Wir leben in einem Zeitalter der Falschinformationen. Tagtäglich begegnen wir Meldungen im Internet, auf sozialen Netzwerken und anderen Plattformen, meist werden diese zusätzlich durch Algorithmen noch verbreitet. Die Mozilla Foundation hat sich über die letzten 10 Monate einmal angesehen, inwieweit YouTube von solchen Phänomen betroffen ist und die Ergebnisse in einem Bericht zusammengefasst.
Die Daten wurden seit September 2020 gesammelt und über die Erweiterung „RegretsReporter“ gesammelt. Dabei handelt es sich um ein hauseigenes Add-on, welches für Firefox und Google Chrome zur Verfügung steht und über das der Nutzer respektive die Nutzerin fragwürdige Empfehlungen auf der Videoplattform melden kann. Mozilla fasst die Daten dann zusammen.
Die nun veröffentlichte Analyse stützt sich auf 3.362 Rückmeldungen. Diese zeigen, dass der Algorithmus auf YouTube gegen die Geschäftsbedingungen und Regeln des Unternehmens verstößt. Denn 12,2 Prozent der empfohlenen Inhalte dürften gar nicht auf der Videoplattform verfügbar sein. Neun Prozent dieser Videos wurden auch nach der Erhebung von YouTube gelöscht.
Auch ein anderes Problem wird durch die neue Untersuchung deutlich. So erhalten verbotene Inhalte besonders viel Aufmerksamkeit, bis das soziale Netzwerk tatsächlich handelt und diese offline nimmt gehen die Aufrufe in die Hundert Millionen.
Häufig haben die von YouTube empfohlenen Videos überhaupt keinen Bezug zum vorherigen Video, der Nutzer respektive die Nutzerin wird also einfach in den Sog an Falschinformationen und verbotenen Inhalten hineingezogen. Mozilla macht auch Vorschläge, wie YouTube das Problem angehen könnte. So soll der Algorithmus transparenter werden und Zuschauer die Möglichkeit haben, empfohlene Videos auszuschalten. Ob das aber umgesetzt wird, ist fraglich, YouTube verdient auf diesem Weg eine Menge Geld.
Eigene Meinung:
Google hat mit seinen eigenen Produkten schon länger ein Problem, wenn es um empfohlene Inhalte geht. So werden zunehmend Nutzer:innen auf Pfaden in die Richtung von Inhalten geleitet, die nur noch wenig mit der Realität zu tun haben. Hier sollte der Gesetzgeber einspringen und die Plattformen besser regulieren, schließlich sind Falschinformationen auch immer eine Gefahr für unsere Demokratie.
Via The Verge