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Neuer Finanztrend: Was sind eigentlich Krypto-Aktien?

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Unsplash.com / Joshua Mayo
geschrieben von Christian Erxleben

Der Boom an den Aktienmärkten und der Hype um Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. hat ein neues Finanzprodukt erschaffen: Krypto-Aktien. Doch was verbirgt sich hinter der neuen Geldanlage, die auch als Stock Token bezeichnet werden? Eine kleine Analyse.

Was sind Krypto-Aktien oder Stock Token?

Schon die Beantwortung der Frage nach der Definition von Krypto-Aktien oder Stock Token ist nicht einfach. Zunächst einmal handelt es sich bei einer Krypto-Aktie nicht um eine reale Aktie, sondern um die Nachbildung einer solchen Aktie durch Algorithmen und Computer.

Stock Token vereinen somit die Welt der Aktien mit der Welt der Kryptowährungen. Um die Krypto-Aktien anzubieten, kauft eine Zweckgesellschaft oder ein Unternehmen echte Aktien an, um sie dann zu tokenisieren. Dadurch wiederum können dann Anleger:innen am Kursverlauf der Aktie partizipieren.

Wie funktionieren Krypto-Aktien in der Praxis?

Relativ verständlich lässt sich das anhand der größten Kryptobörse der Welt – Binance – erklären. Sie hat im Frühjahr 2021 Stock Token eingeführt. Das heißt: Binance User können nicht nur Kryptowährungen kaufen, sondern auch Krypto-Aktien.

Dafür kauft Binance dann reale Aktien und lagert diese bei einem Depot der Investment-Spezialisten von CM-Equity und der Token-Plattform Digital Assets. Genauso macht das im Übrigen auch das deutsche Fintech Vivid Money.

Aktuell lassen sich bei Binance Stock Token von Apple, Coinbase, Microsoft, Micro Strategy Incorporated und Tesla kaufen.

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Welche Vorteile haben Krypto-Aktien und Stock Token?

1. Geringe finanzielle Einstiegshürden

Der größte Vorteil der neuen Geldanlage-Form dürfte daran liegen, dass Anleger:innen durch Krypto-Aktien am Kursverlauf von Unternehmen teilhaben können, ohne selbst eine komplette Aktie zu besitzen.

So ist es bei den Stock Token möglich, auch nur Bruchteile zu kaufen. Bei der Tesla-Aktie auf Binance liegt das Mindest-Investment bei einem Hundertstel. Das heißt: Bei einem aktuellen Aktienkurs von knapp über 600 Euro liegt der Einstiegsbetrag gerade einmal bei sechs Euro.

Stock Token sind also vor allem bei teuren Aktien, die hohe dreistellige oder sogar vier- oder fünfstellige Beträge kosten, sehr attraktiv.

2. Kein Depot notwendig

Der zweite Vorteil besteht darin, dass sich die Anleger:innen kein Depot bei einer klassischen Bank anlegen müssen. So reicht zur Anmeldung und Registrierung bei Krypto-Börsen in der Regel ein offizielles Ausweisdokument.

Das ist insbesondere in Ländern mit einem instabilen oder chaotischen Finanzsystem ein starkes Argument für Krypto-Aktien. Außerdem sind die Stock Token durch die Bindung an real existierende Werte in gewisser Weise zumindest ein Stück weit abgesichert.

Dadurch dass Stock Token eine echte Aktie replizieren, ist es zudem möglich, die gekauften Anteile problemlos von einem Land in ein anderes Land oder von einem Konto auf ein anderes Konto zu übertragen. Das ist bei klassischen Aktien vor allem bei internationalen Transaktionen oftmals problematisch.

3. Keine festen Handelszeiten

Und der dritte Vorteil von Krypto-Aktien besteht darin, dass sie durch die Tokenisierung und die Übertragung auf die Blockchain nicht an bestimmte Handels- und Öffnungszeiten von Börsen gebunden sind.

Wer sich Anteile an Tesla-Aktien kaufen möchte, kann dies um 15 Uhr am Nachmittag ebenso machen wie um 2.30 Uhr in der Nacht. Ebenso wenig gibt es Beschränkungen des Handels am Wochenende oder an Feiertagen.

Welche Nachteile haben Krypto-Aktien für Anleger?

Auf den ersten Blick erscheint es so, als ob Stock Token ausschließlich Vorteile mit sich bringen. Doch dem ist nicht so. So können Investoren in vielen Fällen nur schwer oder überhaupt nicht nachvollziehen, ob für die digital replizierte Aktie auch tatsächlich eine reale Aktie gekauft worden ist.

Ebenso wenig sind sich junge und unerfahrene Nutzer:innen darüber bewusst, dass sie bei Binance, Vivid und Co. eben keine echten Aktien kaufen. Sie beteiligen sich durch die Krypto-Aktien also explizit nicht direkt an Unternehmen. Das machen lediglich die Investment-Firmen, die die realen Aktien kaufen, besitzen und verwalten.

Fazit

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass internationale Behörden und Regulierungsinstanzen wie die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) in Deutschland die neue Geldanlage längst im Fokus haben.

Schließlich sind die Krypto-Aktien weitestgehend unreguliert. Durch diese fehlende Regulierung ergeben sich auch einige der Vorteile. Das betrifft beispielsweise den internationalen Transfer der Stock Token. Und auch mit Blick auf das Steuerrecht gibt es noch einige offene Fragen.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.