Twitter geht unter die Wetterfrösche: Der Kurznachrichtendienst hat in Nordamerika seinen eigenen Wetterdienst namens „Tomorrow“ gestartet. Das Wetter-Abo soll 2022 auch in weitere Länder expandieren.
Twitter steigt ins Wetter-Business ein. Dafür hat der Kurznachrichtendienst in dieser Woche seinen eigenen Wetterdienst mit dem Namen „Tomorrow“ gestartet.
Zusammen mit dem erfahrenen Klimajournalisten und Meteorologen Eric Holthaus will Twitter den lokalen Wetternachrichtendienst nun ausbauen.
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Die Plattform vereint alle neuen Produkte, die Twitter in den vergangenen Monaten vorgestellt hat. Diese reichen von Bezahl-Newslettern bis hin zu den Live Audio Räumen bei Spaces.
In 16 Städten in Nordamerika ist der Dienst bereits live, darunter New York City, Washington, D.C. und Toronto. Im kommenden Jahr will Twitter seinen Wetterdienst auch in weitere Länder bringen.
Beteiligt sind neben Holthaus bereits 18 weitere lokale Meteorolog:innen, in den kommenden Monaten sollen 20-30 weitere hinzukommen. „Wir sind mit dem größte Kollektiv von Autoren und Experten gestartet“, erklärt Twitter-Produktchef Mike Park gegenüber Axios.
Die Wetternachfrage ist da
„Wetter passt perfekt zu Twitter – einige der größten Gesprächsspitzen auf Twitter sind mit schweren Ereignissen wie Hurrikans, Überschwemmungen und Bränden verbunden“, erklärt Park die Entscheidung für den Wetterdienst.
Holthaus hat das bereits auf seinem eigenen Account verzeichnet: „Während des Hurrikans Sandy stieg die Zahl meiner Twitter-Follower in einer Woche von 5.000 auf 150.000.“ Dabei habe er lediglich „Wetterinformationen in Klartext übersetzt und Leute dort getroffen, wo sie mich gerade brauchten“.
In seinen Twitter-Direktnachrichten erhalte er häufig Anfragen von verzweifelten Menschen aus der ganzen Welt. Bei Katastrophen wenden sich diese an ihn, weil sie nach Evakuierungs- und Notfallplänen suchen.
Twitter Tomorrow in Zahlen
Eine Mitgliedschaft startet bei monatlich zehn US-Dollar. Das erklärte Ziel des Meteorologen Holthaus: Am Ende der ersten Woche schwarze Zahlen schreiben.
„Das Ziel ist es, bis Ende dieses Jahres in den meisten der 50 wichtigsten Medienmärkte in Nordamerika vertreten zu sein“, sagt Holthaus.
Im Jahr 2022 soll Tomorrow dann international expandieren – vor allem an Orte, an denen die Twitter-Nutzung hoch ist, die jedoch nicht über solide Wetterdienste verfügen wie beispielsweise Indien und Brasilien.
Die geplanten Inhalte
Die Abonnent:innen erwartet bei dem Wetterdienst eine Mischung aus Newslettern, exklusiven Inhalten auf Twitters neustem Zukauf Revue sowie Live Audio Sessions bei Spaces und Q&As.
Für das Q&A-Format können Mitglieder während einer Wetterkatastrophe eine unbegrenzte Zahl an Fragen an Meteorolog:innen und Klimaexpert:innen stellen.
Zunächst sollen diese Fragerunden per Mail stattfinden. Holthaus kann sich für die Zukunft aber auch einen passwortgeschützten Bereich bei Revue vorstellen.
Twitter plant noch weitere Projekte
Auch weitere Themengebiete will Twitter künftig mit dieser Methode erobern. Dafür sollen weitere Autoren-Kollektive entstehen, die insbesondere auf lokaler Ebene agieren.
„Abgesehen von dem Austausch von Nachrichten und Wissen durch Einzelpersonen halten wir einen kollektiven Ansatz für ein äußerst interessantes Modell“, sagt Produktchef Park.
So soll das „Online-Schreiben wieder Spaß“ machen und dafür wolle Twitter es vereinfachen, „eine Band zu gründen“.
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