Neue Recherchen belegen, dass der dänische Geheimdienst dem US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst NSA offenbar dabei geholfen hat Europäische Spitzenpolitiker:innen abzuhören. Darunter auch Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück.
Die Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden haben Anfang 2013 die „Spionageaffäre“ offenbart. Die Empörung war groß. Der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst NSA hat dabei jahrelang hochrangige europäische Spitzenpolitiker:innen ausspioniert.
Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier waren zahlreiche weitere europäische Spitzenpolitiker:innen betroffen. Auch dänische Politiker:innen sollen abgehört worden sein. Doch nun kommen weitere Details ans Licht.
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Wie neue Recherchen belegen, soll ausgerechnet der dänische Geheimdienst die NSA bei der Überwachung unterstützt haben. Neu ist auch, dass der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück betroffen gewesen sein soll.
Zu diesem Ergebnis kam eine Auswertung von Geheimdienstquellen durch den Dänischen Rundfunk (DR) in Zusammenarbeit mit deutschen Medien, wie dem NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung.
Diese Rolle spielte der dänische Geheimdienst
Der dänische Militär- und Auslandsgeheimdienst Forsvarets Efterretningstjeneste (FE) hat der NSA demnach die Abhörstation Sandagergårdan in der Nähe von Kopenhagen zur Verfügung gestellt. Den Berichten zufolge befindet sich dort ein Knotenpunkt bedeutender Unterseekabel, die die NSA zwischenzeitlich anzapfen konnte.
Laut dem Dunhammer-Report, einem bis heute geheim gehaltenen Bericht des dänischen Geheimdiensts, wusste die dänische Regierung bereits seit 2015 von der Überwachung ihrer europäischen Nachbarländer.
Sowohl die Bundesregierung als auch der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatten nach eigenen Angaben bisher jedoch keine Kenntnis über eine Beteiligung des FE.
Als Gegenleistung zur Nutzung der dänischen Infrastruktur habe die NSA dem FE die Spionagesoftware XKeyscore überlassen. Laut Geheimdienstquellen haben die Nachrichtendienste zur Überwachung wiederum eben jene Software eingesetzt.
Der Dänische Geheimdienst zapft eigene Regierung an
Bereits im Jahr 2020 wurde bekannt, dass der dänische Geheimdienst mit der NSA kooperiert und illegalerweise eigene Regierungsmitglieder abgehört hat. Die NSA spionierte offenbar im dänischen Außen- und Finanzministerium sowie bei einer Rüstungsfirma. Der damalige Geheimdienstleiter Thomas Ahrenkiel wurden daraufhin seines Amtes enthoben.
Ironischerweise belegen demnach die Unterlagen aus dem Dunhammer-Report, dass Dänemark der NSA nicht nur bei deren Spionagetätigkeiten half, sondern auch selbst Ziel der Überwachung wurde.
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