Wirtschaft

Das sind die 5 wichtigsten Soft Skills für Gründer

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geschrieben von Carsten Lexa

Was zeichnet ein erfolgreiches Unternehmen aus? Die Grundlage bildet dafür meistens ein Produkt, das eine Lücke am Markt füllt und Begierde erweckt. Allerdings gibt es auch fünf Soft Skills für Gründer, die für den wirtschaftlichen Durchbruch relevant sind.

Die Ist-Situation

Schaut man sich an, in welchen Bereichen Gründer:innen Beratung und Informationen nachfragen und bekommen, findet man ziemlich klassische Themen. Dazu gehören Ideenfindung, Erstellen von Businessplänen, Marketing-Know-how, Projektplanung oder Rechtsformwahl. Und diese Themen sind wichtig, keine Frage.

Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob nicht ein zu großer Fokus auf diesen eher klassischen Themen liegt. Meiner Ansicht nach kommt es in einem erfolgreichen Unternehmen auf die Menschen an.


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Aus diesem Grund sollten wir viel mehr Wert auf die Verbesserung zwischenmenschlicher Fähigkeiten legen. Diese Fähigkeiten lassen sich nicht schnell durch das Aneignen von Wissen verbessern.

Soft Skills für Gründer: Diese 5 Fähigkeiten brauchst du für Unternehmenserfolg

Wenn du also vorhast, ein Unternehmen zu gründen, rate ich dir, dich intensiv mit den nachfolgenden Themenbereichen zu beschäftigen. Natürlich ist es sinnvoll zu wissen, welche Rechtsform du für dein Unternehmen wählen solltest. Auch Aufbau und Inhalts des Businessplans sind wichtig.

Aber am Ende des Tages agieren und interagieren in deinem Unternehmen Menschen. Und hier entscheidet sich, ob dein Unternehmen erfolgreich wird. Dafür sind meiner Ansicht nach diese fünf Soft Skills für Gründer:innen entscheidend.

1. Führung

Ich halte das Thema Führung für extrem spannend. Immer wieder sehe ich, dass Gründer:innen automatisch annehmen, sie könnten führen. Dabei ist ihnen oftmals schon gar nicht klar, was Führung bedeutet. Es geht nämlich um viel mehr als nur um das Verteilen von Aufgaben und deren Kontrolle.

So spielt beispielsweise das Thema Transparenz eine Rolle. Mitarbeiter:innen wollen wissen, warum sie eine Aufgabe übernehmen. Gründer:innen tun gut daran, hierauf ein Augenmerk zu legen.

Und auch das Thema Eigenverantwortung stellt Gründer:innen immer wieder vor Herausforderungen. Schließlich werden dadurch Dinge automatisch anders gemacht, als es sich Gründer:innen vorgestellt haben.

2. Kommunikation

Gut zu kommunizieren, ist eine Kunst. Dabei geht es nicht nur darum, die zu kommunizierende Botschaft an den Empfänger zu bringen. Es geht auch darum, die einzelnen Persönlichkeiten anzusprechen, je nach Situation die passenden Worte zu finden, zu motivieren, aber auch konstruktive Kritik zu äußern.

Und für all das ist zu bedenken, dass sich die Kommunikationsmittel ändern – weg von der Kommunikation im direkten Gespräch zu Video Calls oder anderen Mitteln. Denkt man dann noch an kulturelle Aspekte, wird klar, dass in der Kommunikation der Schlüssel zu einem besser performenden Team liegt.

3. Verhandlungsführung

Gründer:innen müssen am Ende des Tages ihr Produkt oder ihre Dienstleistung potenziellen Kunden schmackhaft machen. Sie verhandeln mit ihnen über Einkaufs- und Verkaufskonditionen und -preise. Jedoch fällt mir immer wieder auf, wie wenig Kenntnisse im Hinblick auf die Planung, Durchführung und Nachbearbeitung von Verhandlungen vorhanden sind.

Das beginnt schon mit der Frage, wie man sich optimal auf eine Verhandlung vorbereitet, welche Tools bei einer Verhandlung zum Einsatz kommen können und wie man mit den Beteiligten während einer Verhandlung umgeht und endet bei der Aufbereitung der durch abgeschlossene Verhandlungen erlangten Kenntnisse.

Da sehr sicher ist, dass es irgendwann für die Gründer:innen zu Verhandlungssituationen kommt, sollte hierauf ein besonderes Augenmerk gelegt werden.

4. Stressreduktion

Stress lässt sich bei vielen Gründer:innen beobachten. Sei es aufgrund des Drucks, ein gutes Produkt zu einer bestimmten Deadline abzuliefern. Sei es weil Investoren zufrieden gestellt werden müssen oder weil es plötzlich fraglich ist, ob ein Kunde die an ihn gestellte Rechnung noch bezahlen kann.

Hinzu kommen persönliche Probleme. Deshalb kommt es darauf an, wie Gründer:innen mit solchen Stresssituationen umgehen. Besonders tückisch ist dabei, dass sich Stress normalerweise über einen längeren Zeitraum aufbaut.

Deshalb ist sowohl das Erkennen von potenziellen Stresssituationen, als auch der Umgang mit aktuellen Stresssituationen so wichtig.

5. Netzwerken

Wenn es für den Erfolg eines Unternehmens wirklich besonders stark auf die zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Beziehungen ankommt, sollten Gründer:innen wissen, wie man diese aufbaut und pflegt.

Networking scheint nun wirklich ein „no brainer“ zu sein. Oft liest man in den sozialen Medien, dass jemand auf einer Veranstaltung ist, garniert mit dem Zusatz: „#networking“.

Tatsächlich erfordert das Netzwerken nicht nur Kenntnisse, sondern auch bestimmte charakterliche Eigenschaften, um neue Kontakte aufzubauen und diese dann auch zu pflegen und letztendlich von ihnen zu profitieren. Glücklicherweise kann man das Netzwerken lernen – dies wird nur zu wenig getan.

Fazit zu den wichtigsten Soft Skills für Gründer

Gründer:innen brauchen viele Informationen, Kenntnisse und Fähigkeiten. Klar ist, dass viel erlernt werden kann und muss. Es gilt der alte Spruch, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.

Ich möchte jedoch allen Gründer:innen mitgeben, sich nicht nur auf die technischen Aspekte einer Gründung mit den klassischen Themen Ideenfindung, Finanzierung, Marketing, Steuern und Co. zu konzentrieren.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Investoren besonderen Wert auf das Team legen. Wenn die beteiligten Menschen stark sind, kann auch ein Unternehmen mit einer mittelmäßigen Idee erfolgreich sein. Ob ein Team aber stark ist, entscheidet sich im zwischenmenschlichen Bereich.

Entscheidend sind somit die Menschen und wie sie sich untereinander verhalten. Deshalb lohnt es sich, diesbezüglich seine Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern – auch wenn diese Bereiche in der klassischen Ausbildung und Beratung leider oftmals nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Die oben genannten Bereiche stellen meiner Erfahrung nach einen guten Anfang dar. Ich bin mir sicher, dass im Laufe der Zeit noch viele weitere Bereiche zu entdecken sind.

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Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit 20 Jahren Unternehmen im Wirtschafts-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Er ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsrecht, BWL und Digitale Transformation sowie Buchautor. Lexa ist Gründer von vier Unternehmen, war Mitinitiator der Würzburger Start-up-Initiative „Gründen@Würzburg”, Mitglied der B20 Taskforces Digitalisierung/ SMEs und engagiert sich als Botschafter des „Großer Preis des Mittelstands” sowie als Mitglied im Expertengremium des Internationalen Wirtschaftsrats. Er leitete als Weltpräsident die G20 Young Entrepreneurs´Alliance (G20 YEA). Bei BASIC thinking schreibt Lexa über Themen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung.