Wenn es um Facebook geht, dann sprudeln die Gemüter gern einmal über. Kein Wunder, hat der Konzern hinter dem gleichnamigen Netzwerk einige große Kontroversen im letzten Jahrzehnt losgetreten. Da war einmal der Skandal um Cambridge Analytica, die Wahlmanipulationen 2016 in den Vereinigten Staaten oder aber das Befeuern der Gewalt gegen die Rohingya.
Damit so einige große Probleme des Unternehmens etwas unparteiischer gelöst werden, schaffte der Konzern im Oktober offiziell eine Aufsichtsbehörde, die das letzte Wort bei großen Entscheidungen haben soll. Erste Entscheidungen dieses Aufsichtsorgans werden nun sichtbar, in einem Fall hat dieses jetzt gegen die Entscheidung des Netzwerkers geurteilt.
Konkret geht es um den Beitrag eines Nutzers aus Myanmar, der in der lokalen Sprache die chinesische Regierung und deren Politik anprangerte. Da Burmesisch nicht auf lateinischen Buchstaben beruht, brachten Moderatoren des Netzwerks einiges durcheinander, der Kontext der Bemerkung war nicht ganz klar. Denn der Nutzer hat Kritik an dem chinesischen Staat geübt, nicht wie die Moderatoren annahmen an der Bevölkerung.
Da diese von der Aussage „fucking Chinese“ ausgingen, wurde das Posting als Hassrede Level 2 eingestuft und gelöscht. Der Nutzer legte Widerspruch ein, jetzt hat Facebooks Aufsichtsbehörde entschieden, dass der Löschprozess wieder rückgängig gemacht werden muss. Ein Beweis, dass Nutzerkritik durch die unabhängige Stelle mehr Gewicht bekommt.
Facebook hat in dieser Hinsicht allgemein ein Problem auf der Plattform. Da das Netzwerk in Dutzenden Sprachen verfügbar ist, kann das Moderatorenteam nicht all diese beherrschen. Und gerade bei der maschinellen Übersetzung kommt es schnell zu Missverständnissen, schließlich versteht die KI keinen Kontext.
Eigene Meinung:
Skandal hier, Problem dort. Facebook hat mit massiven Problemen zu kämpfen. Ein Grund ist auch, dass Inhalte häufig von der Meinungsfreiheit gedeckt werden, so meist der Konzern. Es wird spannend, ob Facebook seine strukturellen Probleme lösen kann oder ob es in Zukunft nur zu noch mehr Problemen kommt.
Via The Verge
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