Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Ole Poppinga und der Beruf des Venture Builder.
Der Start in den Tag als Venture Builder
Ole, du arbeitest als Venture Builder bei Xpress Ventures. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Das Ziel eines Venture Builders ist es, aus Ideen und Gründerteams skalierbare Unternehmen zu schaffen. Im Kern suchen, iterieren und testen wir gemeinsam Geschäftsmodelle, um deren Potentiale im Detail zu verstehen – und zu realisieren.
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Wenn wir von diesen überzeugt sind, beteiligt sich Xpress Ventures finanziell und – je nach Teamaufstellung – auch personell am Start-up. Als Teil von Fiege ist es uns möglich, sowohl logistisches Know-how als auch die nötige Infrastruktur abzurufen. So verschaffen wir Log-Tech-Gründer:innen einen „unfairen Vorteil“.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Einen „normalen“ Tag gibt es in der Form nicht. Das klingt nach einem Employer-Branding-Spruch, ist aber wahr. Ob bei bestehenden Portfolio-Start-ups, Neu-Gründungen, Pitches oder auf der Suche nach den spannendsten Ideen: Die Herausforderungen sind sehr unterschiedlich. Deswegen besteht der „normale“ Tag meist aus diesem Dreiklang.
Und womit startest du in den Tag?
Mit Kaffee, einem Blick auf das Gründermedium Deutschestartups.de und Team-Check-Ins.
Die Aufgaben als Venture Builder
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Das hängt sicher ganz vom Projekt ab. Bei neuen Themen übernimmt der Venture Builder die analytische Vorarbeit. Das heißt: die Bewertung einer Geschäftsidee auf Basis von Markt- und Potentialanalysen. Bei Gründungen geht es vor allem um ein gelungenes Projekt- und Stakeholder-Management sowie um das Erstellen von Pitchdecks und Business Cases.
Was die Betreuung unserer Portfolio-Start-ups betrifft, ist das sehr unterschiedlich. Mal konzeptionieren wir gemeinsam mit dem Team eine strategische Ausrichtung, mal unterstützen wir im Fundraising.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Venture Builder persönlich?
Ich sehe den Job des Venture Builders als Unterstützer – im Start-up-Slang Enabler – für Gründer:innen. Venture Builder sind aus meiner Sicht ebenso Brückenbauer – zu den richtigen Expert:innen, zu wichtigen Informationen, zu passenden Mitarbeit:innen und natürlich zu den Kapitalgeber:innen.
Es ist eine sehr optimistische und zugleich kritische Rolle. Wir suchen und bewerten Potentiale in dem Wissen, dass nur die besten eine Chance am Markt haben. Aber wenn wir überzeugt sind, stehen wir auch zu 100 Prozent dahinter.
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Berichten ist etwas zu hierarchisch formuliert. Intern arbeiten wir sehr stark auf Augenhöhe. Das Team besteht derzeit aus zwei Managing Partnern, die beide erfahrene Gründer sind, einem Finance Analyst, einem weiteren Venture Builder sowie einem Business Developer.
Gleichzeitig – und das macht es so spannend – gehören zu unserem Team auch immer die Gründer:innen, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Als strategischer Partner von Fiege stehen wir zudem mit den entsprechenden Fachbereichen und Vorständen im ständigen Austausch.
Spaß und Dankbarkeit in deinem Beruf
Selbstverständlich wird die Rolle eines Venture Builder in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Es gibt aus meiner Sicht kein klassisches Berufsbild eines Venture Builders oder auch eines Venture Architects. Denn dafür sind die Aufgaben zu dynamisch.
Grundsätzlich aber beraten manche Venture Builder. Wie ein Consultant entwickeln sie beispielsweise für mittelständische Unternehmen Geschäftsmodelle. Dies ist abhängig von der Ausrichtung des Company Builders. Bei uns steht dies aktuell aber nicht im Fokus.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Das Engagement aller Beteiligten, am vielleicht nächsten „großen Ding“ zu arbeiten, und der stetige Blick nach vorne.
Wofür bist du besonders dankbar?
Die Freiheit, eigene Projekte anzustoßen und mit Menschen arbeiten zu dürfen, die für ihre Idee brennen.
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Und wie wird man jetzt Venture Builder?
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Ich hatte nach dem Studium an der ESCP Business School das Glück, die richtigen Leute zur richtigen Zeit um mich zu haben. Danach ist die Vorbereitung und die Chemie mit dem Team das entscheidende gewesen.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Venture Builder werden will?
Eine schwierige Frage, da es hierfür sicher kein Schema F gibt. Generell gewinnen Company Builder seit Jahren an Popularität.
Daraus entstehen natürlich auch großartige Einstiegschancen für alle, die sich für Start-ups und innovative Geschäftsmodelle begeistern. Erfahrungen in Strategieberatung, Venture Capital oder durch eine eigene Gründungen sind hier sicher von Vorteil.
Vielen Dank, Ole!
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