahre alt. Soziale Netzwerke und digitale Plattformen vereinen Milliarden von Menschen. Daran war im Jahr 2006 nicht zu denken. Außerdem sind Facebook, Instagram, Tik Tok und Co. darauf programmiert, Interaktionen zu erzeugen.
Insofern dürfte die 1-Prozent-Regel in der Zwischenzeit überholt sein. Das legt auch eine Studie der Social-Media-Analyse-Plattform Synthesio aus dem Jahr 2019 nahe. Demnach sagen nicht 99 Prozent der Menschen, sondern nur noch 18 Prozent, dass sie nie etwas posten.
Am höchsten fällt der Prozent-Satz dabei bei Facebook mit 34 Prozent aus. Auf den weiteren Plätzen folgen Instagram (31 Prozent), VKontakte (23 Prozent), Twitter (17 Prozent) und LinkedIn (12 Prozent). Selbst bei Facebook ist also noch mehr als die Hälfte der User regelmäßig aktiv. Das ist mehr als ein Prozent.
Fazit
Es zeigt sich also, dass im Jahr 2021 die überwiegende Mehrheit der Nutzer:innen im Internet durchaus aktiv am Austausch und den Diskussionen teilnimmt, indem Beiträge, Videos, Stories und Co. gepostet, geteilt und kommentiert werden.
Wenn also bei Tik Tok wirklich gerade einmal neun Prozent der User neue Inhalte posten, scheint die Plattform tatsächlich ein Problem zu haben. Dieses ist allerdings natürlich. Schließlich kostet es viel mehr Überwindung ein kurzes Video mit Tanz- oder Gesangseinlagen auf Tik Tok zu posten als ein Urlaubsbild auf Instagram.
Auch interessant: