Wirtschaft

Warum der Kryptomarkt die beste Aktienschule überhaupt ist

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Unsplash.com / Cedrik Wesche
geschrieben von Christian Erxleben

Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. sind äußerst volatil. Wer bei fallenden Kursen nervös wird, wird schnell verrückt. Doch gerade der Kryptomarkt ist die beste Schule für Aktionäre, die Diamond Hands für ihre Buy-and-Hold-Strategie entwickeln wollen. Eine persönliche Einschätzung.

Angst und Verunsicherung bei jungen und neuen Anlegern

12,4 Millionen Menschen in Deutschland besitzen und handeln mit Aktien, ETFs und Fonds. Das geht aus dem Jahresbericht des Deutschen Aktieninstituts (DAI) hervor. Damit befinden wir uns auf dem höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten – Tendenz weiter steigend.

Doch nicht jeder Aktionär bringt sofort das richtige Mindset und die nötige Ruhe mit. Oftmals ist das Gegenteil der Fall: Wenn das gesamte Depot das erste Mal drei oder sogar fünf Prozent an einem Tag nachgibt, werden die Neulinge an der Börse nervös.

Sie fragen dann, was sie jetzt tun sollen. Sollen sie verkaufen? Und wenn ja: Mit wie viel Verlust ist das noch in Ordnung? Sollen sie nachkaufen? Es ist fast schon eine natürliche Reaktion. Schließlich mag es vermutlich niemand, wenn die eigene Geldanlage spürbar an Wert verliert.

Aktien und ETFs sind ein Langzeit-Investment

Allerdings zeigen derart panische Fragen auch, dass sich die Anleger:innen zuvor nicht eingehend mit der Börse auseinandergesetzt haben. Tägliche Schwankungen sind dabei normal. Je mehr Geld du investierst, desto höher fallen die Schwankungen aus.

Langfristig jedoch steigen die Werte – das gilt zumindest in der Masse. Dafür genügt ein Blick auf die Entwicklung des S&P500 oder den Dax. Beides Indizes weisen eine historische jährliche Wachstumsrate von rund sieben Prozent auf. Und auch beim MSCI World sieht der Kurs ähnlich aus.

Selbstverständlich verlieren immer wieder einstige Champions wie Nokia ihr Standing. Auch massive Kursverluste aufgrund falscher Entscheidungen wie bei der Deutschen Telekom gehören dazu. Und auch der Komplettverlust ist am Aktienmarkt immer eine Option. Das zeigt nicht zuletzt Wirecard.

Wer sein Geld jedoch langfristig mittels Buy-and-Hold-Strategie in ein diversifiziertes Portfolio steckt, hat vermutlich gute Chancen, über die Jahre hinweg, ordentliche Gewinne einzufahren. Allerdings – und das muss hervorgehoben werden – gibt es niemals eine Garantie.

Insbesondere voreilige Verkäufe oder Verkäufe zum falschen Zeitpunkt sind fatal, denn auch die großen Indizes verlieren wie zuletzt in der Corona-Krise im März 2020 massiv an Boden. Allerdings erholen sie sich auch wieder, wenn du die nötige Zeit mitbringst.

Wie behalte ich die nötige Ruhe?

Ich bin mir darüber bewusst, dass sich diese Zeilen für bestimmte Anleger:innen beinahe ironisch anhören. Sie sind sich dessen bewusst, schaffen es aber einfach nicht, die nötige Ruhe zu entwickeln. In diesem Fall gibt es in meinen Augen mehrere Optionen.

1. Fremdverwaltung

Die erste Option besteht darin, ein Familienmitglied, einen Lebenspartner oder einen Bankberater mit der Verwaltung des Portfolios zu betreuen. Er kann dann dein Geld für dich regelmäßig beispielsweise in den MSCI World investieren, ohne dass du verkaufen kannst, weil dir die Zugangsdaten fehlen. Das verlangt allerdings Vertrauen.

2. Rückzug

Die zweite Option besteht darin, dich komplett von der Börse zurückzuziehen. Falls du nicht dazu in der Lage bist, Verluste – auch und gerade in der Krise zu akzeptieren – solltest du dir ernsthaft überlegen, ob diese Form der Geldanlage richtig für dich ist. Vielleicht bist du mit einem Bausparvertrag doch besser bedient.

3. Spielgeld

Die dritte Option besteht darin, dein Börsendebüt mit einem kleinen Budget zu feiern. Das heißt: Du investierst nur Geld, das du nicht zum Leben benötigst. Wenn dann dein Depot ein paar Tage im Minus ist, musst du nicht nervös werden, weil du nicht auf das Geld angewiesen bist.

Du kannst also entspannt deine Buy-and-Hold-Strategie verfolgen und wirst feststellen, dass nach einiger Zeit – Ausnahmen bestätigen die Regel – die Vorzeichen wieder grün sind. Für Einsteiger eigenen sich günstige Broker wie Trade Republic oftmals gut, weil die Kosten hierbei sehr gering sind.

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Der Kryptomarkt als Meisterschule

Es gibt jedoch noch eine vierte Option. Diese solltest du jedoch nur mit Spielgeld wählen. Allerdings bin ich persönlich der festen Überzeugung, dass sie die beste Schule für Aktionäre ist, die Diamond Hands entwickeln wollen. Die Rede ist vom Kryptomarkt.

Wenn es am Aktienmarkt einmal drei Prozent bergab geht, ist der Aufschrei groß. Am Kryptomarkt kann dir das innerhalb einer Stunde passieren. Dabei bewegen wir uns innerhalb eines Tages oftmals zwischen zehn und 20 Prozent im Minus oder im Plus. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Wer hier beispielsweise mit 50 oder 100 Euro, die er nicht benötigt, in Bitcoin, Ethereum und Co. investiert, und die Coins einfach liegen lässt – was auch steuerliche Vorteile mit sich bringt –, der lernt von alleine Ruhe zu entwickeln.

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Wer bei den starken Schwankungen am Kryptomarkt nicht nervös wird, der ist auch bereit für eine Buy-and-Hold-Strategie am Aktienmarkt. Und auch Anleger:innen, die in riskantere Titel an der Börse investieren, brauchen ruhige Hände und einen entspannten Geist.

Aus Paper Hands werden Diamond Hands

Dazu passt auch eine weit verbreitete Analogie aus dem Internet. Bei den Diamond Hands handelt es sich ursprünglich um ein Meme. Die Diamond Hands stehen dabei sinnbildlich für die Standhaftigkeit der Investoren – gerade bei Korrekturen oder zwischenzeitlichen Verlusten.

Während die Paper Hands dazu neigen, ihre Anteile in der Krise zu verkaufen, bleiben die Diamond Hands ruhig. Sie behalten ihre Anteile, weil sie von einem Wert überzeugt sind und setzen darauf, dass früher oder später die Erfolge eintreten.

Von dieser Einstellung können alle Anleger:innen – ob an der Börse oder am Kryptomarkt – profitieren.

Alle genannten Werte, Indizes und Kryptowährungen stellen explizit keine Kaufempfehlung dar. Jedes Investment birgt das Risiko des Totalverlusts.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.