Anders als Google versteht sich Microsofts Bing als Antwort- statt Suchmaschine. Doch wie funktioniert der Bing-Algorithmus überhaupt? Wir erklären dir, welche Faktoren das Ranking bestimmen.
Bing ist der Nachfolger der MSN und später Windows Live genannten Suchmaschine. Nach Google gilt sie als wichtigster Dienst in der westlichen Welt, wobei Bing sich eher als Antwort- statt Suchmaschine versteht.
Laut der Webverkehr-Analyse-Seite Statcounter nennt Bing mehr als fünf Prozent Marktanteil sein Eigen. Dieser Wert ist verglichen mit Googles rund 91 Prozent natürlich extrem wenig, liegt aber immer noch deutlich vor anderen Konkurrenten wie Ecosia mit rund 1,1 Prozent oder Yahoo mit 0,72 Prozent.
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Auf Bing hast du also weniger Konkurrenz als auf Google. Das kann bedeuten, dass mehr Besucher:innen sich mehr Seiten anschauen und auf mehr Affiliate-Links klicken.
Ende Juni 2020 hat Bing seine Webmaster Guidelines erneuert. Seitenbetreiber:innen und Suchmaschinenoptimierer:innen finden darin hilfreiche Tipps, wie sie Bing etwa dabei helfen können, ihre Seite zu finden und zu verstehen.
Bing-Algorithmus: Webmaster Guidelines mit neuen Linkattributen
Dafür hat Bing zum Beispiel auch die Linkattribute „Sponsored“ und „UGC“ eingeführt. Das Attribut „Sponsored“ gilt für bezahlte oder werbende Links, „UGC“ steht für „User Generated Content“ und meint von Nutzer:innen erstellte Links.
Google unterstützt diese Attribute übrigens schon seit 2019, um Crawlern – also Programmen, die das Internet selbstständig nach Inhalten durchsuchen und diese auslesen – mit mehr Informationen zu versorgen.
Und apropos Crawler: Laut Bing sollen Betreiber:innen ihre Webseite für mehr SEO-Erfolg auf so wenige Seiten wie möglich minimieren, sinnvolle Weiterleitungen einrichten und der Antwortmaschine mit dem Crawl Control Feature grundsätzlich mehr Crawling ermöglichen.
So funktioniert der Bing-Algorithmus
Darüber hinaus hat Bing in den Webmaster Guidelines die sechs wichtigsten Ranking-Faktoren zusammengestellt. Und diese sehen folgendermaßen aus:
1. Relevanz
Die Relevanz steht dafür, wie genau die Inhalte auf deiner Seite mit den Suchanfragen übereinstimmen. Wichtig ist aber auch, mit welcher Intention jemand eine entsprechende Suchanfrage stellt. Dazu gehören übereinstimmende Schlüsselwörter direkt auf der Webseite und in Links, die auf die Seite verweisen.
Bing schließt dabei auch Synonyme und Abkürzungen ein, die nicht genau mit einer Suchanfrage übereinstimmen, aber die selbe Bedeutung haben.
2. Qualität und Glaubwürdigkeit
Wie qualitativ hochwertig und glaubwürdig die Inhalte auf deiner Webseite sind, bestimmt natürlich auch, wie gut oder schlecht deine Seite bewertet wird. Wenn du Artikel auf deiner Seite beispielsweise um Zitate und Quellenangaben ergänzt, werden diese qualitativ hochwertiger eingestuft als Artikel ohne Quellen.
Außerdem kann Bing Inhalte abstufen, wenn sie Beschimpfungen oder abfällige Sprache beinhalten.
3. User Engagement
Ein weiterer Faktor für den Bing-Algorithmus ist das User Engagement. Bing achtet darauf, ob Benutzer:innen nach bestimmten Ergebnissen gesucht haben, wie viel Zeit sie mit diesen Suchergebnissen verbracht haben, und ob sie schnell von einer Seite zu Bing zurückgekehrt sind.
Relevant für Bing ist ebenfalls, ob Benutzer:innen ihre Anfragen anpassen und neu formulieren. Die Interaktion mit der Suchmaschine und den gefundenen Webseiten spielt also eine bedeutende Rolle.
4. Aktualität
Grundsätzlich rankt Bing aktuelle beziehungsweise aktualisierte Webseiten und Inhalte höher als solche, die mehr oder weniger schon der sprichwörtliche Schnee von gestern sind. Das bedeutet: Seitenbetreiber:innen sollten immer Wert auf aktuelle Informationen legen.
5. Aktueller Ort
Bing berücksichtigt für das Ranking auch, in welchem Land und in welcher Stadt sich ein User gerade befindet. Demnach ist es wichtig, wo eine entsprechende Seite gehostet wird, in welcher Sprache sie verfasst ist und aus welcher Region andere Seitenbesucher:innen stammen.
6. Ladezeit auf Seiten
Die Aufmerksamkeitsspanne vieler Internet-Nutzer:innen ist verschwindend gering. Langsame Ladezeiten auf Seiten können also dazu führen, dass Nutzer:innen die Webseite schon verlassen, bevor die Inhalte vollständig geladen sind.
Bing kann das als schlechte Benutzererfahrung oder unbefriedigendes Suchergebnis einstufen. Deshalb sollten Seitenbetreiber:innen auf eine möglichst schnelle Ladegeschwindigkeit achten.
Bing-Algorithmus: Das solltest du vermeiden
Wichtig ist aber natürlich nicht nur zu wissen, was man für ein gutes Ranking tun sollte, sondern auch, was man vermeiden sollte.
In den Webmaster Guidelines hat Bing einige Punkte dazu aufgelistet. So sollten Seitenbetreiber:innen beispielsweise auf das sogenannte Cloaking verzichten – also darauf, zwei unterschiedliche Seiten für Crawler und User unter der selben URL zu präsentieren.
Bing empfiehlt außerdem, folgende Praktiken zu vermeiden:
- Link Scheme, Link Buying und Link Spamming
- Social Media Scheme
- Duplicate Content
- Scraped Content
- Keyword Stuffing oder viele irrelevante Schlüsselwörter auf Seiten
- Automatisch generierter Content
- Affiliate-Programme und Links ohne Mehrwert für den Inhalt
- Böswilliges Verhalten bei Erstellung der Inhalte
- Irreführendes Markup über strukturierte Daten
Was zusammengefasst wichtig für den Bing-Algorithmus ist
Wer sich wirklich detailliert mit dem Bing-Algorithmus auseinandersetzen will, findet alle wichtigen und vor allem auch technischen Informationen dazu in den Webmaster Guidelines.
Zusammengefasst kannst du für ein gutes Bing-Ranking meist die selben Faktoren beachten wie bei Google.
Wenn du relevante, glaubwürdige und aktuelle Inhalte auf deiner Website anbietest, hast du auch gute Chancen, gut auf Bing gefunden zu werden.
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