Binnen kürzester Zeit hat die neue Foto-App Poparazzi die Spitze der App-Store-Charts erklommen. Optisch ähnelt sie der Konkurrenz von Instagram. Inhaltlich grenzt sie sich jedoch durch ungewöhnliche Features bewusst von ihr ab. Ein Porträt.
Selfies verboten: So lautet eines der Grundprinzipien von Poparazzi. Mit der neuen Hype-App wollen die Entwickler:innen nichts Geringeres als den Social-Media-Markt revolutionieren.
Poparazzi erinnert im ersten Moment optisch sehr an Instagram, weist jedoch zwei zentrale Unterschiede auf: Erstens sind Selfies aus Prinzip tabu. Zweitens posten Nutzer:innen nicht auf ihr eigenes Profil, sondern auf das von Freund:innen.
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Poparazzi bricht mit Social-Media-Traditionen
Instagram prägt eine gesamte Generation. Die App hat das Selfie, eine der wichtigsten Grundprinzipien der Plattform, salonfähig gemacht. Über zehn Jahre lang standen dabei das Thema Selbstinszenierung und das „Ich“ im Vordergrund. Mit dieser Tradition will Poparazzi nun brechen.
Denn im Gegensatz zu Instagram verzichtet Poparazzi aus Prinzip auf Selfies. Vielmehr sind Selfies sogar verboten. Zwar haben Nutzer:innen wie bei Instagram auch innerhalb der App die Möglichkeit, Fotos zu knipsen, jedoch kann die Frontkamera nicht angesteuert werden.
So funktioniert die Poparazzi
Bei Poparazzi steht der Moment im Vordergrund. Wie bei anderen sozialen Netzwerken verfügt jeder User über ein eigenes Profil. Allerdings können Nutzer:innen dort keine Fotos von sich selbst hochladen. Das übernehmen Freund:innen.
Laut den Entwickler:innen – einem vergleichsweise kleinen Team aus Los Angeles – stehen dabei authentische Momente mit Freund:innen im Vordergrund. Selbstinszenierung ist tabu. Poparazzi verzichtet deshalb sogar gänzlich auf Filter und Bildunterschriften.
Keine Likes, kein soziales Druckmittel
Wer einen Schnappschuss hochlädt kann die Personen verlinken, auf deren Profil das Foto erscheinen soll. Bei Fremden geschieht dies jedoch nicht ohne Zustimmung.
Bei Freund:innen und Followern sieht das wiederum anders aus: Sie können auch ungefragt Bilder auf den Profilen ihrer Abonnenten hochladen. Immerhin hat der betroffene User anschließend die Möglichkeit diese Fotos im Nachhinein zu löschen.
Um keinen sozialen Druck aufzubauen, verzichtet die Anwendung zudem prinzipiell auf Likes. Das gilt sowohl für Kommentare und Fotos als auch für Follower-Zahlen.
Wird Poparazzi das nächste große Ding?
Ob sich die App gegen zehn Jahre Selfie-Kultur durchsetzen wird, ist fraglich. Die Idee der Entwickler:innen ist jedoch durchaus erfrischend und kann zudem als Kritik am Funktionsprinzip gängiger sozialer Netzwerke verstanden werden.
In puncto Datenschutz hat Poparazzi allerdings Nachholbedarf. So verlangt die Anwendung bei der Installation sowohl eine Telefonnummer und fordert den User zudem dazu auf, automatisch alle Telefonbuch-Kontakte in die App hochzuladen. Ein Prinzip, für das die Audio-App Clubhouse in jüngster Vergangenheit bereits scharf kritisiert wurde.
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