Der Krypto-Hype scheint so groß wie nie zuvor. Bereits vor zwei Jahren hat auch Facebook seine eigene digitale Währung angekündigt. Libra sollte sie heißen. Doch dann passierte lange nichts. Nun tauen die Pläne wieder auf. Aus Libra wurde mittlerweile Diem.
Im Juni 2019 offenbarte Facebook auf großer Bühne seine Pläne für die eigene Kryptowährung Libra. Mark Zuckerberg verkündete vollmundig, dass das Finanzsystem veraltet und dem digitalen Zeitalter nicht mehr gewachsen sei.
Die Idee klang verheißungsvoll und revolutionär. Facebook wollte Libra mit verschiedenen Währungen und Staatsanleihen absichern. Die Kryptowährung sollte weltweit handelbar sein. Doch dann wurde es still um das Projekt.
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Libra: Facebook war zu naiv
Aus Datenschutzgründen stellten sich die Regulierungsbehörden quer. Potentielle Partner wie Visa und Mastercard distanzierten sich. Chef-Ökonom Christian Catalini, einer der Mitbegründer des Projekts, bezeichnet die Pläne in einem Interview im Nachhinein als „extrem naiv“.
Doch ganz begraben hat Facebook seine Pläne für eine eigene Kryptowährung offenbar nie. Denn bereits Ende 2020 tauchte das Projekt unter neuem Namen wieder auf. Aus Libra wurde Diem. Nun kommt erneut Bewegung in die Sache.
Aus Libra wird Diem
Auf Twitter trendet mittlerweile regelmäßig der Hashtag #cryptocrash. Die Kurse zahlreicher digitaler Währungen unterliegen enormen Kursschwankungen und Einbrüchen. Von staatlicher Seite aus stehen zudem schärfere Regulierungen bevor. Dennoch will Facebook seine Pläne für die eigene Kryptowährung forcieren.
Der ursprüngliche Plan sah vor, die digitale Währung Libra unter anderem mit dem US-Dollar, Euro und japanischen Yen abzusichern. Der Unabhängigkeit halber entschied sich Facebook für einen Standort in der Schweiz. All dies hat Tech-Konzern hinter sich gelassen. Unter dem neuen Namen Diem hat Facebook die Kryptowährung in die USA verlegt.
Startet Diem noch in diesem Jahr?
Im Gegensatz zur Ankündigung von vor zwei Jahren klingen die Pläne mittlerweile bescheidener. Laut Diem-Chef Catalini plane Facebook lediglich mit einer einzigen Währung, die an den US-Dollar gekoppelt sein soll.
Diem solle so deutlich stabiler sein und könne sich natürlich entwickeln. Man spreche zudem bereits mit den Regulierungsbehörden, um eine schrittweise Einführung zu realisieren. Das könnte durch ein Pilotprojekt sogar noch in diesem Jahr der Fall sein.
Facebook-User sollen US-Dollar dann gegen Diem eintauschen können. Mithilfe der Facebook-App Novi seien wiederum Transaktionen möglich. Langfristig gesehen, möchte Facebook Diem jedoch auch außerhalb seines Netzwerks etablieren – beispielsweise als Zahlungsmittel an der Supermarktkasse.
Kritiker beruhigt und dennoch skeptisch
Kritiker:innen beruhigen die zurückhaltenderen Pläne von Facebook in puncto Kryptowährung. Dennoch müsse die Entwicklung skeptisch betrachtet werden. Denn mit über 2,8 Milliarden Nutzer:innen verfügt Facebook über sehr viel Macht und Potential.
Zwar hat das Ansehen des sozialen Netzwerks in jüngster Vergangenheit gelitten. Jedoch könnte Facebook letztendlich als Gewinner dastehen. Denn die Notenbanken stehen weltweit vor der Herausforderung eine eigene digitale Währung anzubieten, um instabilen Währungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. entgegenzuwirken.
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