Laut einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sind die Gehälter der DAX-Vorstände im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gesunken. Trotzdem verdienen sie durchschnittlich 48-mal so viel wie ihre Angestellten.
Der DAX befindet sich trotz Corona auf Rekordniveau. Dennoch mussten die Vorstände im vergangenen Jahr Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der DSW in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München (TUM).
Laut Gunther Friedl, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Controlling an der TUM, dürfe der Rückgang jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Unterschied zwischen DAX-Vorständen und Angestellten nach wie vor gewaltig ist.
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Denn durchschnittlich verdienen Vorstände mit 3,4 Millionen Euro 48-mal so viel wie ihre Mitarbeiter:innen. Zwei Jahre zuvor war es allerdings noch das 52-fache.
Bonuszahlungen der DAX-Vorstände sinken
Seit mittlerweile 21 Jahren untersucht die DSW die Vorstandsgehälter der größten deutschen Aktienunternehmen in jedem Geschäftsjahr. Verantwortlich für den aktuellen Rückgang sei die rückläufige Gewinnentwicklung der Unternehmen.
Im Pandemie-Jahr 2020 gingen die Brutto-Gewinne demnach um mehr als 25 Prozent zurück. Die Folge: Vor allem die Boni sanken relativ deutlich um 18,9 Prozent. Einige Unternehmen wie Adidas, MTU und Munich Re haben sogar gänzlich auf Bonuszahlungen verzichtet.
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Frauen verdienen erstmals mehr als Männer
Besonders interessant seien laut DSW vor allem die Gehaltsunterschiede mit Blick auf das Geschlecht. Denn Frauen verdienen erstmals mehr als Männer.
Mit durchschnittlich 3,4 Millionen Euro haben weibliche Vorstandsmitglieder mehr als ihr männlichen Kollegen erhalten, die auf 2,9 Millionen Euro kommen. Von dieser Rechnung ausgenommen: die Vorstandsvorsitzenden der DAX-Unternehmen.
Laut den Studienergebnissen ist jedoch zumindest auf der Ebene der Vorstandsmitglieder kein Gender-Pay-Gap zu erkennen. Der Anteil an Frauen in den DAX-Vorständen ist mit knapp 18 Prozent allerdings immer noch relativ gering.
Die 3 Top-Verdiener unter den DAX-Vorständen
Während Vorstandsmitglieder im Schnitt rund drei Millionen Euro pro Jahr verdienen, erhalten die Vorstandsvorsitzenden mit durchschnittlich 5,4 Millionen fast das Doppelte.
An der Spitze der Gehaltsliste: Linde-CEO Stephe Angel (14 Millionen), gefolgt von SAP-Chef Christian Klein (8,3 Millionen) und Herbert Diess von Volkswagen (7,9 Millionen). Dabei bestehen oftmals große Unterschiede zwischen den Anteilen an Fixvergütung, kurzfristiger variabler Vergütung und langfristiger Vergütung.
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