Ende 2021 schaltet auch der letzte große Mobilfunkanbieter das 3G-Netz in Deutschland ab. Doch was bedeutet die 3G-Abschaltung bei der Deutschen Telekom, der Telefonica und Vodafone für Nutzer:innen? Brauchen sie ein neues Handy? Wir beantworten die zentralen Fragen.
Deutsche Telekom, Telefonica und Vodafone mit 3G-Abschaltung bis Ende 2021
Spätestens am 31. Dezember 2021 wollen die drei größten deutschen Mobilfunkanbieter mit der 3G-Abschaltung fertig sein. Damit geht mit dem 3G-Netz eine revolutionäre Ära der Mobilfunktechnologie zu Ende.
Während Vodafone-Kunden schon ab dem 30. Juni 2021 nicht mehr auf das 3G-Netz zugreifen können, gewährt die Konkurrenz den Usern noch etwas mehr Zeit. So haben sowohl die Deutsche Telekom als auch die Telefonica Deutschland den Jahreswechsel als Abschaltungszeitpunkt bekannt gegeben.
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Was ist 3G beziehungsweise UTMS?
Hinter dem Begriff 3G steckt die dritte Generation der Mobilfunkstandards. (Aktuell wird der 5G-Standard ausgebaut.) Die Versteigerung der Lizenzen für den 3G- oder UTMS-Standard (Universal Mobile Telecommunications Systems) begann in Deutschland bereits im Jahr 2000.
Mit Download-Geschwindigkeiten von bis zu 42 Megabit pro Sekunde eröffnete der Mobilfunkstandard dem mobilen Internet den Durchbruch. Besonders das 2008 erschienene iPhone 3G hatte einen großen Anteil am Erfolg des 3G-Netzes.
Warum wird das 3G-Netz abgeschaltet?
Seit dem Aufkommen des 4G-Netzes zu Beginn der 2010er-Jahre und spätestens mit dem 5G-Netz kann die UTMS-Technologie weder in puncto Geschwindigkeit noch in puncto Bandbreite mit den Nachfolgern mithalten.
Außerdem genügt das 3G-Netz technologisch gesehen den Anforderungen des neuen Medienkonsums nicht mehr. Weder für das Streaming von hochauflösenden Videos noch für virtuelles Gaming ist das Netz ausgelegt.
Was passiert bei der 3G-Abschaltung in Deutschland?
Grundsätzlich sind die Funkfrequenzen in Deutschland – und in allen anderen Ländern der Welt – limitiert. Wenn also noch viele dieser Frequenzen für den 3G-Standard belegt sind, kommt der Ausbau der 4G- und 5G-Technologie nur langsam voran.
Dementsprechend stellt die 3G-Abschaltung für Nutzer:innen eine große Chance dar. Schließlich werden die alten UTMS-Frequenzen automatisch durch schnellere und neuere 4G-Netze ersetzt.
Das ist auch deshalb notwendig, weil die Bundesnetzagentur von den Mobilfunkanbietern beispielsweise fordert, dass bis zum Ende des Jahres 2022 98 Prozent aller Hauptverkehrswege und Haushalte mit 100 Megabit pro Sekunde (4G-Standard) versorgt werden.
Wie betrifft mich die 3G-Abschaltung als Nutzer?
Grundsätzlich erstmal gar nicht. Das alte 3G-Netz wird – wie bereits erwähnt – durch die neuere 4G-Technologie ersetzt. Dementsprechend haben auch die Mobilfunkanbieter reagiert.
Während die Deutsche Telekom beispielsweise alle 3G-Verträge automatisch aufgewertet hat, haben die Konkurrenten ihre Kund:innen zumindest schon informiert. In der Regel ist die Tarif-Umstellung überall kostenlos. Das gilt auch für neue SIM-Karten.
Ich habe ein 3G-Smartphone: Was bedeutet die 3G-Abschaltung für mich?
Wer tatsächlich noch ein Smartphone besitzt und nutzt, das nur für das 3G-Netz konzipiert ist, schaut sprichwörtlich spätestens ab 2022 in die Röhre.
Zwar ist es durchaus möglich, die alten Geräte weiterhin zu benutzen. Allerdings greifen die entsprechenden Handys dann auf den 2G-Standard zurück. Dieser erlaubt nur das Verschicken von E-Mails und das Führen von Telefonaten.
Wer das Internet unterwegs nutzen möchte, muss auf ein neueres, 4G-fähiges Smartphone umsteigen. Messenger wie WhatsApp und soziale Netzwerke wie Facebook lassen sich auf den alten Smartphones nur noch im WLAN verwenden.
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