Jeden Tag gelangen riesengroße Mengen an Plastik in unsere Natur. Ob das durch mutwilliges Wegwerfen von Abfällen oder anderweitig passiert ist dabei unerheblich, deutlich sollte aber sein, dass unsere Meere nicht unendlich weiter Müll aufnehmen können. Eine neue Studie aus Schweden, Norwegen und Deutschland geht sogar davon aus, dass bald ein kritischer Punkt überschritten ist.
Denn 9 bis 23 Millionen Tonnen jährlich ergänzen den ohnehin schon reichen Vorrat an Plastikabfällen in den Weltmeeren. Dazu kommt nochmal die gleiche Menge, die an Land anfällt und auch im weiteren Verlauf ins Wasser gelangen kann. Ändern wir nichts an unserem Verhalten, dürfte sich diese Menge bis 2025 nahezu verdoppeln. Also keine guten Aussichten für die marinen Ökosysteme.
Grund ist auch, dass wir zu wenig von dem Stoff recyceln, die Herstellung eines neuen Gegenstands ist meist günstiger als die Wiederverwendung. Weiterhin werden große Mengen Plastik von Nationen exportiert, die eigentlich in der Lage wären zu recyceln, Empfänger sind meist andere Länder, die diese Möglichkeiten nicht besitzen. Daher wird noch viel Kunststoff verbrannt oder weht von Müllhalden in die Natur.
Zwar sind bereits seit einiger Zeit Organisationen unterwegs, die versuchen dem Plastik Einhalt gebieten und dieses sogar auf dem Meer sammeln, abgelegene Gebiete sind in der Folge aber immer größeren Gefahren ausgesetzt. Die Forscher:innen gehen davon aus, dass bald ein Punkt überschritten ist, an dem mehr und mehr Tiere absterben, Ökosysteme zu Grunde gehen und weitere Klimaveränderungen in Gang gebracht werden.
Die Natur hat uns in der nahen Vergangenheit einfach zu viel verziehen, sollte dieser Kipppunkt erreicht werden, könnten Veränderungen aber schnell vonstatten gehen und unwiderruflich sein. Als Konsequenz fordern die Forscher:innen mehr Anstrengungen beim recyceln, das Verteuern von neuen Plastikprodukten (im Vergleich zu ihren wiederverwendeten Pendants) und das Verbot des Exports von reichen in arme Nationen. Ob das aber in naher Zukunft eine Katastrophe verhindern wird, bleibt abzuwarten.
Via Scitech Daily