Gemeinsam mit Pitchfork-Gründer Ryan Schreiber hat der Digitalkünstler Beeple heute ein neues NFT-Portal namens „Wenew“ gestartet. Darauf will er „ikonische Momente“ verkaufen.
Beeple, der erst im März für einen NFT eins seiner Werke 69 Millionen US-Dollar eingenommen hat, hat offenbar erkannt, wie profitabel der NFT-Markt derzeit ist. Gemeinsam mit Pitchfork-Gründer Ryan Schreiber hat Beeple heute ein brandneues NFT-Portal gelauncht: Wenew.
Wenew will historische Momente per NFT kaufen
„Wir machen die folgenschwersten kulturellen Momente auf der Blockchain unsterblich, und verbinden damit auf ewig die gefeierten Ikonen und ihre Erfolge mit den Sammlern, die sie am meisten bewundern.“
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Mit diesen Worten beschreibt das NFT-Portal „Wenew“ seine Mission.
Die Idee von Wenew erinnert ein wenig an historische Rückblicke im Fernsehen zu wichtigen Jahrestagen. Doch anstatt, dass du dir die wichtigsten Momente im Sport oder die herausragendsten Musiker:innen der letzten zehn Jahre im TV oder auf YouTube anschaust, kannst du sie nun als NFT auf Wenew erstehen.
Oder, besser gesagt, du kannst ein Zertifikat für diese Ereignisse erstehen. In einigen Fällen, wenn auch nicht immer, gibt es dazu dann auch „echte“, also tastbare, Erinnerungsstücke.
Die Momente, die Wenew via NFT vertreiben will, sollen sorgfältig ausgewählt werden. Ein Team von Journalisten soll dann darum herum Geschichten erzählen, die erklären, warum gerade diese Momente so besonders (und so viel Geld wert) sind. Dazu werden sowohl Höhepunkte aus den Laufbahnen von Künstler:innen als auch Sportler:innen gehören.
Erster Moment ist Wimbledon-Sieg aus 2013
Die Bestätigung der Echtheit dieser Momente soll von den Künstler:innen oder Sportler:innen selbst kommen und Teil des Zertifikats sein, dessen Authentizität via Blockchain gesichert wird. Mittels Arweave-Technologie sollen also sowohl die Momente als auch die journalistischen Stücke gemeinsam auf der Ethereum-Blockchain zu finden sein.
Die erste NFT-Auskopplung, die man auf Wenew erstehen kann, ist der Wimbledon-Sieg aus 2013 von Andy Murray.
Dazu können verschiedene NFTs per Auktion erstanden werden. Einige davon beinhalten auch „echte“ Artefakte, wie etwa Eintrittskarten oder ein von Murray signiertes Poster. Das Bieten dafür startet am 2. Juli.
Anders als bei vielen NFT-Versteigerungen erhält man also bei Wenew immerhin etwas mehr als nur Angeberrechte an einer Originaldatei.
NFTs: Lukrativ, solange der Hype anhält
Die Idee könnte kurzfristig sehr lukrativ sein.
Denn NFTs werden derzeit sehr heiß gehandelt, wie man auch an der Top-Shot-Plattform der NBA erkennen kann, wichtige Spielmomente in (rein) virtuelle Sammelkarten verpackt und so verkauft. In den ersten sechs Monaten hat die US-Basketballliga damit schon über 500 Millionen US-Dollar eingenommen.
Wenew spinnt diese Idee nun etwas weiter und geht dabei auch in die Vergangenheit. Langfristig möchte Wenew aber auch Musiker:innen für seine Plattform gewinnen. Das könnte schwierig werden. Denn die Kunstwelt ist sich bislang noch nicht so wirklich einig, ob NFTs wirklich sinnvoll für sie sind.
Denn nicht immer gehen die Einnahmen aus NFT-Verkäufen an die Original-Künstler:innen und bislang können auch Wildfremde beliebig ein digitales Kunstwerk in einen Token verwandeln und es so im Netz verschachern.
Ob Wenew mit seinem Konzept auch langfristig Erfolg haben wird, hängt also sowohl von der Bereitschaft von Künstler:innen und Sportler:innen ab, dabei mitzumachen, als auch davon, wie viel jemand bereit ist, für einen historischen Moment zu zahlen.