Nach einem millionenschweren Vergleich hat Tik Tok in den USA seine Datenschutzrichtlinie angepasst. Die Folge: Tik Tok sammelt biometrische Daten. Dafür gibt es ab sofort die ausdrückliche Erlaubnis.
Tik Tok hat sich in den USA am 2. Juni 2021 eine neue Datenschutzrichtlinie verpasst. Darin erlaubt sich die Plattform nun selbst die Sammlung biometrischer Daten von Gesichtern und Stimmen seiner Nutzer:innen.
Tik Tok sammelt biometrische Daten
Techcrunch zitiert aus den neuen Bestimmungen, Tik Tok könne nun „biometrische Identifikatoren und biometrische Informationen sammeln.“ Dazu gehören Gesichts- und Stimmabdrücke – oder wie die Video-Plattform es bezeichnet: Faceprints und Voiceprints.
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Bevor das große Sammeln beginnt, will Tik Tok seine Nutzer:innen jedoch nach dem Einverständnis fragen – falls dies rechtlich nötig ist.
Die Anpassung der Datenschutzrichtlinie sei Teil des „anhaltenden Engagements für Transparenz“, zitiert Techcrunch einen Sprecher des Unternehmens. Tik Tok habe die „Datenschutzrichtlinie aktualisiert, um mehr Klarheit über die Informationen zu schaffen, die wir möglicherweise sammeln.“
Die Gründe für die Anpassung der Datenschutzrichtlinie
Vorangegangen war der Änderung der Datenschutzrichtlinie eine Sammelklage. Tik Tok musste sich im US-Bundesstaat Illinois wegen Verstößen gegen den Biometric Information Privacy Act verantworten.
Mehr als 20 Kläger:innen waren gegen die Plattform vorgegangen, weil Tik Tok ihre biometrischen Daten ohne Erlaubnis gesammelt und geteilt haben soll. Diese Daten soll Tik Tok dann unter anderem für einen Filter genutzt haben.
Der Streit wurde inzwischen beigelegt, kommt das soziale Netzwerk aber teuer zu stehen. Nach einem Vergleich muss das soziale Netzwerk eine Zahlung in Höhe von 92 Millionen US-Dollar ausschütten.
Tik Tok musste sich im Vergleich außerdem verpflichten, keine biometrischen Daten mehr von seinen Nutzer:innen zu sammeln. Es sei denn, Tik Tok führt den Fall explizit in seiner Datenschutzrichtlinie auf und hält alle gesetzlichen Vorgaben ein.
Es ist also davon auszugehen, dass sich Tik Tok mit der Anpassung nun vor weiteren Klagen schützen will. Was genau mit den gesammelten biometrischen Daten geschehen soll, lässt die Plattform jedoch noch offen.
Anpassung hat keine Auswirkungen auf die EU
Für Nutzer:innen in der EU haben die Neuerungen der US-Datenschutzrichtlinie hingegen keine Auswirkungen. Dies sei auch nicht in Planung, zitiert der Spiegel eine Sprecherin.
Zu diesem Zeitpunkt wurden keine Aktualisierungen an unserer EU-Datenschutzrichtlinie vorgenommen. Wir überprüfen und aktualisieren unsere Datenschutzrichtlinien in regelmäßigen Abständen, damit sie unsere aktuellen Praktiken auf der Grundlage von Markt-, regionalen und gesetzlichen Anforderungen bestmöglich widerspiegeln.
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