Eine gute Bewertung auf Kununu ist für jeden Arbeitgeber in der Zwischenzeit von höchster Relevanz. Schließlich hängt das Image auf dem Arbeitsmarkt stark davon ab. Wir erklären dir, wie du mit positiven, negativen und fehlenden Kununu-Bewertungen richtig umgehst.
Wenn wir auf der Suche nach einem neuen Produkt sind, schauen wir uns im entsprechenden Online-Shop vor dem Einkauf zumeist die Bewertungen von anderen Kunden an. Fallen diese schlecht aus, suchen wir in der Regel nach einer Alternative.
Ein ähnliches Muster zeichnet sich seit einigen Jahren bei der Job-Suche ab. Vor oder spätestens im Bewerbungsprozess schauen die Job-Suchenden früher oder später auf Kununu vorbei, um die Bewertungen anderer und ehemaliger Mitarbeiter zu analysieren.
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Unzufriedene Mitarbeiter üben Kritik, zufriedene schweigen
Dabei ist es für Arbeitgeber:innen besonders wichtig, alle Mitarbeitenden auf das eigene Kununu-Profil aufmerksam zu machen. Schließlich neigen auch auf Kununu vor allem unzufriedene oder gekündigte Mitarbeiter:innen dazu, eine negative Bewertung zu hinterlassen.
Wer hingegen mit seinem Beruf und seiner Stelle zufrieden ist, kümmert sich in der Regel nicht um Kununu-Bewertungen. Es gibt schließlich keinen Grund, das Unternehmen zu verlassen.
Bewusstsein für Kununu-Bewertungen schaffen
Aus diesem Grund ist es für Arbeitgeber:innen essenziell, ihre Mitarbeiter auf die Möglichkeit einer Bewertung aufmerksam zu machen. In vielen Fällen ist es sogar so, dass es den Mitarbeitenden überhaupt nicht bewusst ist, dass eine entsprechende Seite existiert.
Solange jedoch nur unzufriedene Mitarbeiter Kununu-Bewertungen hinterlassen, leidet das Image eines Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt stark. Schließlich reichen bei zehn Bewertungen fünf negative Bewertungen aus, um nach außen hin einen schlechten Eindruck zu erzeugen.
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Und welcher Bewerber schickt seine Unterlagen an eine Firma, die von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern beispielsweise für ihre chaotische Kommunikation oder unfaire Überstundenregelungen kritisiert werden?
Freiwilligkeit als Grundlage aller Kununu-Bewertungen
Wenn du deine Mitarbeiter:innen auf Kununu aufmerksam gemacht hast, solltest du als Vorgesetzer oder Geschäftsführer im Anschluss ruhig bleiben. Denn die wichtige Regel mit Blick auf Kununu-Bewertungen lautet: Freiwilligkeit.
Das heißt: Kein Arbeitnehmer und keine Arbeitnehmerin sollte durch mehrfache Nachfragen oder ein schlechtes Gewissen zu einer Bewertung gedrängt werden. Eine durch Zwang entstandene Bewertung ist einerseits nicht authentisch und andererseits sogar juristisch bedenklich.
Zumal Mitarbeitende, die von ihren Führungskräften aktiv unter Druck gesetzt werden, sicherlich eher negative als positive Kununu-Bewertungen hinterlassen werden. Und wenn derartige Kommentare vermehrt auftreten, zweifeln Bewerber ebenfalls an den anderen positiven Bewertungen – obwohl diese womöglich wahr sind.
Privatsphäre der Mitarbeiter respektieren
Insbesondere bei Start-ups und kleinen Unternehmen ist besonders viel Fingerspitzengefühl gefragt. Schließlich ist in diesen Firmen eine bestimmte Stelle nur einmal besetzt. Und wenn es nur einen Mitarbeiter im Vertrieb gibt, weiß der Geschäftsführer trotz Anonymität sofort, wer die Bewertung verfasst hat.
Gerade in kleinen Teams ist es für Führungskräfte noch wichtiger, ein „Nein“ der Kollegen und Kolleginnen zu akzeptieren. Eine Kununu-Bewertung ist in diesem Fall oftmals ein direktes Feedback, das eindeutig zuzuordnen ist. Das kann unangenehm sein.
Auf positive und negative Kununu-Bewertungen reagieren
Wer als Unternehmen ein Kununu-Profil betreibt, sollte dieses auch aktiv betreuen. Das heißt: Die Personal-Verantwortlichen sollten auf alle positiven und negativen Kommentare persönlich und konstruktiv reagieren.
Negative Bewertungen sollten auf keinen Fall ausschließlich als Angriff, sondern zunächst einmal als Kritik verstanden werden – insbesondere wenn bestimmte Punkte öfters fallen.
Als Unternehmen ist es in diesen Situationen wichtig, Emotionen außen vor zu lassen und inhaltlich auf die Kritik einzugehen. Anhand dieser transparenten Kommunikation sehen potenzielle Bewerber auch, dass das Unternehmen dazu in der Lage ist, auf einer konstruktiven Ebene zu kommunizieren.
Letzter Ausweg: Löschung
Selbstverständlich gibt es jedoch auch Kununu-Bewertungen, die keinerlei Bezug zur Realität haben. Wenn ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise Lügen verbreiten oder interne Betriebsgeheimnisse öffentlich preisgeben, ist die Löschung das Mittel der Wahl.
Dafür können sich Unternehmen im ersten Schritt direkt an Kununu wenden. In den meisten Fällen hilft die Plattform dabei, nachweislich falsche Bewertungen zu entfernen. Der alternative Weg führt über einen Anwalt, der sich auf Reputationsrecht spezialisiert hat.
Unabhängig davon sollten sich Führungskräfte und Personalverantwortliche in diesen Situationen unbedingt mit der Frage beschäftigen, warum der entsprechende Mitarbeitende auf diese Art und Weise reagiert hat. Selbstreflexion ist also ebenfalls ein zentraler Bestandteil deiner Kununu-Strategie.
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