Du bist auf der Suche nach Inspirationen und Denkanstößen für (d)ein Unternehmen? Dann gibt es mit „machen“ von den Gründern von Mymuesli und „So läuft Start-up“ vom Gründer von Runtastic gleich zwei deutsche Gründer-Bücher, die du unbedingt gelesen haben solltest. Eine Doppel-Rezension.
Ich muss gleich zu Anfang sagen, dass ich gar nicht vorhatte, diese beiden Bücher zu rezensieren. Ich habe sie mir gekauft, weil ich gerne Gründungsgeschichten von Start-ups lese. Weitergehende Gedanken hatte ich nicht. Normalerweise lese ich ein Buch und rezensiere es, bevor ich ein neues Buch lese.
Diesmal war es jedoch etwas anders. Ich war beruflich ein paar Tage unterwegs und hatte beide Bücher als Lektüre mitgenommen. Als ich dann beide Bücher gelesen hatte, waren mit zwei Dinge klar.
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Einerseits können Gründer:innen viel aus den Büchern lernen. Andererseits setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte, die sehr gut zusammen passen. Deshalb passt es perfekt, beide Bücher zusammen zu rezensieren.
Deutsche Gründer-Bücher: Die Story von Mymuesli
Mymuesli kennen wahrscheinlich die meisten Leser:innen. Das gilt zumindest für all jene, die gerne Müsli essen. Denn über deren Webseite können sich Interessierte ihr eigenes individuelles Müsli aus rund 100 Zutaten zusammenstellen. Und auch die Shops waren vor der Corona-Pandemie in vielen Städten zu finden.
Im Buch „machen“ beschreiben die Gründer Hubertus Bessau, Philipp Kraiss und Max Wittrock die Geschichte von Mymuesli. Dabei beginnen sie damit, wie sich die Gründer zusammengefunden haben. Sie erzählen wie die Idee zum Unternehmen geboren wurde und wie sich das Unternehmen im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Deutsche Gründer-Bücher: Die Story von Runtastic
Wer regelmäßig joggt, kennt wahrscheinlich Runtastic. Der Österreicher Florian Gschwandtner, der Runtastic mitgegründet hat, erzählt in „So läuft Start-up“ seine Entwicklung. Er zeigt auf, was Runtastic zu einem erfolgreichen Unternehmen gemacht hat. So erfolgreich, dass es Adidas für 220 Millionen Euro gekauft hat.
Auch in diesem Buch geht es um die Anfänge von Runtastic. Es geht um die Stationen während der Entwicklung und um die Skalierung bis hin zum Exit. Das Buch endet mit einem kurzen Ausblick auf den Ausstieg des Autors aus dem Unternehmen 2018.
Zwei deutsche Gründer-Bücher mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung
Nun könnte man im ersten Moment denken, dass sich die beiden Bücher sehr ähnlich sind. Und ich hätte das wahrscheinlich auch gedacht, wenn ich die Bücher mit einem zeitlichen Abstand gelesen hätte. Da ich aber die Bücher an zwei Tagen hintereinander lesen konnte, habe ich erkannt, wie gut sich die Inhalte ergänzen.
Die Entwicklung kleiner Betriebe
Das Buch „machen“ konzentriert sich darauf, wie sich ein Unternehmen von einem kleinen Betrieb im Laufe der Zeit entwickelt. Dabei werden viele Einzelschritte und unternehmerische Aspekte vorgestellt.
Insbesondere geht es dabei um „technische“ Aspekte – also um Fragen rund um den ersten richtigen Mitarbeiter, die Erweiterung von Räumlichkeiten, Eröffnung von Online-Shops oder die Expansion ins Ausland.
Die persönliche Entwicklung von Gründern
Das Buch „So läuft Start-up“ konzentriert sich natürlich auch auf die Entwicklung des Unternehmens Runtastic, legt darauf aber nicht den Schwerpunkt.
Vielmehr zeigt Florian Gschwandtner, welche persönliche Entwicklung er durchlaufen hat, um letztendlich das Unternehmen gemeinsam mit seinen Mitgründern erfolgreich zu machen.
Dabei zeigt er auch auf, wie sich die persönliche Entwicklung aus Kindheit und Jugend auf die Persönlichkeit als Gründer auswirkt, was es bedeutet in einem Unternehmen eine Rolle auszufüllen und warum Gründer zu Anfang nicht unbedingt Freunde sein müssen, um ein erfolgreiches Unternehmen gründen zu können.
Zwei deutsche Gründer-Bücher, die sich perfekt ergänzen
Nimmt man beide Bücher zusammen, decken diese im Grunde alles ab, was für Gründer:innen bei einer Gründung wichtig ist und wird.
Geht es um die Persönlichkeit und die Auswirkungen der eigenen Entwicklung in die jeweilige Rolle des Gründers, so bietet das Buch von Florian Gschwandtner sehr gute Einblicke.
Leadership und Tools
Wie man mit einem Unternehmen ohne großes Marketing-Budget startet, weil das Geld fehlt, beschreibt das Buch „machen“ sehr gut. Der Umgang mit Mitarbeiter:innen – insbesondere mit den ersten Angestellten – beleuchtet das Buch der Mymuesli-Gründer ebenso wie gute Tools zur Zielsetzung und Zielerreichung.
Das Buch des Runtastic-Gründers gibt dann wieder richtig gute konkrete Tipps zum Thema Leadership. Dabei geht es primär um den Umgang mit Mitarbeitenden im großen Kontext.
Umgang mit Investoren
Beide Bücher widmen sich Investoren, wobei sich auch hier die Inhalte ergänzen. In „machen“ geht es um den ersten Investor, der das Unternehmen mit konkreten Tipps in Marketing und Vertrieb verbessert.
Florian Gschwandtner beschreibt dagegen in seinem Buch, wie es gelaufen ist, dass es erst einen Teilverkauf seines Unternehmens an die Axel-Springer-Gruppe und dann an Adidas gab.
Geht es dann letztendlich noch um so etwas wie den Einzelhandel und die Expansion ins Ausland, so bietet das Buch „machen“ dazu einige wertvolle Einblicke.
Die Besonderheiten von „machen“ und „So läuft Start-up“
Mit gefällt es, wenn in Büchern nicht einfach nur der Inhalt präsentiert wird, sondern es noch Extras gibt. Beide Bücher haben das. So gibt es in beiden Büchern Interviews und Tipps von denjenigen Menschen, mit denen sowohl die Mymuesli-Gründer als auch Florian Gschwandtner zu tun hatten.
Besonders gefallen hat mir, dass beim Buch „machen“ viele Mitarbeiter:innen zu Wort gekommen sind. Bei Florian Geschwandtner sind es dagegen die Eltern, aber auch Investoren und berufliche Kontakte von Axel Springer, diversen Venture Capitalists oder Adidas.
Das Buch „machen“ ist sehr locker geschrieben. Dabei hatte ich das Gefühl, dass es etwas mehr um das Unternehmen als solches ging und um die Learnings, die die Gründer weitergeben wollten. So gibt es hier am Ende eines jeden Kapitels sehr gute Tipps für weiterführende Literatur, aber auch zu Filmen, Podcasts und Videos.
Das Buch „So läuft Start-up“ ist ebenfalls locker geschrieben, wirkt in meinen Augen etwas „erwachsener“. Das ist natürlich nicht schlimm. Der Fokus im Inhalt lag meiner Ansicht nach etwas stärker auf der Person des Gründers. Auch der Inhalt ist etwas stärker auf ein größeres Unternehmen und den Exit ausgerichtet.
Fazit
Unheimlich wertvolle Tipps gibt es in beiden Büchern. Von der Kombination der Inhalte aus beiden Büchern war ich richtig baff. Wer mit dem Gedanken spielt zu gründen, der sollte sich in meinen Augen beide Bücher zulegen und richtig durcharbeiten.
Was man aus diesen Büchern lernen kann, ist wirklich beeindruckend. Als Sahnehäubchen würde ich dann noch mein Buch „Fail – Wie man als Start-up versagt“ lesen und dann sollte man ziemlich gut vorbereitet sein.
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