Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Ann-Kathrin Marggraf und der Beruf des Climate Officer.
Der Start in den Tag als Climate Officer
Ann-Kathrin, du arbeitest als Climate Officer bei Piabo PR. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Als Climate Officer bin ich dafür verantwortlich, den jährlichen CO2-Fußabdruck von Piabo PR zu ermitteln und im Team Maßnahmen zu entwickeln, wie wir diesen reduzieren können. Im Fokus stehen dabei vor allem die CO2-Emissionen, die im Bereich Mobilität, Energie und IT anfallen.
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Also: Mit welchen Verkehrsmitteln kommen die Kolleg:innen ins Büro? Wie viele Dienstreisen fallen an und wie werden diese zurückgelegt? Mit Auto, Bahn oder dem Flugzeug? Und: Wie viel Öko-Strom verbrauchen wir und wie viele Energie benötigen wir zum Heizen?
Aber auch die kleineren Dinge wie unser Catering, Abfallaufkommen oder nachhaltiges Büromaterial fallen mit in die Bilanz. Auf Basis der jährlichen Bilanz diskutieren wir im Team, welche Maßnahmen wir ergreifen können, um zukünftig noch weniger CO2 zu verbrauchen.
Gleichzeitig kompensieren wir die CO2-Emissionen über ein zertifiziertes Programm. Wir arbeiten dazu eng mit Leaders for Climate Action zusammen, bei denen wir Mitglied sind.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Die Funktion als Climate Officer übe ich ergänzend zu meinem eigentlichen Job als Kommunikationsberaterin aus. Piabo PR ist als Kommunikationsagentur auf Technologie-Themen- und Kunden spezialisiert. Mein Fokus liegt dabei auf Kunden aus dem Bereich Greentech- und Nachhaltigkeit.
Dadurch, dass wir vielen verschiedenen Kunden mit unserer Expertise zur Seite stehen, ist der Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Es gilt, in den verschiedenen Themen firm zu sein und ständig Ausschau zu halten, wie wir die Öffentlichkeit mit spannenden Geschichten über die klimaschonenden und nachhaltigen Lösungen informieren können.
Der Alltag ist bestimmt von strategischer Beratung, Medienanalyse, Journalistenansprache, Textarbeit und Kreativworkshops. Das ist alles in allem sehr abwechslungsreich und spannend.
In meiner Rolle als Climate Officer ist meist Ende des Jahres die Hochphase. Dann gilt es die Zahlen für das zurückliegende Jahr anzusehen und die CO2-Bilanz zu ermitteln.
Und womit startest du in den Tag?
Kaffee. Ganz klar und unverzichtbar. Ich wünschte ich könnte jetzt berichten, dass auch ich schon die wohltuende Morgenroutine aus Meditation, Yoga oder Joggen auslebe.
Aber Fakt ist: Ich schlafe gerne und lang. Daher auch der Kaffee. Danach sortiere ich die To Dos, scanne die wichtigsten News und dann geht es los in die konkrete Arbeit mit und für die Kunden und ihre Themen.
Die Aufgaben als Climate Officer
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Als Climate Officer bin ich hauptverantwortlich für die Bilanzierung unseres CO2-Fußabdrucks. Bei Piabo PR haben wir verschiedene Arbeitsgruppen, in denen sich die Kolleg:innen einbringen können.
Gemeinsam mit der Nachhaltigkeits-Gruppe diskutieren wir, welche Maßnahmen wir ergreifen können, um im Bereich Klimaschutz als Unternehmen noch besser werden zu können.
Das bringt viel Spaß. Zudem motiviert es sehr, dass alle im Team hinter der Mission von Piabo stehen und nicht nur Greentech-Kunden zu mehr Sichtbarkeit verhelfen, sondern im Alltag selbst auch dafür einstehen.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Climate Officer persönlich?
In meiner Funktion als Climate Officer laufen die Fäden für die CO2-Bilanz und die Maßnahmen bei mir zusammen. Letztlich sehe ich mich aber eher als die Stimme für die Bemühungen des ganzen Teams.
Viel wichtiger ist, dass wir alle Klimaschutz und nachhaltiges Handeln auch als Teil eines Unternehmens interpretieren. Ich möchte gar nicht als Moralapostel auftreten und zum Glück muss ich das bei diesem Team auch nicht. Ich würde sagen: Das Team gibt hier den Takt an.
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Am Ende entscheidet natürlich das Management mit, wie wir unseren CO2-Fußabdruck kompensieren und welche Maßnahmen wir treffen. Hier in den Austausch zu gehen, ist immer sehr wertvoll und bringt das Unternehmen weiter.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Selbstverständlich wird die Rolle eines Climate Officer in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Mehr machen, geht theoretisch ja immer. Hätte ich einen Wunsch frei würde ich mir noch mehr Zeit nehmen wollen für den Austausch mit anderen Unternehmen, die hier eine Vorbildrolle unternehmen. Das Netzwerk von Leaders for Climate Action ist dabei schon super.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Es macht Spaß, etwas zu bewegen. Sei es als Climate Officer oder als Kommunikationsberaterin für Greentech-Kunden. Denn klar ist: Wollen wir die Klimaschutzziele einhalten und unseren Planeten schützen, können wir uns auf die Politik und die oder den Einzelnen nicht verlassen.
Gerade (Tech)-Unternehmen können mit ihren innovativen Produkten und Lösungen eine Menge bewegen. Hierfür Sichtbarkeit zu schaffen, ist super.
Wofür bist du besonders dankbar?
Beruflich finde ich es klasse, die Chance zu haben, jeden Tag mit Innovatoren und Entrepreneuren zusammen zu kommen, die mit ihren Lösungen die Welt ein wenig besser machen möchten.
Das ist unfassbar inspirierend und motivierend. Davon abgesehen bin ich dankbar dafür, dass ich gesund bin – und es hoffentlich auch noch lange bleibe.
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Und wie wird man jetzt Climate Officer?
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Unkompliziert geht es über das Netzwerk von Leaders for Climate Action, das kann ich nur empfehlen.
Studiert habe ich Politikwissenschaft, aber schon immer mit einer Leidenschaft für Kommunikation. Über ein Traineeship habe ich das Fundament für meinen heutigen Job gelegt. Mit der Zeit habe ich immer mehr Interesse am Thema tech4good entwickelt.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Climate Officer werden will?
Netzwerke sind die Superkraft. Verbindet euch mit anderen – das gibt das nötige Handwerkszeug an die Hand und bringt Spaß und Motivation.
Vielen Dank, Ann-Kathrin!
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